Neues Welcome Center geht an den Start

Stand: 29.08.2025
Trotz Wirtschaftskrise ist der Mangel an Fachkräften nach wie vor eines der größten Probleme der Unternehmen im Land. Mit welchen Konzepten die nordrhein-westfälische Landesregierung dagegen vorgeht, erfuhren die Mitglieder der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein in ihrer Sitzung im Stadtwaldhaus Krefeld von Matthias Heidmeier. Der Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales informierte das Gremium in diesem Zusammenhang gemeinsam mit IHK-Präsident Elmar te Neues und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz auch darüber, dass die IHK nun Partner eines neuen „Welcome Center für internationale Fachkräfte sowie kleinere und mittlere Unternehmen (KMU)“ (WCR) ist. Das Center wird Unternehmen und internationale Fachkräfte bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen. Parallel zur Sitzung der Vollversammlung übergab NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf einen entsprechenden Bewilligungsbescheid an die Projektträger.
„Zum einen geht es darum, durch eine bessere Integration von Arbeitslosen und der Stärkung der beruflichen Bildung das inländische Arbeitskräftepotenzial bestmöglich auszuschöpfen. Zum anderen ist aber klar, dass wir auch Fachkräfte aus dem Ausland brauchen, um unsere Wirtschaft und Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten“, erklärte Heidmeier. Die Experten des Welcome Centers sollen Unternehmen und Fachkräfte an die Hand nehmen und beim Integrationsprozess und der Bewältigung der bürokratischen Hürden und komplexen Verwaltungsanforderungen begleiten. Elmar te Neues begrüßte diese Initiative: „Viele Branchen – etwa in technischen Bereichen oder die Gastronomie – sind zwingend auf ausländische Fachkräfte angewiesen.“ Eine ausgeprägtere Willkommenskultur und weniger Bürokratie seien notwendig, damit die Integration gelinge.
„Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit Partnern den Zuschlag für das Welcome Center im Rheinischen Revier bekommen haben und unsere Unternehmen demnächst bei der Gewinnung und Integration von Fachkräften noch besser unterstützen können“, sagte Steinmetz. Fünf Vollzeitstellen werden an den IHK-Standorten Neuss und Mönchengladbach geschaffen.
Zu dem Verbund des WCR gehören neben der IHK Mittlerer Niederrhein der Westdeutsche Handwerkskammertag e.V. als Zuwendungsempfänger, die Stadt Aachen und die Städteregion Aachen, der Unternehmerverband VUV und die Handwerkskammer Aachen mit der Qualitec GmbH. Ein wichtiger Partner des WCR beim Thema Anwerbung ist die NRW Fachkräfte Agentur International (FAI NRW). Die gemeinschaftlichen Angebote des Welcome Centers werden in den nächsten Monaten von den Partnern etabliert und sollen ab November 2025 unter anderem über eine zentrale Internetplattform zugänglich sein.
Die eingesetzten Fördermittel für den Aufbau des Welcome Centers im Rheinischen Revier stammen vom Land NRW selbst sowie aus dem Just Transition Fund (JTF) der Europäischen Union, der speziell vom Kohleausstieg betroffenen Regionen und Menschen dabei hilft, die Auswirkungen der Transformation zur Klimaneutralität zu bewältigen. Die Projektträger des WCR sind mit einem Eigenanteil von 20 Prozent an der Finanzierung der insgesamt zwölf Projektstellen beteiligt.
Bildtext: Sie stellten das „Welcome Center für internationale Fachkräfte sowie kleinere und mittlere Unternehmen (KMU)“ vor (v.l.): IHK-Präsident Elmar te Neues, Staatssekretär Matthias Heidmeier und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.