Industrieumsätze im dritten Quartal 2024

Industrieumsätze im dritten Quartal 2024
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Stand: 02.12.2024

Die Industrieumsätze in Krefeld bleiben auf niedrigem Niveau, steigen aber wieder. Von Juli bis September lagen die Umsätze der Krefelder Unternehmen um 6,40 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Damit wurde erstmals seit sieben Quartalen ein höherer Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielt. Das zeigt eine Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf Basis von Daten von IT.NRW. „Im Vergleich zum dritten Quartal im Jahr 2022 liegt der Umsatzrückgang in Krefeld bei etwa 25 Prozent“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Daher würde ich trotz der leichten Erholung noch nicht von einer Trendwende sprechen.“ Seit Ende des Jahres 2022 ist der Industrieumsatz kontinuierlich gesunken. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führte zu stark steigenden Energiepreisen, die insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industriebranchen in Krefeld erheblich beeinträchtigten. Mit Verzögerung wirkte sich dies negativ auf die Auftragslage und die Umsätze dieser Branchen aus. Positiv wertet die IHK daher, dass die Chemische Industrie und auch die Metallerzeuger und
-bearbeiter in der Region leicht steigende Umsätze melden.

Nachdem Krefeld im vergangenen Quartal die einzige Teilregion am Mittleren Niederrhein mit einem Umsatzrückgang zum Vorjahresquartal war, weist die Stadt nun im dritten Quartal die größte Steigerung auf. Wie auch schon im zweiten Quartal zeigt sich eine deutliche Steigerung der Exporte der Krefelder Industriebetriebe. Im dritten Quartal liegen sie gut 25 Prozent über den Vorjahreswerten. „Der Exportumsatz von 2022 wurde in Krefeld allerdings bei weitem noch nicht wieder erreicht“, relativiert Steinmetz die aktuellen Werte. Die Inlandgeschäfte haben sich erneut verschlechtert. Das Minus beträgt knapp 11 Prozent.

Insgesamt sind die Industrieumsätze in der Region Mittlerer Niederrhein im dritten Quartal 2024 um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. In Nordrhein-Westfalen gab es dagegen einen Rückgang von 2,8 Prozent. Auch der Export hat sich am Mittleren Niederrhein im dritten Quartal besser entwickelt als in Nordrhein-Westfalen. Während am Mittleren Niederrhein ein Plus von sogar 9,7 Prozent steht, ist in NRW insgesamt ein Rückgang von 2,1 Prozent zu beobachten. „Wir vergleichen unsere Region und auch Krefeld aber mit einem sehr schwachen dritten Quartal aus dem Jahr 2023“, gibt Steinmetz zu Bedenken. „Unsere Industrieunternehmen leiden darunter, dass ihre Standortbedingungen hierzulande international nicht wettbewerbsfähig sind.“ Sorgen bereitet der IHK, dass die Inlandsumsätze weiterhin sinken. Das Minus liegt bei 2,4 Prozent im IHK-Bezirk beziehungsweise 3,4 Prozent in Nordrhein-Westfalen. „Die Konjunktur bleibt hierzulande trüb“, resümiert Steinmetz.

Der Blick in die einzelnen Industriezweige zeigt, dass die industriellen Leitbranchen am Mittleren Niederrhein zurzeit in der Summe alle eine leichte Aufwärtstendenz melden. Das Ernährungsgewerbe (+2,2 Prozent), die Chemische Industrie (+6,6 Prozent), der Maschinenbau (+7,0 Prozent) und auch die Metallerzeuger und -bearbeiter (+10,6 Prozent) melden bessere Werte als im Vorjahresquartal. „Während die Chemische Industrie nach wie vor nicht auf dem Umsatzniveau von vor zwei Jahren liegt, liegen die Metallerzeuger und -bearbeiter und die Hersteller von Glas und Glaswaren, Keramik beziehungsweise Verarbeiter von Steinen und Erden nun über dem Vergleichsquartal 2022. Trotz dieser leichten Erholung bleiben die Herausforderungen für die energieintensiven Branchen groß“, erklärt Steinmetz. „Die Unternehmen brauchen dringend international wettbewerbsfähige Energiepreise.“

Im Maschinenbau kommt das positive Ergebnis vor allem durch die steigende Exporttätigkeit zustande. Mit inländischen Kunden hat die Branche noch einmal weniger verdient als im Vorjahresquartal. „Der Maschinenbau spürt weiterhin die Investitionsschwäche der deutschen Wirtschaft“, sagt Steinmetz.