Regionalforum Mönchengladbach: IW-Ranking war Thema

Regionalforum Mönchengladbach: IW-Ranking war Thema
© IHK Mittlerer Niederrhein

Stand: 18.11.2024

Der Wirtschaftsstandort Mönchengladbach rangiert im Regionalranking des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) auf Platz 366 – von insgesamt 400 Platzierungen. Dieses Ergebnis hat die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) zum Anlass genommen, das Ranking beim IHK-Regionalforum Mönchengladbach zu thematisieren. „Wir haben in Mönchengladbach in den vergangenen Jahren viel erreicht“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Aber natürlich hilft uns der externe Blick, die Rahmenbedingungen für ansässige Unternehmen weiter zu verbessern.“

Johannes Ewald, Consultant bei der IW Consult GmbH und Mitautor des Rankings, erläuterte die Ergebnisse: „Mönchengladbach nimmt aktuell einen hinteren Platz im Ranking ein“, erklärte er und richtete zunächst seinen Blick auf die Indikatoren, bei denen Mönchengladbach gut abgeschnitten hat. Das waren zum Beispiel der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungen, der Anteil der Hochqualifizierten an allen Beschäftigten und der Altersquotient der Mönchengladbacher Bevölkerung. Laut Ewald sollten die Kommunen vor allem den Indikator der gemeindlichen Steuerkraft stärker in den Blick nehmen und entsprechend agieren. „Dieser Wert steigt, wenn es gelingt, steuerstarke Unternehmen für den Standort zu gewinnen. Je höher dieser Wert ist, desto besser ist es um die Kommunalfinanzen beziehungsweise die Möglichkeiten bestellt, in die Zukunft zu investieren.“

Zu den Schwächen gehöre der hohe Gewerbesteuerhebesatz. „Mönchengladbach hat einen Gewerbesteuerhebesatz von 490 Punkten“, so Ewald. „Das ist eine Herausforderung im Standortwettbewerb.“ Auch bei der Anzahl der Baugenehmigungen schneidet Mönchengladbach schlecht ab. Außerdem ist der Anteil an privat überschuldeten Bürgern und die Anzahl der Straftaten vergleichsweise hoch. „Das sind Indikatoren für eine eher unterdurchschnittliche Lebensqualität“, so Ewald.

Dass Mönchengladbach bei vielen Punkten auch auf dem richtigen Weg ist, zeigt das Dynamikranking, bei dem Mönchengladbach Platz 29 einnimmt. „Der Altersquotient der Bevölkerung hat sich verbessert und der Zuzug von Menschen im erwerbsfähigen Alter war höher als in anderen Regionen. Auch die Gemeindliche Steuerkraft hat sich gut entwickelt“, erklärte Ewald. Gleichzeitig zeigt das IW-Dynamik-Ranking aber auch: Die Zahl der Straftaten hat sich weiter erhöht und die Zahl der Baugenehmigungen stärker verringert als in anderen Kreisen und kreisfreien Städten.

„Das IW-Ranking zeigt trotz ermutigender Ergebnisse beim Dynamikranking einen klaren Handlungsbedarf für den Standort Mönchengladbach auf“, sagte Steinmetz. „Ich bin gespannt auf die wirtschaftspolitischen Konzepte der Kandidierenden und Parteien zur Kommunalwahl im kommenden Jahr. Auch wir werden uns im Sinne der Mönchengladbach Wirtschaft mit Ideen und Forderungen einbringen.“ Im Anschluss an Ewalds Vortrag diskutierten deshalb die Mönchengladbacher Unternehmerinnen und Unternehmern über die dringlichsten wirtschaftspolitischen Handlungsmaßnahmen. Die Ergebnisse werden nun gewichtet und fließen in die kommunalpolitischen Positionen für den Wirtschaftsstandort Mönchengladbach ein, die von der IHK-Vollversammlung im März beschlossen werden.

Bildunterschrift:
Johannes Ewald, Consultant bei der IW Consult GmbH, stellte das Regionalranking im Regionalforum Mönchengladbach vor.