10 Jahre FOSA - aktueller denn je
Diese Meldung stammt aus dem Archiv und ist möglicherweise nicht mehr aktuell.
Stand: 11.04.2022
Als das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) im April 2012 in Kraft trat, sorgte es auf dem Arbeitsmarkt für ein absolutes Novum: Mit ihm gab es erstmals auch für den Bereich der dualen Ausbildungsberufe einen rechtsverbindlichen Anspruch, nach einheitlich definierten Maßstäben zu überprüfen, inwieweit ausländische Berufsqualifikationen mit deutschen Berufsausbildungen vergleichbar sind. Zeitgleich zum Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes gründeten 76 Industrie- und Handelskammern die IHK Foreign Skills Approval (IHK FOSA) mit Sitz in Nürnberg. Ein Rückblick auf zehn erfolgreiche Jahre.
„Durch das Verfahren zur Feststellung der Gleichwertigkeit können ausländische Fachkräfte zeigen, welche Berufsqualifikationen tatsächlich hinter fremdsprachigen Ausbildungsnachweisen stehen. Gleichfalls bleiben diese auch für Arbeitgeber nicht länger ein Buch mit sieben Siegeln“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Nach zehnjährigen Erfahrungen in der Anwendungspraxis als zuständige Stelle kann die IHK FOSA auf beachtliche Leistungsmarken auf der Habenseite verweisen: Seither wurden über 45.000 Anträge zu Ausbildungsabschlüssen aus 153 Ländern bearbeitet. Über 32.000 Gleichwertigkeitsbescheide wurden erteilt.
In der Region Mittlerer Niederrhein wurden mehr als 730 Beratungsgespräche seit 2012 geführt. „Überwiegend persönlich, durch Corona auch per Mail oder telefonisch“, ergänzt Nadine Hennig, die das Verfahren für die IHK Mittlerer Niederrhein betreut und Unternehmen sowie Privatpersonen zum Thema berät. Seit 2012 wurden 293 abgeschlossene Gleichwertigkeitsbescheide in der Region Mittlerer Niederrhein durch die IHK FOSA ausgestellt. „In unserem Kammerbezirk wurden die meisten Anträge für das Berufsbild Kaufleute für Büromanagement gestellt und anerkannt.“ Den zweiten Platz belegt der Elektroanlagenmonteur, den dritten der Elektroniker für Betriebstechnik. Am häufigsten ist das Herkunftsland des Abschlusses Polen. „Unsere Angebote richten sich auch an Menschen aus der Ukraine. Aktuell werden wir uns sicher intensiv um die Überprüfung ihrer Abschlüsse auf Gleichwertigkeit kümmern“, so Steinmetz. „Dieses enorme Potenzial an Fachkräften hat die IHK FOSA durch ihre Arbeit für den deutschen Arbeitsmarkt hinzugewonnen und somit dazu beigetragen, den Fachkräftemangel in Industrie und Handel weiter abzufedern.“
Ansprechpartnerin für die Anerkennungsberatung ist Nadine Hennig, Tel. 02161 241-119, E-Mail: nadine.hennig@mittlerer-niederrhein.ihk.de
Bei der Vermittlung eines Arbeits- oder Ausbildungsplatzes hilft der IHK-Willkommenslotse David Pfeil, Tel. 02131 9268-557, E-Mail: david.pfeil@mittlerer-niederrhein.ihk.de, weiter.