Industrieumsätze in der Region entwickeln sich positiv

Industrieumsätze in der Region entwickeln sich positiv
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Stand: 28.05.2025

Die Industrieunternehmen in der Region Mittlerer Niederrhein haben im ersten Quartal 2025 eine positive Umsatzentwicklung verzeichnet – das gilt auch für die Krefelder Betriebe. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf Basis von Daten von IT.NRW. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, aber kein Grund für übertriebene Euphorie“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK. Besonders positiv bewertet er die Stabilisierung der Umsätze energieintensiver Branchen wie der Chemischen Industrie. „Wir brauchen eine umfassende energiepolitische Reformagenda, damit die für unsere Region so wichtigen Branchen wieder spürbar zum Wirtschaftswachstum beitragen können – so wie zuletzt Ende der 2010er-Jahre“, fordert Steinmetz.

In Krefeld stiegen die Industrieumsätze im ersten Quartal um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Dabei handelt es sich um nominale Zahlen – inflationsbereinigt fällt das Ergebnis deutlich schwächer aus“, erläutert Steinmetz. So hätten sich die Kosten zuletzt spürbar erhöht, etwa durch gestiegene Löhne infolge von entsprechenden Tarifabschlüssen – zum Beispiel in der Metall- und Elektroindustrie. Zudem liegt das Niveau selbst noch immer um 17 Prozent unter dem des ersten Quartals 2022. „Für ein nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum ist ein deutlich stärkeres Umsatzplus notwendig“, stellt Steinmetz klar. Immerhin sei die aktuelle Entwicklung ein Lichtblick: „Nachdem wir 2023 und 2024 jeweils mit Umsatzrückgängen ins Jahr gestartet sind, zeigt sich jetzt eine erfreuliche Trendwende.“

In der Gesamtregion Mittlerer Niederrhein stiegen die Industrieumsätze um 2,9 Prozent – ein deutlich besseres Ergebnis als im Landesdurchschnitt: Nordrhein-Westfalen verzeichnete ein Umsatzminus von 2,7 Prozent. Besonders positiv entwickelte sich der Auslandsumsatz: Die exportierenden Unternehmen der Region melden ein Plus von 6,8 Prozent – in Krefeld sogar von 13 Prozent. Demgegenüber steht ein Rückgang beim Inlandsumsatz: Dieser sank in der Region um 1,6 Prozent, in Krefeld sogar um 9,4 Prozent.

Bei der Betrachtung einzelner Branchen zeigen sich einige erfreuliche Entwicklungen: Die besonders energieintensiven Industriezweige – etwa die in Krefeld bedeutende Chemische Industrie (+3,0 Prozent) sowie die Metallerzeugung und -bearbeitung (+11,8 Prozent) – melden gute Umsätze. Dennoch bleibt die Lage nach Sicht der IHK angespannt. Die Umsätze der Metallindustrie erreichen noch nicht das Vorkrisenniveau. Das ist zwar bei der Chemischen Industrie der Fall, allerdings sind die Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren immens gewesen.

Steinmetz fordert, dass die Bundesregierung die energieintensiven Betriebe bereits in den ersten 100 Tagen in den Fokus nimmt: „Die Bundesregierung muss den starken Anstieg der Netzentgelte durch einen staatlichen Zuschuss abfedern. Diese Unterstützung sollte kurzfristig beschlossen und zum 1. Januar 2026 in Kraft treten.“ Spätestens im Sommer müsse eine Strategie vorgestellt werden, wie es gelingen kann, eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen mittel- und langfristig zu gewährleisten.

Während die Ernährungsindustrie mit einem Plus von 3,2 Prozent ebenfalls zu den Gewinnern des ersten Quartals zählt, verlief der Jahresauftakt für den Maschinenbau weniger erfreulich: Diese Branche musste einen leichten Umsatzrückgang von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen. Steinmetz bleibt dennoch optimistisch, zumindest wenn die Politik auch für diese Branche wichtige Verbesserungen auf den Weg bringt: „Wenn die angekündigte Einführung degressiver Abschreibungen zügig umgesetzt wird, könnte das die Investitionsbereitschaft im Inland und damit auch die Auftragslage im Maschinenbau deutlich verbessern.“