Verlängerung der S28

Verlängerung der S28
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Stand: 28.03.2019

Die Verlängerung der S-Bahn-Line 28 (Regiobahn) von Kaarst über Willich nach Viersen wird bereits seit vielen Jahren diskutiert. Jetzt soll Bewegung in die Sache kommen. Das erfuhren die Mitglieder des Regionalausschusses Viersen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein in ihrer jüngsten Sitzung von Andreas Budde, dem Dezernenten für Planung, Bauen und Umwelt des Kreises Viersen. Er stellte in seinem Vortrag die aktuellen Entwicklungen beim „Standortfaktor S 28“ vor. „Die IHK-Umfragen zeigen: Der Fachkräftemangel wird auch für die Unternehmen im Kreis Viersen zu einem immer größeren Problem“, sagte Ausschussvorsitzender Andreas Böhm zur Begrüßung. Umso wichtiger sei ein leistungsfähiger Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), „der den Kreis Viersen besser an die umliegenden Städte und Gemeinden anbindet“.

Die Pendler-Studie der IHK Mittlerer Niederrhein und eigene Untersuchungen hätten gezeigt, dass „der Kreis Viersen von Pendlerströmen geprägt ist“, erläuterte Budde. „Vor allem nach Düsseldorf bestehen starke Verflechtungen.“ Die Streckenverlängerung der Regiobahn über den derzeitigen Endhaltepunkt in Kaarst bis nach Viersen hätte zahlreiche Vorteile: „Die Wohngebiete in Willich-Neersen und
-Schiefbahn würden durch zwei neue Haltepunkte an das Schienennetz angeschlossen. Bei einer komfortablen 20-Minuten-Taktung würde dies Pendlern nach Düsseldorf viel Reisezeit ersparen.“

Der Kreis Viersen hat bereits mehrere Untersuchungen in Auftrag gegeben, die der Regiobahn-Verlängerung den Weg ebnen sollten: Die „Machbarkeitsstudie Regiobahn“ hat gezeigt, dass eine Reaktivierung der Schienenstrecke zwischen den Bahnhöfen Kaarster See und Viersen technisch möglich sei. Die sogenannte „Standardisierte Bewertung“, ein Verfahren der gesamtwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Bewertung von ÖPNV-Projekten, sei ebenfalls positiv ausgefallen. Allerdings scheiterte die Umsetzung bisher am Widerstand aus Mönchengladbach, wo ein Teil der Strecke verlegt werden würde. „Der Kreis Viersen ist mit dem NRW-Verkehrsministerium im Gespräch, die weitere Planung für die Verlängerung auch ohne einen regionalen Konsens zu ermöglichen“, so Budde. „Trotzdem wollen wir einen erneuten Anlauf wagen und erarbeiten momentan mit der Dortmunder Planersocietät eine weitere Studie, die den verkehrlichen und volkswirtschaftlichen Nutzen und Mehrwert des Projekts für die gesamte Region darstellt.“ Im zweiten Quartal 2019 soll die Studie vorliegen.

Dass die IHK Mittlerer Niederrhein die Westverlängerung der Regiobahn will und in ihre teilregionalen Positionen eingebracht hat, machte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz deutlich. „Die Regiobahn ist pünktlich, zuverlässig und sauber und sie ist ein Erfolgsmodell, von dem der Kreis Viersen als Wirtschaftsstandort stark profitieren würde“, sagte Steinmetz. „Deswegen werden wir uns auch weiterhin in Gesprächen mit Politik und Verwaltung dafür einsetzen.“ Die Ausschussmitglieder sprachen sich im Anschluss an den Vortrag von Andreas Budde einstimmig für die Verlängerung der S 28 aus: „Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Botschaft im IHK-Bezirk transportieren und dafür werben“, ergänzte der Vorsitzende Andreas Böhm.