Gesamtschule und Speira GmbH setzen auf "TuWaS!"

Stand: 05.06.2025
Früh die Begeisterung für Naturwissenschaften und Technik wecken und gleichzeitig Talente fördern – genau das ist das Ziel der Gesamtschule Norf in Neuss. Als eine von aktuell 44 Schulen in der Region beteiligt sie sich an der Bildungsinitiative „TuWaS! Rheinland – Technik und Naturwissenschaften an Schulen“, die Schülerinnen und Schüler praxisnah an MINT-Themen heranführt. Das Projekt wird von der Speira GmbH in Grevenbroich sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein unterstützt. Beide Partner möchten junge Menschen frühzeitig für MINT-Berufe sensibilisieren und damit einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region leisten.
Mit dem Projektthema „Mikrowelten“ startet die Schule ein innovatives Lernformat für die 5. und 6. Klassen. Dabei stehen eigenes Ausprobieren, Forschen und Experimentieren im Mittelpunkt. Ziel ist es, junge Menschen spielerisch für naturwissenschaftlich-technische Fragestellungen zu begeistern – und sie zugleich auf mögliche Berufswege in diesem Bereich vorzubereiten.
Für den Lehrer Timo Lahmer ist das Projekt eine „echte Erleichterung und ein Antrieb, Dinge auszuprobieren“. Und Schulleiter Andreas Hahn ergänzt: „Solche Projekte an Schulen sind essenziell, um allen jungen Menschen Zugang zu zukunftsweisender Bildung zu ermöglichen.“ Er sieht im Projekt großes Potenzial: „TuWaS! hilft uns, durch Experimentieren und Forschen Begeisterung für MINT-Fächer zu wecken, um den Kindern früh ihre Stärken aufzuzeigen.“ So würden nicht nur technisches Verständnis und Problemlösungskompetenz, sondern auch Selbstvertrauen und Perspektiven für eine stabile berufliche Zukunft gefördert.
Und auch die Wirtschaft profitiert: „Die jungen Menschen müssen erleben, dass Technik Spaß machen kann“, sagt Christoph Glasmacher, Ausbildungskoordinator der Speira GmbH. So würden sich manche von ihnen eher für einen naturwissenschaftlichen Beruf entscheiden. Für Unternehmen lohne es sich in mehrfacher Hinsicht, solche Projekte aktiv zu unterstützen. „Damit leisten wir einen konkreten Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, insbesondere in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Gleichzeitig stärken wir unsere regionale Verankerung, indem wir junge Talente vor Ort fördern und langfristig an den Standort binden. So entstehen nachhaltige Partnerschaften zwischen Bildung und Wirtschaft – zum Vorteil aller Beteiligten.“ IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner ergänzt: „Das Engagement von Schulen und Unternehmen zeigt, wie regionale Bildungsinitiativen zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen können. MINT-Bildung ist dabei ein zentraler Schlüssel.“
Projektkoordinatorin Layal Paczynski erläutert das Konzept: „TuWaS! steht für forschendes Lernen – Schülerinnen und Schüler experimentieren selbst, dokumentieren ihre Beobachtungen und tauschen sich darüber aus.“ Die Schulen erhalten erprobte Unterrichtseinheiten und Materialien zu naturwissenschaftlich-technischen Themen wie eben „Mikrowelten“, „Magnete und Motoren“ oder „Lebensmittelchemie“. Die Lehrkräfte werden im Vorfeld speziell geschult, um die Inhalte optimal in den Unterricht einzubinden. Seit dem Start im Rheinland im Jahr 2008 hat sich das Projekt zu einem Erfolgsmodell entwickelt – aktuell beteiligen sich 44 Schulen in der Region, und rund 80 Unternehmen und Stiftungen unterstützen das Programm.
„TuWaS! Rheinland“ ist eine Initiative der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Freien Universität Berlin, die für die inhaltlichen und pädagogischen Konzepte von „TuWaS!“ verantwortlich ist und das Projekt wissenschaftlich begleitet. Weitere Informationen zum Projekt gibt es online unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/26099
BILDUNTERSCHRIFT
Sie schauten den Schülerinnen und Schülern über die Schulter (v.l.): IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner, TuWaS-Projektkoordinatorin Layal Paczynski, Ausbildungskoordinator Christoph Glasmacher von der Speira GmbH, Gabriele Götze (IHK-Beraterin Schule und Wirtschaft) sowie Schulleiter Andreas Hahn.