Produktpiraterie: So können sich Unternehmen schützen

Produktpiraterie: So können sich Unternehmen schützen
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Stand: 02.05.2017

Es ist ein lukratives Milliardengeschäft für skrupellose Fälscher: Produkt- und Markenpiraterie grassieren. Allein 2015 haben die EU-Zollbehörden fast 41 Millionen rechtsverletzende Produkte im Wert von mehr als 640 Millionen Euro an den EU-Außengrenzen beschlagnahmt. „Unternehmen sollten sich unbedingt sowohl juristisch als auch organisatorisch und technisch gegen Produktpiraterie und den Diebstahl ihres Know-hows schützen“, sagt Elke Hohmann, Leiterin des Bereichs Innovation / Umwelt der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Wie sich Unternehmen gegen Produktpiraterie schützen können, vermitteln zwei kostenlose Informationsveranstaltungen am 16. und 18. Mai in der IHK in Krefeld, Nordwall 39.

Für den Vertrieb von Plagiaten nutzen unseriöse Anbieter zunehmend das Internet. Entweder täuschen sie Marken-Web-Seiten vor oder tummeln sich auf Online-Verkaufsplattformen, die für den Handel mit Fälschungen bekannt sind. Betroffen sind davon längst nicht mehr nur Luxusuhren, Markenbekleidung oder Handtaschen, sondern auch Medikamente, Genussmittel und technische Geräte. Das Piratenprodukt profitiert vom guten Ruf des Originalherstellers. „Der Preis eines Originalprodukts beinhaltet auch erhebliche Entwicklungskosten, die investiert werden müssen, um die Qualität und die Verwendungssicherheit der Produkte zu gewährleisten“, erklärt Hohmann. „Den Fälschern kommt es hingegen auf den ersten äußeren Schein an. Sollte sich ihr Produkt später als mangelhaft erweisen, sind sie längst nicht mehr für den Käufer greifbar.“

Im Rahmen der beiden IHK-Informationsveranstaltungen informieren Experten über den Einsatz von gewerblichen Schutzrechten, die Möglichkeiten der Grenzbeschlagnahme durch den Zoll sowie präventive technische Maßnahmen, die wie Barrieren gegen Fälschungen in Produkte integriert werden können.

Die Informationsveranstaltungen werden begleitet von der Wanderausstellung „Schöner Schein. Dunkler Schatten“, die der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. erarbeitet hat. Die Ausstellung in der IHK in Krefeld, Nordwall 39, zeigt vom 9. bis zum 18. Mai Originalprodukte und deren täuschend echte Kopien.

Das Programm der Informationsveranstaltungen im Überblick:

16. Mai, 15 bis 17 Uhr, IHK in Krefeld:                                          
- „Ideenschutz! Aber wie?“, Dr.-Ing. Jörg Dönges, Patentanwalt, Dr. Stark & Partner Patentanwälte mbH
- „Professionelle Patentrecherche und ihre Chance“, Kristin Jirka, Dezernatsleiterin Patent- und Normenzentrum, RWTH Aachen University
- „WIPANO – Finanzielle Förderung für Patent, Marke & Co.“, Frédéric M. Casañs, Prokurist & Syndikusanwalt, Athena Technologie Beratung GmbH

18. Mai, 14 bis 17 Uhr, IHK in Krefeld:
- „Erfolgreiche Durchsetzung gewerblicher Schutzrechte in der Praxis“, Guido Quiram, Managing Partner, Michalski, Hüttermann & Partner Patentanwälte mbB
- „Marken- und Produktpiraterie aus der Sichtweise der Zollbehörde“, Hannelore Koch, Hauptzollamt Krefeld
- „Take no Fake – Produkt- und Markenschutz in neuer Dimension“, Thomas Bitzer, Vertriebsleiter, Tailorlux GmbH
- „Dem Fälscher auf der Spur – Beispiele aus der Praxis“, Johann Liebel, Detektivinstitut Liebel

Weitere Informationen im Internet unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/6557

Die Ausstellung im Foyer des Prüfungs- und Weiterbildungszentrums, Nordwall 39 in Krefeld, ist montags bis donnerstags, 8 bis 17 Uhr, sowie freitags, 8 bis 15 Uhr, frei zugänglich.

Bildtext: Die IHK-Informationsveranstaltungen zum Thema Produktpiraterie werden begleitet von der Wanderausstellung „Schöner Schein. Dunkler Schatten“, die der Aktionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM) erarbeitet hat.