Eine Chance für Unternehmen und junge Arbeitslose
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Stand: 13.05.2015
Knapp sieben Prozent der jungen Menschen unter 25 Jahren sind in Nordrhein-Westfalen arbeitslos. „Damit stehen wir im nationalen Vergleich nicht schlecht und im internationalen Vergleich sehr gut da“, sagt Hazar Akgün von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. „Ziel muss es aber sein, jedem Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine berufliche Perspektive zu eröffnen.“ Und genau dafür setzt sich Akgün ein. Sie ist regionale Koordinatorin für das Landesprogramm „Jugend in Arbeit plus“ (JA plus), das junge Arbeitslose zwischen 18 und 25 Jahren auf dem Weg ins Berufsleben unterstützt. Alleine im vergangenen Jahr konnten dadurch 48 Jugendliche aus dem Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein in eine betriebliche Beschäftigung vermittelt werden.
Einer von ihnen ist Christopher Busch. Er wurde vor etwa einem Jahr von Hazar Akgün an die Geoban S.A. vermittelt, die als interne Konzerngesellschaft Dienstleistungen für die Santander Consumer Bank AG erbringt. Mehr als 1.100 Menschen sind bei der Geoban in Deutschland beschäftigt, der Großteil am Standort in Mönchengladbach. Auch die rund 40 Auszubildenden arbeiten dort. „Bisher spüren wir den Fachkräftemangel nicht so stark wie andere Unternehmen“, sagt Personalreferent Fabian Kirchhofer. „Wir sind als Arbeitgeber bekannt und bekommen viele gute Bewerbungen.“ Trotzdem wolle man bei der Rekrutierung immer neue Wege gehen und zudem soziale Verantwortung übernehmen. „Dazu gehört für uns auch, jungen Menschen eine Chance zu geben, die es auf dem Arbeitsmarkt aus unterschiedlichen Gründen nicht so leicht haben.“
Mit Christopher Busch ist das Unternehmen sehr zufrieden – so zufrieden, dass er kürzlich einen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschrieben hat. Denn er arbeitet sehr engagiert als telefonischer Kundenbetreuer im Telecenter. „Seine Leistungen sind wirklich sehr gut“, sagt Kirchhofer. „Und das müssen sie auch sein, da er direkten Kundenkontakt hat. Wir sind froh, dass Frau Akgün ihn uns vorgestellt hat.“
Denn genau das ist das Prinzip von JA plus, von dem die Betriebe und die jungen Menschen gleichermaßen profitieren. „Wir vermitteln arbeitswillige Bewerber – häufig mit abgeschlossener Berufsausbildung – für alle Branchen und Betriebsbereiche“, erklärt Akgün. „Wir treffen eine passgenaue Vorauswahl nach den betrieblichen Anforderungen und betreuen das Unternehmen sowie dessen neuen Mitarbeiter sowohl während der Bewerbungsphase als auch nach der Arbeitsaufnahme.“ Dabei würden auch nötige und sinnvolle Qualifizierungen und Weiterbildungen besprochen und eine mögliche Kostenübernahme mit der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter geklärt. Zudem sei vorab optional ein rund zweiwöchiges Praktikum vorgesehen – zum gegenseitigen Kennenlernen. Eine finanzielle Unterstützung sei in der Regel mit dem Eingliederungszuschuss möglich.
„Als Unternehmen geht man ein überschaubares Risiko ein, sogar die anfallenden Formalitäten werden uns abgenommen“, sagt Fabian Kirchhofer. Gefreut habe er sich über den Besuch des Sozialpädagogen Wolfgang Lambrichs von der Mönchengladbacher Bildungs-GmbH, der die Geoban bei möglichen Problemen mit den jungen Arbeitnehmern unterstützen würde: „In der Regel ist gar keine Hilfe nötig. Aber es ist schon ein gutes Gefühl zu wissen, dass man sich an jemanden wenden kann“, so der Personalreferent. „Nach den bisherigen positiven Erfahrungen werden wir in Zukunft auch weiteren jungen Menschen eine Chance geben.“
Finanziell gefördert wird JA plus durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Europäischen Sozialfond. Weit mehr als 35.000 junge Menschen haben bereits erfolgreich über das Programm in NRW einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Dabei wurden rund 70 Prozent nach der Förderungszeit übernommen und etwa 65 Prozent befinden sich nach drei Jahren immer noch in Arbeit.
Unternehmen, die Fragen haben oder Stellenangebote melden wollen, können sich an Hazar Akgün (Tel. 02131 9268-580, E-Mail: akguen@neuss.ihk.de) wenden.
Bildunterschrift:
IHK-Mitarbeiterin Hazar Akgün hat Christopher Busch (r.) an die Geoban S.A. in Mönchengladbach vermittelt. Personalreferent Fabian Kirchhofer sagt: „Seine Leistungen sind wirklich sehr gut.“