Willich: IHK begrüßt Ratsentscheidung
Stand: 21.03.2024
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein begrüßt die gestrige Entscheidung des Rats der Stadt Willich, die Grund- und Gewerbesteuerhebesätze zunächst nicht zu erhöhen und über alternative Konsolidierungsmöglichkeiten zu beraten. „Die Unternehmen sind bereits stark belastet und erwarten in diesem Jahr keinen Aufschwung“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und ergänzt: „Zudem sehe ich es kritisch, wenn kommunale Steuererhöhungen in sehr kurzer Zeit ohne Beratung und Abwägung von Alternativen beschlossen werden sollen.“
Aus Sicht der IHK liegt das Problem der Stadt Willich nicht auf der Einnahmeseite. Die Steuereinnahmekraft je Einwohner in Willich lag in den Jahren von 2015 bis 2022 sechsmal über dem NRW-Schnitt und stets über dem Durchschnitt der Region Mittlerer Niederrhein. Innerhalb des Kreises Viersen wechselte sich Willich mit der Stadt Kempen bezüglich der Spitzenreiterposition ab. „Das lag auch an den hohen Gewerbesteuerzahlungen der Unternehmen“, sagt Steinmetz. Daher hatte die IHK begrüßt, dass die Stadt Willich angesichts der schwierigen Haushaltslage auch auf der Ausgabenseite konsolidieren will. „Hier sollte im Zuge der nun anstehenden Beratungen ein noch stärkerer Schwerpunkt gesetzt werden, da die Haushaltsprobleme der Stadt Willich auch an dem überdurchschnittlich hohen Ausgabenniveau liegen“, erklärt Steinmetz.
Für ihre Positionierung erhält die IHK viel Zuspruch von ihren Willicher Mitgliedsunternehmen. Im Vorfeld der Entscheidung hatte die IHK einen offenen Brief an Bürgermeister Christian Pakusch geschickt und dazu ein positives Feedback von vielen Betrieben erhalten.