Aktionsprogramm für Flüchtlinge: Auch die IHK beteiligt sich
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Stand: 01.03.2016
Mehr als 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind jetzt im Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin zusammengekommen, um den Startschuss für das deutschlandweite Aktionsprogramm der Industrie- und Handelskammern (IHKs) „Ankommen in Deutschland – Gemeinsam unterstützen wir Integration“ zu geben. Unter ihnen waren auch Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Heinrich Backes von der IHK Ausbildungs-GmbH.
Mit dem neuen Aktionsprogramm übernehmen die IHKs Verantwortung und engagieren sich mit vielfältigen Initiativen, um einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Beschäftigung zu leisten. Die große Bedeutung der IHK-Initiativen vor Ort hob DIHK-Präsident Eric Schweitzer hervor: „Mit solchen Anstrengungen können wir die Herausforderungen wirklich beseitigen, gerade auch in Kooperation mit Partnern wie zum Beispiel den Arbeitsagenturen, Jobcentern und kommunalen Einrichtungen.“ Ganz wichtig seien Rechtssicherheit, wenig Bürokratie und kompetente Ansprechpartner, wenn es Fragen gebe, so der DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. „Nur unter diesen Bedingungen können Unternehmen Flüchtlingen Perspektiven bieten.“ Das Aktionsprogramm ist für 2016 mit rund 20 Millionen Euro Investitionsvolumen unterlegt und wird beim DIHK und den IHKs von 170 Mitarbeitern umgesetzt. Es soll das vielfältige Engagement der IHKs bündeln und ein flächendeckendes Beratungs- und Unterstützungsangebot aufbauen.
„Wir stellen uns gemeinsam mit unseren Unternehmen der Herausforderung, möglichst vielen Flüchtlingen eine berufliche Perspektive zu ermöglichen“, erklärt Jürgen Steinmetz. Dazu hat die IHK Mittlerer Niederrhein gerade die Stelle eines „Willkomens-Lotsens“ ausgeschrieben. „Dieser Lotse wird der zentrale Ansprechpartner bei der IHK für unsere Unternehmen am Niederrhein sein und ihnen bei der Integration eines Flüchtlings zur Seite stehen.“ Außerdem werde er gemeinsam mit den Arbeitsagenturen, Jobcentern und den Anbietern von Integrationskursen ein Netzwerk aufbauen, um möglichst vielen Flüchtlingen den Einstieg in das Arbeitsleben zu ermöglichen.
Schätzungen der IHK zufolge könnten sich im Bezirk Mittlerer Niederrhein – also in den Städten Mönchengladbach und Krefeld sowie im Kreis Viersen und im Rhein-Kreis Neuss – in absehbarer Zeit mehr als 3.000 Asylsuchende im Alter zwischen 18 und 24 Jahren mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung niederlassen. „Davon werden sich voraussichtlich rund 1.300 für eine Ausbildung in einem kaufmännischen oder gewerblich-technischen Beruf eignen“, erläutert Steinmetz. Für einen Großteil dieser Menschen sei ab Mitte 2016 nach der Erstaufnahme, dem Durchlaufen des Asylverfahrens und dem Erwerb ausreichender Sprachkenntnisse eine Ausbildung oder Beschäftigung möglich. „Bis dahin werden auch die beschlossenen Angebote zur Verfügung stehen.“
Bildunterschrift:
Jürgen Steinmetz (r.), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Heinrich Backes von der IHK Ausbildungs-GmbH im Gespräch mit der ZDF-Moderatorin Dunja Hayali, die durch das Auftakt-Programm der DIHK-Kampagne führte.