"Taktgeber für Fortschritt ist vorrangig die Stadt Neuss"

"Taktgeber für Fortschritt ist vorrangig die Stadt Neuss"
© IHK Mittlerer Niederrhein

Stand: 12.12.2024

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat mit einem Schreiben an Bürgermeister Reiner Breuer und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen auf die Äußerungen des Bürgermeisters zum Bauvorhaben der IHK am Wendersplatz reagiert. „Mit Verwunderung haben wir Äußerungen von Ihnen der Presse entnommen, wonach die Stadt Neuss Zweifel am Commitment der IHK Mittlerer Niederrhein bezüglich des Bauvorhabens am Wendersplatz hegt“, schreibt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Wir fragen uns, woher diese Skepsis stammen könnte, denn die IHK hat in ihren Äußerungen und Gremienbeschlüssen zu einer solchen Besorgnis zu keiner Zeit Anlass gegeben. Wir können Ihnen versichern, dass solche Zweifel keine Grundlage haben.“

Das Gegenteil sei der Fall, versichert die IHK: In allen Wirtschaftssatzungen der IHK seit dem Jahr 2021 sei das Bauvorhaben am Wendersplatz ausdrücklich benannt und entsprechende finanzielle Vorsorge zu diesem Zweck getroffen worden. „Dies hat die Vollversammlung mit der Verabschiedung des Wirtschaftsplans 2025 ganz aktuell am 10. Dezember 2024 erneut getan“, betont Steinmetz und führt weiter aus: „Soweit sich Ihre Skepsis auf die Zeitachse des Vorhabens bezieht, erlauben Sie mir bitte folgende Hinweise dazu: Taktgeber für den Fortschritt bei dem Projekt ist vorrangig die Stadt Neuss.“

Die Stadt Neuss habe die „Möglichkeit einer Beschleunigung des Verfahrens durch eine Befreiung vom bestehenden Bebauungsplan vor einigen Monaten auf den Tisch gebracht und durch die Übernahme der Landesgartenschau ein Datum gesetzt, vor dem – völlig nachvollziehbar – am Wendersplatz nicht gebaut werden kann“. Zudem habe die Stadt Neuss    durch das Angebot der Immobilie Am Konvent selbst eine Alternative ins Spiel gebracht, die von der IHK nun umfassend und kurzfristig zu prüfen war. Steinmetz erinnert auch daran, dass der IHK zum Erwerb des Baugrundstücks am Wendersplatz ausdrücklich kein Angebot gemacht, sondern lediglich eine „Kalkulationsgrundlage“ mit „Vorstellungen zu den Konditionen eines Verkaufs“ übersandt worden war. „In dieser Kalkulationsgrundlage hat die Stadt zu zentral wichtigen Aspekten eines Baulandkaufs wie Gefahrtragung bei möglichen Bodendenkmälern oder Altlasten im Boden noch keine Stellung bezogen“, so Steinmetz.

„Sie werden verstehen, dass wir vor diesem Hintergrund irritiert sind, wenn der Presse Ihre Frage zu entnehmen ist, ob und wann die IHK ihre Campus-Pläne weiterverfolgt“, schreibt der IHK-Hauptgeschäftsführer und verweist auf den ausdrücklichen Wunsch der Stadt, dass die IHK zunächst vorrangig darüber entscheidet, ob die Immobilie Am Konvent in Betracht kommt. „Für den Fall einer Ablehnung der Alternative Am Konvent war verabredet, gemeinsam über die genauen Konditionen am Wendersplatz zu sprechen und diese mit dem Ziel eines konkreten Kaufangebots auszuverhandeln“, so Steinmetz. „An diesem Punkt stehen wir nun seit dem 10. Dezember 2024 und hätten, statt Äußerungen von Zweifeln bezüglich eines Baus am Wendersplatz, das für diesen Zeitpunkt verabredete Eintauchen in konkrete Vertragsverhandlungen zum Wendersplatz erwartet.“ Die IHK gehe nun davon aus, dass diese Verhandlungen von Seiten der Stadt zeitnah begonnen werden können, und stehe für Terminabstimmungen jederzeit zur Verfügung.