IHK kritisiert Pläne der Stadtverwaltung
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Stand: 08.06.2015
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein kritisiert den Plan der Stadt Mönchengladbach, eine Bettensteuer für Privatreisende einzuführen. Die Stadt rechnet dadurch mit jährlichen Einnahmen in Höhe von 250.000 Euro – eine aus Sicht der IHK zu positive Rechnung.
„Privatreisende geben in der Regel weniger Geld für ein Zimmer aus als Geschäftsreisende“, erklärt Jürgen Steinmetz, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Mit einem Durchschnittspreis von 70 Euro pro Einzelzimmer und 102 Euro pro Doppelzimmer zu rechnen, sei dementsprechend zu hoch. Diesen Wert des Reiseinformationsportals Trivago für den Preis eines Standardzimmers hatte die Stadtverwaltung ihrer Berechnung zugrunde gelegt. „Zudem übernachten nur 70 Prozent der Mönchengladbacher Gäste in Hotels. Die übrigen buchen Zimmer in Hotels garnis, Gasthöfen oder Jugendherbergen, deren Preise unterhalb des Standardzimmerpreises liegen dürften“, sagt Steinmetz.
Eine kürzlich von der IHK veröffentlichte Tourismusstudie hat gezeigt, dass die Tourismusintensität (Übernachtungen je 1.000 Einwohner) in Mönchengladbach nur schwach ausgeprägt ist. Zudem weist Steinmetz auf die starke regionale Konkurrenz hin, die sich in der geringen Bettenauslastung Mönchengladbachs widerspiegelt. „Ein Teil der Privatreisenden wird sicher nicht auf den Standort Mönchengladbach als Zielort fixiert sein“, so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer. „Touristen haben eher die Region Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein als Destination im Sinn.“ Steigt der Preis nur in Mönchengladbach, verschlechtert dies die Wettbewerbssituation der Mönchengladbacher Hoteliers. „Es ist also zu befürchten, dass Gäste durch die Übernachtungssteuer fernbleiben.“