Handlungsempfehlungen für Gewerbegebiete in Krefeld
Die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Wirtschaftsstandorts. Dabei spielen nicht nur neue Gewerbeflächen ein Rolle. Auch vorhandene Gebiete bieten Potenziale für Erweiterungen und Neuansiedlungen. Diese werden allerdings nur dann genutzt, wenn sie auch zukunftsfähig sind und zum Bedarf der Unternehmen passen.
Wie es um die Gewerbegebiete in Krefeld steht, haben die Stadt, die GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld GmbH & Co. KG und die IHK Mittlerer Niederrhein vom Büro „STADTRAUMKONZEPT GmbH“ aus Dortmund untersuchen lassen. Insgesamt 31 Gebiete wurden mit Blick auf städtebauliche, verkehrliche und ökologische Belange überprüft. Zudem wurden Flächenpotenziale in den Gebieten gesucht und die Nähe zur störsensiblen Nutzung sowie die Qualität der digitalen Infrastruktur bewertet. Für fünf Bestandsgebiete wurden beispielhaft Maßnahmen einer Weiterentwicklung herausgearbeitet und skizziert.
Im Fazit hält der Gutachter fest:
- Alle betrachteten Gebiete erfüllen ihre Funktion. Es sind keine eklatanten Missstände zu erkennen.
- Optimierungsmöglichkeiten bestehen punktuell, insbesondere im verkehrlichen Bereich (z. B. Engstellen im Straßenraum, Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr, ÖPNV-Anbindung, Straßenzustand).
- Es sollten die (wenigen) Potenzialflächen, Leerstände und Mindernutzungen aktiviert und Trading-Down-Effekte vermieden werden.
- Die Gebäudesubstanz in den Gebieten weist mittel- bis langfristig einen erheblichen (energetischen) Sanierungsbedarf auf. Die Nutzung regenerativer Energiequellen könnte zur Ressourceneffizienz und zum Klimaschutz beitragen.
- Eine ökologische und gestalterische Aufwertung der Gebiete bietet sich vor dem Hintergrund der Klimaanpassung an,
- Es bieten sich gebietsweite Dialoge mit Unternehmen sowie Eigentümerinnen und Eigentümern (insbesondere in Hüls, Süd II / Dießemer Bruch) an. Dabei sind nachfolgende Fragen interessant:
- Welche Potenziale und Defizite werden im Gebiet gesehen?
- Wie kann eine Aufwertung der Standorte gemeinsam angegangen werden?
- Stehen bei den Unternehmen Veränderungen an, z. B. Verlagerungen oder Erweiterungen? Welche Bedarfe sind damit verbunden?
- Gibt es spezifische Informationsbedarfe?
- Besteht Interesse an einer verstärkten Kooperation der Unternehmen untereinander? Finden sich eventuell Lösungen für vorhandene Standortschwächen (z. B. hinsichtlich fehlender Grundversorgung)?
- Durch die Netzwerk-Initiierung, die Profil- und Markenbildung sowie die Herausarbeitung eines Standort-Image können Ziele für den Standort definiert werden.
Die weiteren Schritte werden die drei Akteure nun im Rahmen der Partnerschaft „Aktionsplan Wirtschaft Krefeld“ verfolgen.