Risikobarometer Mittlerer Niederrhein
IHK und Creditreform: Ausfallraten sind gestiegen
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und Creditreform Düsseldorf/Neuss haben das aktuelle Risikobarometer veröffentlicht. Die wirtschaftlich angespannte Lage führt zu mehr Unternehmens- und Zahlungsausfällen in der Region. Für das kommende Jahr ist mit einer weiteren Steigerung auszugehen. Zudem ist der durchschnittliche Zahlungsverzug der Unternehmen zuletzt deutlich gestiegen und mittlerweile spürbar höher als im Jahr 2019.
Finanzlage bei knapp 40 Prozent der Unternehmen problematisch
Für die Wirtschaft geht nun das vierte schwierige Jahr in Folge zu Ende. Nach zunächst zweieinhalb Pandemie-Jahren und fast zwei Jahren, in denen sich die höheren Energiepreise und die Inflation bemerkbar gemacht haben, ist die Lage in vielen Betrieben 2023 angespannter als ein Jahr zuvor. Vier schwierige Jahre hintereinander sind gerade für kleine Betriebe zu viel. Dass die Finanzlage schwierig bleibt, zeigt auch eine aktuelle Umfrage der IHK zur Finanzlage der Unternehmen. Bei der Befragung im Herbst 2023 hat sich der Anteil der Unternehmen, die eine unauffällige Finanzlage melden, im Vergleich zum Jahr 2022 zwar etwas erhöht, bleibt aber deutlich unter dem Wert von vor zwei Jahren. Dieser Anteil liegt nun bei 62 Prozent (nach zuvor 58 Prozent). 2021 lag der Wert noch bei über 70 Prozent. In der Region hat das Verkehrsgewerbe weiterhin die höchste Ausfallquote. Die Unternehmen sind von weiterhin hohen Kraftstoffpreisen und einem starken Fahrermangel betroffen. Zudem hat die Branche per se mit geringen Gewinnmargen zu kämpfen, sodass auch die Rücklagen meist nicht besonders hoch sind.
Zahlungsverzugsdauer steigt
Ähnlich kritisch wie der Blick auf die gestiegenen Ausfallraten fällt der Blick auf das Zahlungsverhalten aus. Die Dauer des Zahlungsverzugs ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen – das gilt insbesondere für das vergangene Jahr.