Britischer Generalkonsul zu Gast in Kempen
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Stand: 02.12.2022
Wie können die deutsch-britischen Wirtschaftsbeziehungen noch verbessert werden? Welche Folgen hat der Brexit für den unternehmerischen Alltag? Wie kann den Unternehmen bei der Bewältigung bürokratischer Lasten geholfen werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines Gedankenaustauschs zwischen Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, Christoph Rochow, Geschäftsführer der Stromps + Co. GmbH und Sprecher des IHK-Netzwerks Global Business, sowie Rafe Courage, Britischer Generalkonsul für Nordrhein-Westfalen.
Die Drei trafen sich in den Räumen des Kempener Unternehmens Dimension-Polyant. Geschäftsführer Uwe Stein führte seine Gäste durch die Produktion und erläuterte die Herstellungsprozesse für technische Textilien. „Als Weltmarktführer im Bereich Segeltuche sind wir davon abhängig, dass der internationale Warenaustausch reibungslos funktioniert“, berichtete Stein. „Wichtig wäre es, die Handelsbarrieren zwischen der EU und Großbritannien möglichst niedrig zu halten.“ Nicht nur die Briten, auch die EU sollte ihren Teil zu einer möglichst unbürokratischen Regelung der Handelsbeziehungen beitragen.
Steinmetz unterstrich die Bedeutung Großbritanniens als Wirtschaftspartner für die Unternehmen am Niederrhein: „Für uns ist es gerade angesichts der aktuellen Debatte über De-Globalisierung wichtig, mit unseren Partnern im Gespräch zu bleiben und Handelsbeziehungen möglichst zu intensivieren und zu verbessern.“
Wie wichtig es ist, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten beschrieb Christoph Rochow als Vertreter eines auf Großbritannien-Transporte spezialisierten Unternehmens: „Tagtäglich erlebe ich die Schwierigkeiten des Warenverkehrs zwischen unseren Ländern.“ Der bürokratische Aufwand und damit auch die Kosten für die Unternehmen seien seit dem EU-Austritt Großbritanniens spürbar gestiegen. Rochow: „Für viele unserer Kunden stellt sich die Frage nach Rentabilität des UK-Geschäfts.“
Der Generalkonsul sagte: „Die tief verwurzelten deutsch-britischen Beziehungen bedeuten uns viel. Das Handels- und Kooperationsabkommen nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU hat für Unternehmen, die zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland Handel betreiben, Änderungen mit sich gebracht. Es wird einige Zeit dauern, bis sich diese etabliert haben. Als Vertreter der britischen Regierung arbeiten wir eng mit Unternehmen in Deutschland und dem Vereinigten Königreich zusammen, um den Handel zu unterstützen und weiter auszubauen.“
Bildtext: Sie trafen sich zum Gedankenaustausch in Kempen (v.l.): Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein), Uwe Stein (Geschäftsführer Dimension-Polyant GmbH), Rafe Courage (Britischer Generalkonsul für Nordrhein-Westfalen) und Christoph Rochow (Geschäftsführer der Stromps + Co. GmbH und Sprecher des IHK-Netzwerks Global Business). Foto: IHK