Investition in Aus- und Weiterbildung
Stand: 11.04.2024
Acht mit modernster Lerntechnologie ausgestattete Seminarräume auf 850 Quadratmetern für 200 Lernende – die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat in ihren Standort Mönchengladbach investiert. In zwei Jahren Bauzeit sind an der Bismarckstraße acht flexibel nutzbare, klimatisierte und zum Teil mit hybrider Lerntechnologie ausgestattete Lehrräume im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss, ein ansprechend gestalteter Empfangsbereich sowie eine Cafeteria entstanden. Im zweiten und dritten Obergeschoss wurden für die IHK-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter Open-Space-Büros mit zeitgemäßer Arbeits- und Aufenthaltsqualität geschaffen. „Offen, transparent und kommunikativ – die Gestaltung der Räume passt zu unserem Selbstverständnis“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.
Der denkmalgeschützte Altbau aus dem Jahr 1908 und der angeschlossene Neubau von 1972 wurden umfangreich umgebaut und modernisiert. So wurde beispielsweise in eine neue Klimatisierung investiert, und es wurden rund 10.000 Meter Kabel neu verlegt. Der Außenbereich wurde ebenfalls neu gestaltet und barrierefrei angelegt. Er bietet nun wesentlich mehr Aufenthaltsqualität für IHK-Kunden. Der Zugang an der Bismarckstraße aus dem Jahr 1973 wurde geschlossen und ab sofort wird wieder der historische Eingangsbereich des Altbaus genutzt. Außerdem wurden 200 Quadratmeter Dachfläche begrünt. Insgesamt hat die IHK rund 3,8 Millionen Euro investiert.
Neben den Häusern in Krefeld und Neuss ist das Haus an der Bismarckstraße einer von drei IHK-Standorten. Auf etwa 1.900 Quadratmetern sind dort rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Das Bauprojekt in Mönchengladbach ist Teil einer langfristigen Strategie der IHK zur Stärkung der Aus- und Weiterbildung in der Region. „Nachdem 2016 in den Neubau eines Prüfungs- und Weiterbildungszentrums in Krefeld investiert wurde, haben wir nun den Standort Mönchengladbach umfassend modernisiert. Für 2027 planen wir eine Investition auf dem Wendersplatz in Neuss – damit wären alle unsere Weiterbildungsstandorte optimal aufgestellt“, berichtet IHK-Präsident Elmar te Neues.
Die IHK reagiert mit diesen Investitionen auf eines der drängendsten Probleme ihrer Mitgliedsunternehmen: den Fachkräftemangel. Trotz der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage stellt der Mangel an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktuell das größte Geschäftsrisiko für die Betriebe dar – das belegt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf bei 750 Unternehmen aus der Region. Die Zahlen verdeutlichen, wie angespannt die Personalsituation in den Betrieben ist. 56,4 Prozent der Unternehmen sehen im Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden ein wesentliches Geschäftsrisiko. Vor allem Kräfte mit einer dualen Berufsausbildung werden gesucht.
„Aus-, Fort- und Weiterbildung sind die wirksamsten Rezepte gegen den Fachkräftemangel“, betont Daniela Perner, Geschäftsführerin des IHK-Bereichs Bildung. Sie freut sich, dass jetzt wieder Weiterbildungsseminare, Zertifikats- und Prüfungsvorbereitungslehrgänge in Mönchengladbach angeboten werden. Perner: „Wir bieten unseren Mitgliedsunternehmen dort für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter nun beste Rahmenbedingungen.“ So sind die zwei Seminarräume mit modernster Technologie für hybriden Unterricht ausgestattet. Kamera-Systeme mit jeweils zwei Kameras machen es möglich, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wenn sie nicht in Präsenz am Unterricht teilnehmen möchten, Seminare und Lehrgänge ohne Qualitätseinbußen digital verfolgen können.
Schwerpunkte des IHK-Angebots sind berufsbegleitende Seminare und Zertifikats-Lehrgänge sowie Kurse zur Vorbereitung auf IHK-Prüfungen in der Höheren Berufsbildung und Ausbildung. Rund 100 Seminare und Lehrgänge mit etwa 3.500 Unterrichtsstunden werden demnächst in Mönchengladbach jährlich stattfinden.
Eine weitere Säule der IHK-Arbeit ist der Bereich „Prüfungen“ – eine hoheitliche Aufgabe und wichtiges Kerngeschäft der Industrie- und Handelskammer. Rund 2.100 Jugendliche werden demnächst im Rahmen ihrer Berufsausbildung jährlich in Mönchengladbach geprüft. Dazu kommen etwa 250 Prüfungen im Bereich Ausbildereignung, rund 100 Gefahrgut-Fahrer-Prüfungen, circa 50 Fortbildungsprüfungen und etwa 100 Gaststättengewerbe-Unterrichtungen pro Jahr.
Wer sich selbst ein Bild von den Bildungsmöglichkeiten des neu gestalteten Mönchengladbacher Standorts der IHK machen möchte, ist herzlich zum Tag der offenen Tür am 26. April eingeladen. „Das ist eine gute Gelegenheit, sich mit den Kolleginnen und Kollegen der IHK-Weiterbildung auszutauschen und Wünsche oder Anregungen zu äußern“, so Perner. „Außerdem finden interessante Blitzvorträge unserer Dozenten statt, damit alle eine Übersicht über die aktuellen Angebote erhalten.“
Bildtext: Sie durchschnitten das Band zur offiziellen Wiedereröffnung des IHK-Standorts in Mönchengladbach (v.l.): Daniela Perner (IHK-Geschäftsführerin des Bereichs Berufliche Bildung und Handel), IHK-Präsident Elmar te Neues, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Architekt Dr. Burkhard Schrammen und Oberbürgermeister Felix Heinrichs.