IHK-Forum: Jetzt die Chancen in Mittel- und Osteuropa nutzen
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Stand: 19.04.2016
„In Osteuropa gibt es für deutsche Unternehmen noch sehr viel zu entdecken, die Entwicklung dort ist ausgesprochen dynamisch“, mit diesen Worten begrüßte Dr. Kaja Tael, Botschafterin der Republik Estland in Deutschland, die Teilnehmer des IHK-Forums Mittel- und Osteuropa. Rund 50 Unternehmer waren der Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und ihren Partnern in das Neusser Zeughaus gefolgt, um sich über die Marktchancen in Estland, Lettland, Litauen, Polen, der Slowakei und Tschechien zu informieren.
„Mit einer Exportquote von mehr als 50 Prozent verdient das verarbeitende Gewerbe am Niederrhein jeden zweiten Euro im Ausland“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz zur Eröffnung des Forums. Nach wie vor seien die Staaten der Europäischen Union dabei die relevanten Zielmärkte der Exportwirtschaft am Niederrhein. „Schon deshalb ist es wichtig, von den aktuell zu beobachtenden Grenzschließungen und -kontrollen abzusehen“, betonte Steinmetz. „Die ungehinderte Mobilität in Europa ist ein unverzichtbares Element des EU-Binnenmarktes.“
Die estnische Botschafterin erinnerte daran, wie wichtig deutsche Unternehmen für die Entwicklung Osteuropas insgesamt und für die estnische Wirtschaft im Speziellen waren und sind. „Der Erfolg unserer Wirtschaft basiert auf einer liberalen Politik und auf den Freihandel“, sagte Tael und warb für ihr Heimatland. „Wir glauben nicht an Subventionen, sondern an den freien Warenverkehr und setzen auf eine moderne Verwaltung sowie niedrige Steuern. Wir nutzen zudem konsequent die Vorteile der Digitalisierung.“
Nach dem Grußwort der Botschafterin gab Dr. Marcus Felsner, Vorsitzender des Osteuropavereins der deutschen Wirtschaft, einen Eindruck von der wirtschaftlichen Lage derzeit in Osteuropa: „Auf der einen Seite erleben wir, dass Russland und eine Reihe zentralasiatischer Staaten mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben, auf der anderen Seite haben viele Länder Osteuropas eine ausgesprochen positive Entwicklung hinter sich.“ Dazu hätten deutsche Unternehmen wesentlich beigetragen. Umgekehrt seien allerdings inzwischen auch viele deutsche Firmen von Märkten und Arbeitskräften in Osteuropa in hohem Maße abhängig. Felsner ging beispielhaft auf die Entwicklung in Polen ein. Das Land habe enorme Wachstumsraten erzielt. „Nun will Polen den nächsten Schritt tun, von der industriellen Werkbank hin zu einer Innovations- und Wissensgesellschaft“, erläuterte Felsner. „Davon kann die deutsche Wirtschaft profitieren.“
Konkreter wurde es in zwei moderierten Gesprächsrunden, in denen Vertreter der vor Ort ansässigen deutschen Auslandshandelskammern (AHK) auf die aktuellen Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen eingingen und Unternehmer über ihre Erfahrungen berichteten und Tipps gaben. Interessierte konnten sich in der AHK-Lounge des Forums zudem von den AHK-Experten individuell beraten lassen.
Das IHK-Forum Mittel- und Osteuropa wurde von der IHK Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit der Deutsch-Baltischen Handelskammer, der Deutsch-Polnischen IHK, der Deutsch-Slowakischen IHK, der Deutsch-Tschechischen IHK, der IHK zu Dortmund, der Südwestfälischen IHK zu Hagen, der Niederrheinischen IHK Duisburg, Wesel, Kleve zu Duisburg und der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid organisiert.
Bildtext: Sie warben gemeinsam für den Standort Osteuropa (v.r.): Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, Dr. Kaja Tael, Botschafterin der Republik Estland, und Dr. Marcus Felsner, Vorsitzender des Osteuropavereins der deutschen Wirtschaft.