Job Matching für Geflüchtete aus der Ukraine

Job Matching für Geflüchtete aus der Ukraine
© IHK Mittlerer Niederrhein

Stand: 14.02.2025

Sie bringen oft nicht nur Know-how und Qualifikationen mit, sondern auch großes Engagement: Geflüchtete aus der Ukraine können dazu beitragen, den Fachkräftemangel in den Betrieben der Region zu lindern. Das erkennen immer mehr Unternehmen und geben Menschen aus der Ukraine eine Chance – häufig eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten. Die Fachkräfteberatung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein möchte noch mehr solcher Erfolgs-Stories initiieren und lädt gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Krefeld und den Jobcentern Krefeld und Viersen Ukrainerinnen und Ukrainer für den 12. März zu einem Job Matching in die IHK in Krefeld, Nordwall 39, ein. „Um am Job Matching teilzunehmen, müssen Bewerberinnen und Bewerber vorab einen Termin über Arbeitsagentur oder Jobcenter vereinbaren, da die Beratungsplätze begrenzt sind“, erläutert Arnd Thierfelder, Leiter der IHK-Fachkräfteberatung.

Eine solche Erfolgsgeschichte hat zum Beispiel die IVT - Ilbertz Veranstaltungstechnik GmbH geschrieben. Das Krefelder Unternehmen hat im vergangenen Jahr an der ersten Jobmesse für ukrainische Geflüchtete in der IHK teilgenommen – und kann sich seitdem über gleich drei neue Fachkräfte freuen. „Wir haben äußerst positive Erfahrungen mit unseren ukrainischen Mitarbeitenden gemacht“, sagt Geschäftsführer Marco Werschbröcker. „Ihr Engagement, ihre Lernbereitschaft und ihr frischer Blick auf die Dinge bereichern unser Team enorm.“ Besonders beeindruckend sei ihre Motivation, sowohl sprachlich als auch fachlich weiterzukommen. „Ihre neue Sichtweise gibt allen Kollegen wertvolle Impulse und trägt dazu bei, frische Ideen und Dynamik ins Unternehmen zu bringen.“

Alla Senchylo gehört zu diesen drei neuen Fachkräften, ebenso wie Kateryna Hozhenko und Ivan Uhorchuk. Die 39-jährige Alla Senchylo, die auf der IHK-Jobmesse im vergangenen Jahr Kontakt zur IVT- Ilbertz Veranstaltungstechnik GmbH aufgenommen hat, hat in der Ukraine im Bereich Markenstrategie, Marketing und Kommunikation gearbeitet. „Bei der IVT kann ich meine Erfahrungen in Branding, Marketing, E-Commerce und Social Media einbringen.“ Die Sprache ist für Ivan Uhorchuk die größte Herausforderung. Der 24-Jährige hat in der Ukraine als Fotograf gearbeitet. „Ohne Sprachkenntnisse ist es schwierig, eine gute Arbeit zu finden, die einem gefällt. Zurzeit bin ich mit meinem Job absolut zufrieden – er gefällt mir sehr. Mein IVT-Team ist wie eine zweite Familie für mich.“ Die 31-jährige Kateryna Hozhenko hat in der Ukraine sieben Jahr als Grafikdesignerin gearbeitet. Im beruflichen Alltag sieht sie keine großen Unterschiede. „Die Arbeitsweise und die Aufgaben sind ähnlich, jedoch merke ich, dass die Kommunikation und die Zusammenarbeit hier oft mehr teamorientiert ist.“ Auch sie hat die IHK-Messe 2024 genutzt, um ihren aktuellen Job zu bekommen.

Für den neuen Termin am 12. März hoffen die Initiatoren auch wieder auf viele erfolgreiche Vermittlungen. In etwa 30-minütigen Interviews der IHK-Fachkräfteberater in deutscher Sprache können die Bewerberinnen und Bewerber ihre Kompetenzen, Motivation und Ziele erläutern. „Wir machen uns dabei auch ein Bild von den jeweiligen Sprachkenntnissen“, sagt Arnd Thierfelder. Im Anschluss gleichen die Experten die Bewerber-Profile mit vorliegenden Stellenangeboten ab und stellen Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern her.

Auch an mögliche Arbeitgeber appelliert Thierfelder: „Melden Sie sich bei uns und lassen Sie uns Ihre Stellenausschreibungen zukommen! Im Rahmen der Gespräche können wir speziell auf Ihre Bedarfe achten. Wir übernehmen die Vorauswahl und stellen den Kontakt zu möglichen Kandidatinnen und Kandidaten her.“ Einen Weg, den Marco Werschbröcker nur empfehlen kann. „Natürlich braucht es anfangs etwas Geduld, aber die Investition lohnt sich. Es hilft, neue Mitarbeitende aktiv ins Team einzubinden, ihnen den Start zu erleichtern und sie nicht nur als Arbeitskräfte, sondern als Menschen mit einer Geschichte zu sehen. Ein kleines bisschen Unterstützung kann hier schon viel bewirken – sei es bei Behördengängen, bei der Sprache oder einfach durch ein offenes Ohr. Wer diesen Schritt geht, gewinnt nicht nur tolle Mitarbeitende, sondern bereichert das gesamte Unternehmen.“

Für weitere Informationen steht Arnd Thierfelder (Tel. 02131 9268-545, E-Mail: arnd.thierfelder@mittlerer-niederrhein.ihk.de) zur Verfügung.

BILDUNTERSCHRIFT
Die IVT - Ilbertz Veranstaltungstechnik GmbH hat im vergangenen Jahr an der ersten Jobmesse für ukrainische Geflüchtete in der IHK teilgenommen – und kann sich seitdem über gleich drei neue Fachkräfte freuen: Alla Senchylo (l.), Geschäftsführer Marco Werschbröcker (2.v.l.), Kateryna Hozhenko (2.v.r.) und Ivan Uhorchuk (r.). Arndt Thierfelder von der IHK (M.) hofft auf weitere Erfolgs-Stories.