Industrie: Erste Anzeichen einer Erholung
Stand: 20.08.2024
Die Industrieumsätze am Mittleren Niederrhein insgesamt sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,1 Prozent und damit geringfügig gestiegen. Das geht aus einer Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf Basis von Daten von IT.NRW hervor. „Es zeigen sich erste Anzeichen einer Erholung der Industrie zu“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. In Nordrhein-Westfalen insgesamt gab es einen Umsatzrückgang der Industrieumsätze von 4,6 Prozent.
Der Export der Industrie am Mittleren Niederrhein hat sich im zweiten Quartal mit einem Plus von 6,2 Prozent besser entwickelt als in Nordrhein-Westfalen (Minus 4,8 Prozent). „Wir vergleichen die aktuelle Situation der Betriebe in unserer Region allerdings mit einem sehr schwachen zweiten Quartal 2023“, so Steinmetz. „Die im internationalen Vergleich schlechteren Rahmenbedingungen in Deutschland schwächen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie. Dennoch behaupten sich viele Unternehmen dank ihrer weltweit gefragten Produkte auf dem globalen Markt.“
Sorgen bereitet der IHK, dass die Inlandsumsätze zurückgehen. Sowohl im IHK-Bezirk als auch in NRW ist das Minus mit 4,3 Prozent beziehungsweise 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal spürbar. „Die Konjunktur kommt hierzulande nicht richtig in den Tritt. In anderen Ländern läuft es trotz der globalen Herausforderungen besser. Das hat sich positiv auf die Exporttätigkeit ausgewirkt“, erklärt Steinmetz.
Der Blick auf die einzelnen Industriezweige zeigt, dass die industriellen Leitbranchen am Mittleren Niederrhein zurzeit eine leichte Aufwärtstendenz melden. Die Chemische Industrie (+2,1 Prozent), der Maschinenbau (+4,5 Prozent), die Metallerzeuger und -bearbeiter (+6,5 Prozent) und auch das Ernährungsgewerbe (+6,6 Prozent) melden bessere Werte als im Vorjahresquartal. „Insbesondere die Chemische Industrie und die Metallerzeuger und -bearbeiter liegen allerdings noch nicht annährend auf dem Umsatzniveau von vor zwei Jahren. Bei den energieintensiven Branchen ist die Talsohle erreicht, aber die Herausforderungen bleiben groß“, sagt Steinmetz. Im Maschinenbau trägt vor allem der Export zum positiven Ergebnis bei. Mit inländischen Kunden hat die Branche 12 Prozent weniger verdient als im Vorjahresquartal. „Das macht mir Sorgen, weil es ein Hinweis darauf ist, dass die Investitionstätigkeit unserer Unternehmen weiterhin verhalten ist. Und das ist für die Zukunftsfähigkeit des Standorts eine Gefahr“, so Steinmetz.
Weniger gut lief es im zweiten Quartal dagegen in anderen Branchen. Die Hersteller von Glas und Glaswaren, Keramik beziehungsweise die Verarbeiter von Steinen und Erden (-6,3 Prozent), die Hersteller von Metallerzeugnissen (-15,2 Prozent) sowie die Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen (-10,5 Prozent) haben schlechtere Umsatzergebnisse als im Vorjahresquartal verzeichnet.