Präqualifizierung: IHK führt das Amtliche Verzeichnis

Präqualifizierung: IHK führt das Amtliche Verzeichnis
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Stand: 05.09.2017

Bürokratie ist für viele Unternehmen ein echtes Ärgernis. Entsprechend wenig beliebt ist zum Beispiel das Vergaberecht. Demnach müssen Unternehmen, die sich um Aufträge öffentlicher Institutionen bemühen, zuvor nachgewiesen haben, dass sie bestimmte Kriterien erfüllen. Dafür müssen sie Unterlagen beschaffen, immer wieder auf deren Aktualität achten und sie pünktlich der Vergabestelle vorlegen. Damit es für die Unternehmen künftig leichter ist, sich um solche Aufträge zu bewerben, führen die Industrie- und Handelskammern in Deutschland das „Amtliche Verzeichnis präqualifizierter Unternehmen (AVPQ)“. Die IHK Mittlerer Niederrhein führt dieses Verzeichnis stellvertretend für alle IHKs in Nordrhein-Westfalen.

„Bisher hat das Prozedere viele Unternehmen abgeschreckt“, erklärt Wolfgang Baumeister, Referent im IHK-Geschäftsbereich Standortpolitik. „Manche Betriebe haben deshalb öffentliche Aufträge erst gar nicht beachtet.“ Dabei würden öffentliche Institutionen in der EU jährlich mehr als 1.000 Milliarden Euro für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen ausgeben. „Dazu gehört der Einkauf von Verbrauchsgütern in kleinen Mengen wie Büromaterial bis hin zu großen Investitionsgütern, aber auch die Inanspruchnahme von Dienstleistungen von der Reinigung bis zur Bauleitplanung. Für viele Unternehmen können solche Aufträge lukrativ sein“, betont Baumeister.

Das AVPQ steht ab sofort als Datenbank im Internet zur Verfügung. Die allgemeinen Unternehmensdaten und die Leistungsbereiche können öffentlich eingesehen werden. Damit können die Vergabestellen zum Beispiel bei nicht offenen Teilnahmewettbewerben geeignete Unternehmen finden und zur Angebotsabgabe auffordern. Die hinterlegten Dokumente liegen im geschützten Bereich der Datenbank und sind nur über den Identifikationscode einsehbar.

Der Eintragung in das AVPQ geht ein Präqualifizierungsverfahren voraus, das die IHK schon seit geraumer Zeit anbietet. Dabei werden einmal im Jahr alle erforderlichen Angaben und Dokumente über die Leistungsfähigkeit und den Leumund des Unternehmens beziehungsweise der verantwortlichen Personen erfasst und dem Amtlichen Verzeichnis zur Verfügung gestellt.

Die Gebühr für die Eintragung in das AVPQ beträgt 55 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die vorangestellte Präqualifizierung in Höhe von 180 Euro. Darin sind die Ersterfassung sowie alle Aktualisierungen über die Laufzeit von einem Jahr enthalten.

„Für die Unternehmen ist dieses Prozedere eine echte Erleichterung“, betont Baumeister. So müssten die Unterlagen nur einmal jährlich beschafft werden, die Erstellung der Einheitlichen Europäischen Erklärung werde vereinfacht und sei nicht mehr so zeitaufwändig, die Auffindbarkeit sei durch eine Recherchefunktion in der Internetdatenbank gewährleistet und die Aktualisierung der Daten und Dokumente jederzeit möglich. „Außerdem reicht die Eintragung der Identifikationsnummer als Nachweis der Eignung aus“, so Baumeister.

Weitere Informationen gibt es bei Michael Iwanowski (E-Mail: iwanowski@krefeld.ihk.de, Tel. 02151 635346), Bianca von Holtum (E-Mail: holtum@krefeld.ihk.de, Tel. 02151 635-320) und Stefanie Schroers (E-Mail: schroerss@krefeld.ihk.de, Tel. 02151 635-341) sowie im Internet:
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/872