Ohne Strom kein E-LKW

Stand: 30.01.2025
Die Frage ist nicht, ob die elektrische Infrastruktur ein Standortfaktor für die Logistik-Branche wird, sondern ab wann. Und: Es besteht die Gefahr, dass ein Mangel an Ladeinfrastruktur das Hochlaufen der Elektromobilität ausbremst. Das sind zwei Ergebnisse der neuen Studie „Standortfaktor Energienetze – Die Bedeutung der Stromnetzinfrastruktur für das Rheinland“, die vom Verein Logistikregion Rheinland nun vorgestellt wurde. „Die Verkehrswende ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine immense Chance für die Wirtschaft in unserer Region“, kommentiert Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein die Ergebnisse. „„Damit diese Chance genutzt wird, müssen Netzbetreiber und Logistikwirtschaft, aber auch Gemeinden und Behörden an einem Strang ziehen. Die Politik muss dabei einen verlässlichen Rahmen schaffen.“
Markus Walke, Vorsitzender der Logistikregion Rheinland, ergänzt: „Ohne leistungsstarke Stromnetze droht die Verkehrswende im Güterverkehr ins Stocken zu geraten.“ Standorte mit einer guten Stromversorgung würden künftig einen Vorteil bei der Ansiedlung von Unternehmen haben. Walke: „Jetzt ist die Zeit, die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen.“ Die Studie identifiziert eine Reihe von Maßnahmen, um die Energienetze fit für die Verkehrswende zu machen: So müssen Netze und Ladeinfrastruktur entlang wichtiger Verkehrsachsen konsequent ausgebaut werden, Genehmigungsprozesse müssen beschleunigt, bürokratische Hürden abgebaut und klare politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, um unternehmerische Investitionen auszulösen.
Die Untersuchung zeigt, dass der Umbau der Energieinfrastruktur nicht nur essenziell für die Klimaziele ist, sondern auch neue Chancen für die Region schafft. Das Rheinland ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt Europas und zählt mit 11 Prozent der in Deutschland gemeldeten schweren Nutzfahrzeuge zu den führenden Logistikstandorten. Die Unternehmen der Branche sind wichtige Arbeitgeber in der Region. So arbeiten in Mönchengladbach 8,5 Prozent der Beschäftigten im Logistiksektor. Im Rhein-Kreis Neuss sind es 7,3 Prozent.
Die Logistikregion Rheinland ruft Politik, Wirtschaft und Energieversorger zum Dialog auf. „Unsere Region kann Vorreiter der Verkehrswende im Güterverkehr werden. Lassen Sie uns diese Chance nutzen“, so Walke. Die Studie zeigt, dass bis 2045 allein im Rheinland zusätzlich 8,5 Terawattstunden Strom benötigt werden – ein Anstieg um 15 Prozent des heutigen Energiebedarfs. Neben dem Güterverkehr betreffen diese Anforderungen auch andere Sektoren wie den Pkw-Verkehr, Rechenzentren und das Heizen.
Die vollständige Studie mit detaillierten Analysen und Handlungsempfehlungen steht zum Download zur Verfügung unter: www.logistikregion-rheinland.de
Über die Logistikregion Rheinland: Der Verein ist ein Zusammenschluss aus Unternehmen, Verbänden und öffentlichen Institutionen mit dem Ziel das Rheinland als eine der führenden Logistikregionen Europas weiterzuentwickeln und zu stärken. Der Logistikregion Rheinland e.V. setzt sich dafür ein, dass die Menschen und Unternehmen der Region von den sich in der Wachstumsbranche Logistik bietenden Chancen durch zusätzliche Wertschöpfung und Arbeitsplätze profitieren und bildet ein Sprachrohr für die Interessen der Logistikwirtschaft im Rheinland.