Aufschwung auf breiter Basis

Aufschwung auf breiter Basis
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Stand: 08.05.2017

Die Wirtschaft in der Region ist zuversichtlich. 45,7 Prozent der Betriebe sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden, nur 6,4 Prozent bewerten ihre Geschäfte negativ. Damit ist der Saldo zwischen positiven und negativen Einschätzungen  seit Jahresbeginn von 28 auf nun 39 Punkte angestiegen. „Die Betriebe möchten darüber hinaus wieder mehr investieren und verstärkt Mitarbeiter einstellen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Die Stimmung der Unternehmen deutet darauf hin, dass 2017 ein wirtschaftlich gutes Jahr werden könnte.“ Diese optimistische Einschätzung ist ein Ergebnis der aktuellen Konjunkturblitzumfrage der Industrie- und Handelskammern Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein. An der Umfrage im April nahmen gut 350 Betriebe aus der Region teil.

Die Verbesserung der Geschäftslage ist darauf zurückzuführen, dass die Industrie nun eine merklich günstigere Lageeinschätzung abgibt als bei den Umfragen zuvor. 49 Prozent der Unternehmen des produzierenden Gewerbes melden eine gute Lage, nur acht Prozent eine schlechte. „Die bereits optimistischen Erwartungen der Industrie in den beiden vergangenen Umfragen haben sich nun also auf die Bewertung der Geschäftslage niedergeschlagen“, freut sich Steinmetz. „Wir beobachten einen Aufschwung auf breiter Basis.“ Schließlich beurteilen auch die Dienstleister und der Handel ihre Situation derzeit überdurchschnittlich gut.

Die Erwartungen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung deuten darauf hin, dass die gute Lage anhält. 26 Prozent der Betriebe erwarten eine weitere Verbesserung in den kommenden zwölf Monaten, acht Prozent der Unternehmen befürchten eine Verschlechterung ihrer Geschäfte. „Die gute Konjunkturlage ist also stabil. Gleichwohl sehen viele Betriebe angesichts der weltwirtschaftlichen Turbulenzen nur wenig Potenzial für eine weitere Steigerung“, erklärt Steinmetz.

Dies zeigt sich auch bei der Frage nach den Exporterwartungen. 24 Prozent der exportierenden Betriebe rechnen mit einem steigenden, 14 Prozent der Betriebe befürchten einen sinkenden Auslandsabsatz. Die meisten auslandsaktiven Unternehmen rechnen demnach mit konstanten Exporten. „Dass dieser Wert angesichts der vielen weltwirtschaftlichen Herausforderungen wie dem Brexit, der unsicheren Ausrichtung der amerikanischen Handelspolitik sowie der Lage in der Türkei und im Nahen Osten per Saldo überhaupt positiv ist, ist sehr erfreulich“, sagt Steinmetz. Insbesondere die Außenhandelserwartungen der Industrieunternehmen tragen zu diesem Ergebnis bei. Noch vor einem Jahr waren die Unternehmen bezüglich ihrer Exporterwartungen skeptischer. Optimistische und pessimistische Stimmen hielten sich die Waage. Im Frühjahr 2017 erwarten nun 28 Prozent der verarbeitenden Betriebe eine weitere Steigerung des Auslandsgeschäfts innerhalb der kommenden zwölf Monate, nur elf Prozent gehen von schlechteren Geschäften mit ausländischen Kunden aus.

Die insgesamt optimistischen Zukunftsaussichten schlagen sich auch auf den Arbeitsmarkt nieder. Ein Viertel der Unternehmen möchte Mitarbeiter einstellen, nur jedes zehnte Unternehmen plant, die Beschäftigtenzahl zu reduzieren. „Die positiven Beschäftigungspläne ziehen sich durch alle Branchen“, erläutert der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Angesichts der guten Konjunktur und der anhaltend niedrigen Zinsen möchten viele Unternehmen hierzulande in ihre Standorte investieren.  In den vergangenen Jahren waren die Unternehmen in dieser Hinsicht zurückhaltender. Nun plant knapp ein Drittel der Betriebe eine Erhöhung der Investitionsbudgets in den kommenden zwölf Monaten, nur 12 Prozent möchten ihre Investitionen zurückfahren. Insbesondere in der Industrie sind die Investitionspläne deutlich expansiver als in den Vorumfragen. „Diese Belebung ist ein gutes Zeichen. Der Grund liegt insbesondere in der belebten Industriekonjunktur. Wir müssen aber weiter an den Rahmenbedingungen für die Wirtschaft arbeiten, damit diese positive Investitionsneigung kein Strohfeuer bleibt, sondern auch nachhaltige Wirkung entfaltet“, erklärt der IHK-Hauptgeschäftsführer.