Mönchengladbach
Mit der Note 3 bewerten die Unternehmerinnen und Unternehmer der Stadt Mönchengladbach ihren Wirtschaftsstandort. Einerseits ist die Beschäftigung in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gewachsen, andererseits entwickelt sich die Bruttowertschöpfung seit 2017 nur unterdurchschnittlich. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der Standortanalyse Mönchengladbach der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Grundlage der Analyse ist eine Auswertung der Hochschule Niederrhein. Die Ergebnisse stellte die IHK gemeinsam mit Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Mönchengladbacher Unternehmerinnen und Unternehmern vor.
Beschäftigungsentwicklung in Mönchengladbach überdurchschnittlich gut und besser als im Land
Seit 2017 hat sich die Bruttowertschöpfung in Mönchengladbach schlechter entwickelt als im Land. Nachdem die Stadt in den Jahren zuvor in diesem Bereich schneller gewachsen war als das Land, ist dies leider ein Rückschlag. Insbesondere in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts hatte Mönchengladbach viele Neuansiedlungen vermelden und so die deutliche Wachstumslücke nach der Wirtschafts- und Finanzkrise aufholen können. Trotz Rückschlägen bei der Bruttowertschöpfung hat sich die Beschäftigung weiterhin überdurchschnittlich gut und besser als im Land entwickelt. Insbesondere der Dienstleistungssektor ist in Mönchengladbach der Beschäftigungsmotor. Und die Industriebeschäftigung ist zumindest in den vergangenen zehn Jahren nicht weiter zurückgegangen.
Unternehmerinnen und Unternehmer wünschen sich noch mehr Engagement für den Wirtschaftsstandort
Wie bereits 2017 hatte die IHK auch in diesem Jahr die Unternehmen nach einer Schulnote für ihren Wirtschaftsstandort gefragt. Die Durchschnittsnote in Mönchengladbach liegt bei 2,88. Dieser Wert liegt sowohl unter dem Schnitt für den gesamten Mittleren Niederrhein (2,71) als auch unter dem Mönchengladbacher Schnitt von 2017 (2,51). Die Bewertung anderer Standorte am Mittleren Niederrhein hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls verschlechtert, allerdings nicht so stark wie in Mönchengladbach. Sicherlich spielt hier auch die konjunkturelle Lage eine Rolle, die 2017 sehr gut war, zurzeit aber sehr angespannt ist. Dennoch zeigt diese Bewertung, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer sich noch mehr Engagement für den Wirtschaftsstandort wünschen.
Gute Bewertung der Anbindung über Straße und Autobahn sowie die Anbindung an den Luftverkehr
Grundsätzlich ist Mönchengladbach ein sehr attraktiver Wirtschaftsstandort. Die Lage ist hervorragend. Deswegen werden viele harte Standortfaktoren auch gut bewertet – wie etwa die Anbindung über Straße und Autobahn, die Nähe zu wichtigen Kunden oder die Anbindung an den Luftverkehr.
Erreichbarkeit und Reaktionszeiten der Verwaltung werden schlechter bewertet als noch vor fünf Jahren
Die Gewerbe- und Grundsteuerhebesätze in Mönchengladbach sind zu hoch. Außerdem werden die Erreichbarkeit und die Reaktionszeiten der Verwaltung deutlich schlechter bewertet als noch vor fünf Jahren. Stabilisierend wirkt in diesem Themenfeld der Standortfaktor „Service- und Netzwerkangebote der Wirtschaftsförderung“. Die Wirtschaftsförderung leistet als Tochtergesellschaft der Stadt gute Arbeit. Aber sie hat zu geringen Einfluss innerhalb der Verwaltung. Es wird der Stadtverwaltung eine Zertifizierung mit dem Gütesiegel „Mittelstandsfreundliche Verwaltung“ empfohlen. Durch den Prozess können bestehende Schwachstellen identifiziert und behoben werden.
Weniger zufriedenstellend: Das Stadtbild und die Sicherheit in den Stadtzentren
Bei den Innenstadtfaktoren bewerten die Betriebe insbesondere das Stadtbild und die Sicherheit in den Stadtzentren weniger zufriedenstellend und schlechter als bei der vergangenen Umfrage. Die Innenstädte und Stadtteilzentren sind die Visitenkarte eines Wirtschaftsstandorts.