Studie: Dualer Ausbildungspartner Berufsschulen

Studie: Dualer Ausbildungspartner Berufsschulen
© Kzenon / Adobe Stock

Die Unternehmer in der Region sind mit dem engmaschigen Netz an Berufsschulen am Mittleren Niederrhein zufrieden. Sie bewerten Quereinsteiger in den Lehrerkollegien positiv, sehen allerdings Verbesserungsbedarf bei den Digitalisierungskompetenzen des Lehrpersonals und bei der Kommunikation zwischen Schule und Ausbildungsbetrieb. Dies sind wesentliche Ergebnisse der Studie „Dualer Ausbildungspartner Berufsschulen – Stärken und Herausforderungen“, die wir beim mmb Institut – Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung in Auftrag gegeben haben.

Attraktivität der Berufsschulen hat große Bedeutung

Die Attraktivität der Berufsausbildung ist eng mit der Attraktivität der Berufsschulen verknüpft. Immerhin 20 Prozent der Unternehmen sehen einen Zusammenhang zwischen dem Image der Berufsschulen und offenen Ausbildungsstellen. Attraktive Studienangebote in der Region sind für 57 Prozent der Betriebe ein Grund für die Schwierigkeit, Azubis für das eigene Unternehmen zu finden.

Unternehmen geben Schulen die Note „Drei plus“

Die Chancen für eine weitere Steigerung der Attraktivität der Berufskollegs sind gut. Die Unternehmen sollten in der Befragung die Zufriedenheit mit den Berufsschulen mit einer Schulnote bewerten und gaben im Durchschnitt eine „Drei plus“. Bei den Auszubildenden gibt es dagegen eine polarisierte Bewertung: Ein Drittel von ihnen vergibt gute Noten, ein Sechstel sehr schlechte. Insgesamt wird der praktische Teil der Ausbildung besser bewertet als der schulische.

Engmaschiges Netz an Berufsschulen ist eine Stärke

Zufrieden sind sowohl die Unternehmen als auch die Azubis mit der Entfernung zwischen Ausbildungsstätte und Betrieb. 60 Prozent der Betriebe und mehr als die Hälfte der Auszubildenden vergaben hier die Note „Sehr gut“ oder „Gut“. Der Mittlere Niederrhein verfügt über ein engmaschiges Netz an Berufsschulen. Auch der Einsatz von Quereinsteigern aus der Praxis wird von den Ausbildungsunternehmen und Auszubildenden mehrheitlich positiv bewertet. Gleichzeitig wird der Vertretungsunterricht negativ beurteilt und die Praxisnähe der Berufsschullehre von Azubis und Unternehmen gleichermaßen infrage gestellt. Das ist ein klares Plädoyer für mehr Praxisbezug im Unterricht. Dazu können auch Quereinsteiger einen Beitrag leisten.

Digitalisierung ist ein Handlungsschwerpunkt

Die Frage, wie gut Berufsschulen beim Thema Digitalisierung aufgestellt sind, bildet einen Schwerpunkt der Studie. Die Azubis geben der Computer- und Medienkompetenz ihrer Lehrer lediglich die Durchschnittsnote 3,2, dem Einsatz neuer Lernmedien, der Vermittlung von Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung und der Ausstattung der Schulen mit neuen Lernmedien Durchschnittsnoten zwischen 3,3 und 3,6. Auch die Unternehmen sehen die Vermittlung von Digitalisierungskompetenz in den Berufsschulen kritisch.

Fazit

Es ist noch ein weiter Weg, bis die duale Berufsausbildung mit dem Studium voll konkurrenzfähig ist. Um dies zu erreichen, müssen die unverkennbaren Herausforderungen der Berufskollegs angegangen werden. Die Studie zeigt, wo Handlungsbedarf besteht.