Weltschiedsrichter beim Außenwirtschaftstag

Weltschiedsrichter beim Außenwirtschaftstag
© IHK Mittlerer Niederrhein

Stand: 27.06.2025

359 Bundesligaspiele, 69 Champions-League-Duelle, zwei Europameisterschaften und zwei Weltmeisterschaften – die Karriere von Dr. Felix Brych ist beeindruckend. Der zweimalige Weltschiedsrichter war der Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gefolgt und erläuterte beim IHK-Außenwirtschaftstag NRW im Mönchengladbacher Borussia Park, was Unternehmerinnen und Unternehmer von einem Schiedsrichter lernen können. Das tat er äußerst unterhaltsam anhand von Beispielen aus seiner Karriere wie einen Platzverweis für den Weltstar Ronaldo oder dem heftig diskutieren „Phantomtor von Hoffenheim“.

Bei der Arbeit eines Schiedsrichters geht es vor allem darum, die Kontrolle über das Spiel zu behalten und Entscheidungen zu treffen – überlegt und konsequent, manchmal mutig und immer in kürzester Zeit. „Schiedsrichter müssen pro Fußballspiel etwa 220 Entscheidungen treffen“, sagte Brych. „Und das in einem hoch volatilen Umfeld, vieles ist nicht vorhersehbar.“ Und: Jede Entscheidung für die eine Seite ist gleichzeitig eine Entscheidung gegen die andere Seite. Konflikte sind vorprogrammiert.

Brych beschrieb, wie er sich mental auf die Spiele vorbereitet hat: „Fokus bringt Struktur, Struktur bringt Sicherheit, Sicherheit bringt Kontrolle und nimmt den Druck.“ Innere und äußere Einflüsse müssen ausgeblendet werden. „Presseberichte im Vorfeld muss man ignorieren, Zuschauerreaktionen sollte man ausblenden“, so Brych. Eine optimale fachliche Vorbereitung vor jedem Spiel gehört auch zu seinem Erfolgsrezept. „Ich habe die Spieler, mit denen ich es zu tun hatte, im Vorfeld genau studiert. Wer mit Menschen arbeitet, sollte diese Menschen kennen“, empfahl der Weltschiedsrichter.

Wer Entscheidungen trifft, könne Fehlentscheidungen nicht vermeiden, so Brych. „Man muss die eigene Unzulänglichkeit akzeptieren und mit Misserfolg offen umgehen“, riet er. „Gehen Sie offensiv damit um. Das nimmt den Druck raus.“ Wichtig sei es, nach einem Misserfolg keine Angst vor der nächsten Herausforderung zu haben. Brych appellierte an die Teilnehmer des Außenwirtschaftstags, Mut zu Entscheidungen zu haben: „Wenn Sie nicht entscheiden, geht es nicht weiter. Ohne eine Entscheidung, können Sie keine positiven Impulse setzen. Und darauf kommt es schließlich an, wenn Sie Ihr Unternehmen erfolgreich führen wollen.“

Bildtext: Dr. Felix Brych, zweimaliger Weltschiedsrichter, war der Einladung der IHK Mittlerer Niederrhein gefolgt und erläuterte beim IHK-Außenwirtschaftstag NRW im Mönchengladbacher Borussia Park, was Unternehmerinnen und Unternehmer von einem Schiedsrichter lernen können.