Risikobarometer Mittlerer Niederrhein
IHK und Creditreform: Risiko in der Region hat sich erhöht
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und Creditreform Düsseldorf/Neuss haben das aktuelle Risikobarometer veröffentlicht. Die wirtschaftlich angespannte Lage führt zu mehr Unternehmens- und Zahlungsausfällen in der Region. Für das kommende Jahr ist mit einer weiteren Steigerung auszugehen. Jedoch ist der durchschnittliche Zahlungsverzug der Unternehmen zuletzt gesunken und liegen nun sogar unter den Werten des Jahres 2019.
Finanzlage noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau
Für die Wirtschaft geht nun das fünfte schwierige Jahr in Folge zu Ende. Die Lage ist in vielen Betrieben angespannter als ein Jahr zuvor. Fünf schwierige Jahre hintereinander sind gerade für kleine Betriebe zu viel. Dass die Finanzlage schwierig bleibt, zeigt auch eine aktuelle Umfrage der IHK zur Finanzlage der Unternehmen. Bei der Befragung im Herbst 2024 hat sich der Anteil der Unternehmen, die eine unauffällige Finanzlage melden, im Vergleich zum Jahr 2023 allerdings erhöht. Dieser Anteil beträgt nun gut 66 Prozent (nach zuvor 63 Prozent), liegt allerdings noch immer unter dem Wert von Herbst 2021 (67 Prozent). Die Unternehmen haben ihre Ausgaben auf die Krisenzeit abgestimmt. Passend zu den berichteten Ausfallraten meldet jeder 50. Betrieb eine drohende Insolvenz, jedes siebte Unternehmen einen Liquiditätsengpass und ein genauso hoher Anteil einen Eigenkapitalrückgang. Dieser Wert ist höher als binnen Jahresfrist.
Zahlungsverzugsdauer ist gesunken
Positiv fällt zurzeit lediglich der Blick auf das Zahlungsverhalten aus. Die Dauer des Zahlungsverzugs ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen und nun wieder deutlich gesunken. Die Werte liegen in allen Teilregionen unterhalb der Werte des Jahres 2019. In der Region Mittlerer Niederrhein liegt die durchschnittliche Zahlungsverzugsdauer inzwischen nur noch bei 12,92 Tagen, sie ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent gesunken.