Ausschuss für Gesundheitswirtschaft

Beschäftigungseffekte der Gesundheitswirtschaft

Am Niederrhein sind knapp 60.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt. Somit arbeitet fast jeder sechste Beschäftigte in diesem Wirtschaftszweig. Die tatsächlichen Beschäftigungseffekte sind sogar noch wesentlich höher, wenn man verschiedene Zulieferer (Dienstleister) hinzurechnet. Zudem ist die Gesundheitswirtschaft sehr investitionsstark. Dies gilt vor allem für die Krankenhäuser der Region. So werden derzeit in allen vier Teilregionen des Mittleren Niederrheins wichtige Investitionsprojekte verwirklicht. Dies schafft Wertschöpfung und Arbeitsplätze in anderen Branchen, etwa in der Bauindustrie.

Gesundheitswirtschaft = Wachstumsbranche

Die Gesundheitswirtschaft ist eine wachsende Branche. So ist die Beschäftigung im Gesundheits- und Sozialwesen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich stark gestiegen. Auch in der Zukunft wird die Gesundheitswirtschaft eine wachsende Branche bleiben. Sie wird getrieben durch den technischen Fortschritt, den demografischen Wandel und ein steigendes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung.

Ziele des Ausschusses

Der Arbeitskreis „Gesundheitsregion Niederrhein” fördert den Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren mit unterschiedlichen Aufgaben in der Gesundheitswirtschaft. Der Arbeitskreis versteht sich als Netzwerk. Seine Teilnehmer führen Projekte durch und stoßen Initiativen an. Die Zusammenarbeit ist vertrauensvoll und offen. Gemeinsam wollen die Mitglieder das Gesundheitssystem unserer Region weiterentwickeln, in dem sie es

  • effizienter machen,
  • die Angebote bekannter machen,
  • Innovationen vorantreiben,
  • neue Themen aufgreifen,
  • den Nachwuchs stärken,
  • einen Beitrag zur Gesundheit der Mitarbeiter in den Betrieben leisten und
  • sich in der Politik für die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft einsetzen.

Netzwerk

Der Ausschuss Gesundheitsregion Niederrhein versteht sich als Netzwerk und fördert die Zusammenarbeit seiner Mitglieder und der Gesundheitswirtschaft am Niederrhein. Zum Networking gehören Projekte und Initiativen aber auch bewusste Networking-Veranstaltungen.

Mehr Effizienz

Der Ausschuss Gesundheitswirtschaft tritt für mehr Effizienz im Gesundheitssystem ein. Die Anreize sind in vielen Bereichen des Systems falsch gesetzt. Hierdurch entstehen nicht nur Kosten, sondern auch eine fehlgeleitete Versorgung der Patienten. Wir benötigen innovative Versorgungsformen, z. B. durch integrierte Versorgungsangebote, um für die Herausforderungen der Zukunft (alternde Gesellschaft, veränderte Arbeitsbiografien) gewappnet zu sein. Hierzu gehören auch neue Formen der medizinischen Abrechnungssysteme (pay per performance). Mehr Ausgaben durch immer höhere Beiträge – dies wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Wir stehen zur Stärkung wettbewerblicher Strukturen in der Gesundheitswirtschaft, damit das System effizienter wird und die Branche weiterhin Innovationen entwickelt. Dies nutzt auch den Leistungsempfängern.

Transparenz und Bekanntheit

Die Angebote für die Kunden der Gesundheitswirtschaft am Niederrhein sind vielfältig, allerdings wenig transparent. Der Ausschuss Gesundheitswirtschaft möchte dafür sorgen, dass es für Nutzer der Gesundheitswirtschaft einfacher wird, einen Marktüberblick über lokale Anbieter und das Leistungsspektrum der Akteure zu erhalten, etwa in Form eines Gesundheitskompasses oder einer Online-Plattform. Dieser Überblick ist auch für Unternehmen wichtig, die Partner aus der Gesundheitswirtschaft suchen. Darüber hinaus möchten soll die große Leistungsfähigkeit der Gesundheitswirtschaft in unserer Region auch durch solide Qualitätsvergleiche verdeutlicht werden.

Innovationen vorantreiben

In unserer Region existieren viele forschungsstarke Unternehmen der Gesundheitswirtschaft, die gegenseitig noch stärker als bislang voneinander profitieren können. Wir möchten neue Trends der Branche aufnehmen und Innovationen durch die wechselseitigen Beziehungen fördern. Insbesondere der Weiterentwicklung des E-Health-Bereichs gilt unser verstärktes Augenmerk – etwa durch Online-Abrechnungssystem oder der elektronischen Gesundheitskarte. Eine bessere Vernetzung zwischen IT-Dienstleistern und der Gesundheitswirtschaft wird den Workflow verbessern und birgt großes Potenzial, die Kosten des Systems zu verringern und die Transparenz an den Behandlungsschnittstellen für Leistungserbringer, Patienten und Kostenträger zu verbessern.

Neue Themen

Wir werden neue Themen der Gesundheitswirtschaft diskutieren und durch Projekte und Veranstaltungen aufgreifen. Dazu werden beispielsweise das Hygienemanagement im Krankenhaussektor und der Transfer von Wissen zwischen Forschung und Unternehmen gehören. Die demografischen Veränderungen werden die Gesundheitswirtschaft massiv beeinflussen. Daraus ergeben sich neue Fragestellungen rund um die Quartiersversorgung und die Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum. Auch diese Themen werden wir weiter verfolgen.

Personalentwicklung und -sicherung

Wir wollen dem Fachkräftemangel in der Gesundheitswirtschaft entgegentreten, denn eine wachsende Branche benötigt in allen Bereichen qualifizierte und kreative Mitarbeiter. Die Möglichkeiten der einzelnen Akteure diese Aufgabe zu bewältigen, sind gering. In einem Netzwerk mit Unternehmen und Institutionen der Gesundheitswirtschaft lassen sich gemeinsam Maßnahmen und Projekte entwickeln, die zu einer Lösung, bzw. Milderung des Problems führen. Eine wichtige Funktion kommt dabei der Hochschule Niederrhein zu, die ihren Fachbereich Gesundheit in den vergangenen Jahren stetig erweitert hat. Die Neugestaltung des Master-Studiengangs bietet die Basis für Projekte zwischen Hochschule und Unternehmen. Auch die IHK wird ihr Weiterbildungsprogramm für Gesundheitsthemen mit Wirtschaftsbezug öffnen.

Erfolgsfaktor Betriebliches Gesundheitsmanagement

Aufgrund der immer höheren Lebensarbeitszeit ist das Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement” für den Ausschuss ein zentraler Baustein seines Arbeitsprogramms. Wir möchten ein Bewusstsein bei den Unternehmern am Niederrhein dafür schaffen, dass eine gesunde Belegschaft ein Erfolgsfaktor für jeden Betrieb darstellt. Nur wer gesund ist, kann leistungsfähig und kreativ sein. Kleinen und mittleren Unternehmen werden durch Aktionen wie „Fittes Gewerbegebiet” die Vorteile eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements näher gebracht – ohne große finanzielle Belastungen für die Unternehmen.