Industrie am Niederrhein verzeichnet noch leichtes Plus
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Stand: 03.12.2014
Die geopolitischen Krisen wie etwa in der Ukraine strahlen auch auf die Industrie am Mittleren Niederrhein ab. Die verarbeitenden Unternehmen konnten im dritten Quartal nur ein geringfügiges Plus verzeichnen. Bei den Exportumsätzen mussten die Betriebe sogar ein Minus hinnehmen. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf Basis der Industriekennzahlen von IT.NRW. „Nimmt man die Erwartungen zu Jahresbeginn als Maßstab, ist das Ergebnis enttäuschend. Dennoch befindet sich die Wirtschaft nicht in einer Rezession“, erklärt IHK-Vizepräsident Elmar te Neues.
Die Industrie am Mittleren Niederrhein konnte im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ihre Umsätze um 0,9 Prozent steigern. Damit fiel das Umsatzplus nur geringfügig aus. In Nordrhein-Westfalen insgesamt musste die Industrie im selben Zeitraum sogar ein leichtes Umsatzminus von 0,1 Prozent hinnehmen. „Die Entwicklung zeigt, dass der zu Jahresbeginn 2014 prognostizierte Aufschwung vorerst ausbleiben wird“, sagt te Neues. Insbesondere die außenwirtschaftliche Lage bereitet der IHK Sorgen. Schließlich musste die regionale Wirtschaft zwischen Juli und September ein Exportminus von 0,4 Prozent hinnehmen. „Dabei sind sowohl die Schwäche der Euro-Zone als auch die geopolitischen Krisen als Gründe für die unterdurchschnittliche Entwicklung zu nennen“, erläutert der Vizepräsident. Das leichte Umsatzplus ist von der Inlandsnachfrage getrieben. So sind die Binnenumsätze um 2,3 Prozent gestiegen.
Von den industriellen Leitbranchen entwickelten sich vor allem das Ernährungsgewerbe (-2,6 Prozent) und die chemische Industrie (-0,01 Prozent) unterdurchschnittlich. „Die chemische Industrie ist ein guter Indikator für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Die Stagnation der Umsätze ist daher ein Signal dafür, dass die Abkühlung der Wirtschaft vorerst anhalten dürfte“, erklärt te Neues. Positiv entwickelte sich der Maschinenbau. In dieser Branche betrug das Umsatzplus 13 Prozent – nach einem allerdings schlechten ersten Halbjahr. Bei der vergangenen IHK-Konjunkturumfrage im Spätsommer 2014 meldete der Maschinenbau zudem rückläufige Auftragseingänge. „Es ist zu erwarten, dass sich dies in den kommenden zwei Quartalen auf die Umsätze auswirkt“, sagt der Vizepräsident. Neben dem Maschinenbau konnten auch die Metallerzeuger und -bearbeiter ihre Umsätze substanziell (um 5 Prozent) erhöhen.
Doch nicht nur in den verschiedenen Branchen, sondern auch in den Teilregionen am Mittleren Niederrhein entwickelten sich die Umsätze im dritten Quartal des Jahres 2014 unterschiedlich. Während die Industrie in Krefeld (-4 Prozent) und im Kreis Viersen (-2 Prozent) ein leichtes Minus verbuchte, konnten die Betriebe in Mönchengladbach (+9,5 Prozent) sowie im Rhein-Kreis Neuss (+3,5 Prozent) ihre Erträge steigern.