„Unser Mitgefühl ist mit den Menschen“
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Stand: 24.02.2022
Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, Jürgen Steinmetz, nimmt Stellung zum Angriff Russlands auf die Ukraine: „Unser Mitgefühl ist mit den Menschen im Kriegsgebiet, deren Leben sowie Hab und Gut nun bedroht sind. Es ist Krieg in Europa. Das macht uns sehr betroffen.“
Neben der humanitären Katastrophe, die alle anderen Folgen der russischen Aggression in den Schatten stellt, werde der Angriff auch direkte Auswirkungen für die Wirtschaft am Mittleren Niederrhein haben, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. „Wir sind eine Exportregion mit einer energieintensiven Industrie. Noch ist es allerdings zu früh, um seriös abzuschätzen, wie schwerwiegend die Folgen sein werden.“ Weder Russland noch die Ukraine sind als Handelspartner für die Außenwirtschaftsunternehmen am Mittleren Niederrhein von besonders großer Bedeutung. „Dennoch wird eine Eskalation des Konflikts die sowieso schon komplexen Rahmenbedingungen für die Weltwirtschaft – USA-China-Konflikt, zunehmender Protektionismus, globale Corona-Pandemie und so weiter – zusätzlich erschweren“, so Steinmetz. „Das ist keine gute Voraussetzung für exportorientierte Unternehmen.“
Sorgen bereitet Steinmetz die nun drohende Explosion der Gaspreise. „Für Verbraucher und für unsere Unternehmen wäre ein Anstieg der ohnehin schon extrem hohen Gaspreise beziehungsweise eine Verknappung der Lieferung im Zuge des Konflikts eine erhebliche Belastung.“ Die IHK geht davon aus, dass die Energiekosten deutlich steigen werden und die Weltwirtschaft insgesamt einen ähnlichen Dämpfer langfristig erleiden könnte wie zuletzt durch die Corona-Krise.
Zu einzelnen Sanktionsmaßnahmen nimmt die IHK keine Stellung. „Die Sanktionen sind Sache der Politik. Aber klar ist natürlich: Sanktionen werden sich auch negativ auf die Geschäftstätigkeit unserer Unternehmen auswirken.“