Auftakt für den „Aktionsplan Wirtschaft für Krefeld“

Auftakt für den „Aktionsplan Wirtschaft für Krefeld“
© IHK Mittlerer Niederrhein

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Stand: 12.07.2018

„Lassen Sie sich nicht von außen vorschreiben, wie Sie Ihre Stadt entwickeln“, erklärte Tristan Horx vom zukunftsInstitut im Convention Center der Canon Deutschland GmbH in Krefeld-Fichtenhain. „Sondern nutzen Sie das Wissen der lokalen Player und entwickeln Sie eine eigene Strategie für die Zukunft.“ Diesen Ratschlag gab der Zukunftsforscher als Keynote Speaker den rund 150 Gästen der Auftaktveranstaltung zum „Aktionsplan Wirtschaft für Krefeld“ mit auf den Weg. Initiatoren dieses Prozesses sind die IHK Mittlerer Niederrhein und die Stadt Krefeld.

„Es geht um innovative Ideen, wegweisende Projekte und eine Aufbruchsstimmung in der Stadt – das möchten wir erreichen“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Durch einen gemeinsamen Prozess unter Beteiligung vielfältiger Akteure und Initiativen sollen in den nächsten Jahren die Rahmenbedingungen für die Unternehmen und das Image des Wirtschaftsstandortes nachhaltig verbessert werden. „Denn es gibt noch Luft nach oben“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues. In den vergangenen Jahrzehnten haben der Wirtschaftsstandort Krefeld im Vergleich zu anderen Städten in einigen Punkten an Boden verloren – etwa bei der Bruttowertschöpfung und auf dem Arbeitsmarkt. „Der Zeitpunkt für den Aktionsplan ist gut gewählt“, erklärte Eckart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Krefeld. „Wir haben die Talsohle seit einigen Jahren durchschritten und zuletzt zahlreiche Neuansiedlungen realisiert, es ist in vielen Bereichen eine Aufbruchsstimmung spürbar – der Aktionsplan wird uns zusätzlich Rückenwind geben.“

Bei der Entwicklung des Aktionsplans werden die Initiatoren vom Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen Prognos AG unterstützt. Vier Handlungsfelder des Aktionsplans wurden in einem Dialog-Workshop erarbeitet und entsprechende Arbeitsgruppen benannt: „Innovation, Digitalisierung und Gründung“, „Bildung, Fachkräfte und Arbeitsmarkt“, „Infrastruktur, Mobilität, Flächen“ sowie „Lebensqualität und Urbanität“. Die Auftaktveranstaltung bei Canon nutzten die Leiter der Arbeitsgruppen dazu, bei den Gästen dafür zu werben, sich an dem Prozess zu beteiligen und in den Gruppen mitzuarbeiten.

Rainer Führes, Geschäftsführer der Canon Deutschland GmbH und Leiter der Arbeitsgruppe „Innovation, Digitalisierung und Gründung“, richtete eine klare Botschaft an die verantwortlichen Akteure: „Wenn die Stadt eine Willkommenskultur für ansässige und neue Unternehmen entwickelt, die IHK die Koordinierung von Bedürfnissen im Dialog mit der Stadt sicherstellt und die Wirtschaftsförderung die Entwicklung und Vermarktung des Standorts im Sinne der Digitalisierung vorantreibt, werden unsere  Vorschläge in den Bereichen Digitalisierung, Gründung und Innovationen  unternehmerisch erfolgreich begleitet werden.“ Damit sei die Basis dafür geschaffen, dass die Stadt, die heute noch für „Samt und Seide“ steht, eine Stadt wird, die „Bits und Bytes“ im Namen führen kann, so Führes weiter. Für seinen Vertreter, Mario Bernards, Leiter Politik- und Bürgerschaftsdialog des Chemparks, hängt der Erfolg des Aktionsplans darüber hinaus von einer positiven Einstellung der Beteiligten und der Krefelder insgesamt ab: „Professionalität ist die Grundvoraussetzung. Wenn dazu noch Leidenschaft kommt, wird der Aktionsplan eine Erfolgsgeschichte.“

Detlef G. Moritz, Geschäftsführer der GEMO G. Moritz GmbH & Co KG und Leiter der Arbeitsgruppe „Infrastruktur, Mobilität, Flächen“ appellierte an die Gäste: „Wir müssen in dieser Stadt die Bremse lösen.“ Die Fragen, wie in Zukunft Verkehr organisiert und Flächen entwickelt werden sollten, könnte nur gemeinschaftlich beantwortet werden. „Wir brauchen neue Konzepte“, so Moritz.

 Christoph Borgmann, Geschäftsführer von Intersport Borgmann und Leiter der Arbeitsgruppe „Lebensqualität und Urbanität“ erinnerte daran, welche einmalige Chance Krefeld durch die Struktur ihrer vier Wälle habe: „Doch da muss dringend etwas geschehen. Die Innenstadt sollte das Aushängeschild der Stadt sein, doch Krefeld verkauft sich unter Wert. Das ärgert mich.“

Dr. Oliver-Carlos Göhler, Geschäftsführer der XCMG European Research Center GmbH, warb schließlich um Unterstützung für seine Arbeitsgruppe „Bildung, Fachkräfte und Arbeitsmarkt“: „Wir als Stadtgemeinschaft müssen uns fragen, wie wir die Talente Krefelds den richtigen Chancen zuführen können.“ Wie das im Detail gelingen kann, wisse er noch nicht, so Göhler. „Aber ich bin sehr gespannt, zu welchen Ergebnissen wir gemeinsam kommen.“

Weitere Informationen zum „Aktionsplan Wirtschaft für Krefeld“ stehen im Internet zur Verfügung: www.aktionsplan-krefeld.de

Bildunterschrift: Der Zukunftsforscher Tristan Horx war Keynote Speaker der Auftaktveranstaltung des „Aktionsplan Wirtschaft für Krefeld“.
Foto: IHK