Brüggen

Brüggen
© IHK Mittlerer Niederrhein

Mit dem Wirtschaftsstandort Brüggen sind die Unternehmen insgesamt zufrieden. Trotz zahlreicher positiver Entwicklungen hat die Gemeinde allerdings noch Verbesserungspotenzial. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Die Standortanalyse basiert auf der Auswertung amtlicher Daten und einer von der IHK durchgeführten Unternehmensbefragung.

Beschäftigung in Brüggen ist stark gewachsen

Die Beschäftigtenzahlen in Brüggen sind in den vergangenen 20 Jahren überdurchschnittlich stark gewachsen. Sowohl im produzierenden Gewerbe als auch in den Bereichen Handel und Dienstleistungen ist die Beschäftigtenentwicklung positiver als im Kreis Viersen und im Land NRW. Besonders die Beschäftigung im produzierenden Gewerbe ist mit einem Plus von rund 28 Prozent in den vergangenen zehn Jahren deutlich gewachsen. Das spricht für die Stabilität der Branche in Brüggen.

Die Analyse zeigt außerdem, dass Brüggen besonders von der Industrie geprägt ist. Rund ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im produzierenden Gewerbe tätig. Auch das Baugewerbe hat in Brüggen eine überdurchschnittliche Bedeutung, der Handel ist dagegen nur durchschnittlich stark vertreten. Die Verkehrs- und Logistikbranche sowie das Gastgewerbe liegen mit ihren Beschäftigtenanteilen ebenfalls unter denen des Landes und des Kreises Viersen.

Potenzial bei der Steuereinnahmekraft

Der interkommunale Vergleich zeigt für Brüggen mehrheitlich positive Aspekte. Die öffentliche Verschuldung ist vergleichsweise gering, und auch die Arbeitslosenzahlen sind in den vergangenen Jahren stark gesunken. Potenzial gibt es jedoch bei der Steuereinnahmekraft. Sie ist im Vergleich mit anderen Kommunen leicht unterdurchschnittlich.

Durchschnittsnote: Befriedigend plus

Der Kern der IHK-Analyse ist die Befragung der Unternehmen vor Ort. Dabei konnten sie Standortfaktoren aus fünf Themenfeldern auf einer Schulnotenskala von eins bis sechs bewerten. Insgesamt erhielt der Wirtschaftsstandort Brüggen die Note 2,51. Damit liegt die Bewertung leicht unter dem Durchschnitt vorheriger Standortanalysen am Mittleren Niederrhein.

Standortstärke: Qualität von Ortskern, Konsum und Freizeit

Die Bestnote (2,09) erhält die Verkehrsanbindung an das Straßen- und Autobahnnetz. Aus Sicht der Unternehmer hat dieser Standortfaktor eine sehr große Bedeutung. Weitere Standortstärken sind die Grenznähe zu den Niederlanden und das Image des Standortes. Die Qualität von Ortskern, Konsum und Freizeit haben die Unternehmen überdurchschnittlich gut bewertet. Dies gilt insbesondere für das Ortsbild. Diese guten Bewertungen sollten die Gemeinde dazu motivieren, den Tourismus noch weiter zu stärken. Das ist eine Standortstärke.

Verbesserungsbedarf bei der Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren

Auch wenn die kommunalen Leistungen insgesamt gut bewertet werden, zeigt die Unternehmensumfrage Verbesserungsbedarf bei der Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren. Sie wird von den Unternehmen mit der Note 3,61 bewertet. Die Beantragung des RAL-Gütezeichens ‚Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung‘ kann ein gutes Signal nach außen sein, um die Wirtschaftsfreundlichkeit der Mitarbeiter zu dokumentieren und zeitgleich innerhalb der Verwaltung noch weitere Verbesserungen anzustoßen.

Fachkräftemangel auch in Brüggen problematisch

Ausbaufähige Ergebnisse erhalten außerdem sowohl die Qualifikation (3,45) als auch die Verfügbarkeit (3,46) von Arbeitskräften. Hier zeigt sich, dass der Fachkräftemangel auch in Brüggen als problematisch wahrgenommen wird.

Aktivitäten zum IuK-Ausbau beibehalten und intensivieren

Der Standortfaktor mit der größten Lücke ist die Informations- und Kommunikationsstruktur. Sie wird trotz ihrer großen Relevanz nur mit der Note 3,14 bewertet. Das kann daran liegen, dass der mobile Empfang nach wie vor lückenhaft ist. Wir sehen jedoch, dass sich die Bewertung in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat. Die Ausbaubestrebungen der Gemeinde werden also wahrgenommen. Deshalb ist es aus unserer Sicht wichtig, die Aktivitäten zur Verbesserung der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur beizubehalten.

Die Studie kann im Downloadbereich dieser Seite heruntergeladen werden.