Zum Hauptinhalt springen

Studie „Investitionsverhalten der Unternehmen“

Viele Unternehmen stellen aktuell ihre Investitionen zurück. Das ist eine Gefahr für die Zukunftsfähigkeit des Standorts. Gefordert sind eine verlässlichere Wirtschaftspolitik, Bürokratieabbau und eine geringere Belastung bei Steuern und Energiepreisen. 

Die Konjunkturumfrage, die wir gemeinsam mit der IHK Düsseldorf durchführen, zeigt, dass die Unternehmen insgesamt ihre Investitionsbudgets kürzen. Aktuell plant knapp ein Drittel der Unternehmen, seine Investitionsausgaben zu reduzieren, während nur 22 Prozent eine Erhöhung vorsehen. Bereits im Herbst 2023 und zu Jahresbeginn 2024 waren die Investitionspläne der Unternehmen restriktiv. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit den Daten des Statistischen Bundesamtes, das schon seit 2020 einen Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen in Deutschland registriert.

Balkendiagramm zeigt Gründe für Investitionen in Deutschland, aufgeteilt nach Einzelhandel, Dienstleistung und Wirtschaft insgesamt. Wichtigste Gründe: verlässlichere Wirtschaftspolitik, Bürokratieabbau und Steuererleichterungen. Im Einzelhandel sind Bürokratieabbau (72,2 %) und Wirtschaftspolitik (66,7 %) führend. In der Dienstleistung dominieren Bürokratieabbau (69,4 %) und Wirtschaftspolitik (57,1 %). Insgesamt ist die verlässlichere Wirtschaftspolitik mit 73,8 % am häufigsten genannt, gefolgt von Bürokratieabbau (66,3 %) und Steuererleichterungen (45,6 %).
Tortendiagramm mit dem Titel „Hat Ihr Unternehmen Investitionen am hiesigen Standort zurückgestellt? – Frühjahr 2024 in Prozent“. Drei Antwortoptionen sind dargestellt: 27,1 % der Unternehmen haben Investitionen zurückgestellt (Ja), 52,5 % haben Investitionen nicht zurückgestellt (Nein), 20,4 % hatten keine Investitionen geplant.
Wirtschaftspolitik, Studie, Investitionen,
Balkendiagramm mit dem Titel „Anteil der Unternehmen, die Investitionen zurückstellen, nach Branchen in Prozent – Frühjahr 2024“. Es zeigt den prozentualen Anteil von Unternehmen je Branche, die geplante Investitionen verschieben. Die höchsten Werte: produzierendes Gewerbe (31,6 %), Dienstleistung (29,2 %) und Wirtschaft insgesamt (27,1 %). Die niedrigsten Werte: Baugewerbe (11,1 %) und Großhandel (17,6 %).

In unserer Sonderbefragung aus diesem Frühjahr gab dabei gut ein Viertel aller Unternehmen an, eigentlich geplante Investitionen zurückgestellt zu haben. Besonders deutlich ist diese Tendenz im Verarbeitenden Gewerbe, wo 34 Prozent der Betriebe Investitionen zurückgestellt haben, dabei insbesondere die energieintensive Industrie mit 40 Prozent. Bei den Dienstleistern liegt der Anteil bei 29 Prozent, während im Baugewerbe nur 11 Prozent der Unternehmen geplante Investitionen zurückgestellt haben.

Balkendiagramm mit dem Titel „Gründe für Investitionszurückhaltung – insgesamt und nach Branchen (Frühjahr 2024, in Prozent)“. Es zeigt drei Hauptgründe: hohe Energiekosten, hohe Steuer- und/oder Abgabenbelastung sowie fehlendes Personal/Fachkräfte. Die Werte sind für fünf Bereiche dargestellt: produzierendes Gewerbe, Großhandel, Einzelhandel, Dienstleistung und Wirtschaft insgesamt. Die höchsten Werte: Großhandel bei hohen Energiekosten (47,8 %), Einzelhandel bei Steuer-/Abgabenbelastung (50,0 %) und Einzelhandel bei Fachkräftemangel (38,9 %).
Das Balkendiagramm zeigt Hemmnisse für Investitionen in Unternehmen. Drei Hauptkategorien werden dargestellt: „langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren“, „Unsicherheit bezüglich der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“ und „zunehmende Regulatorik“. Am häufigsten genannt wird die Unsicherheit der Rahmenbedingungen (bis zu 63,9 %), gefolgt von zunehmender Regulatorik (bis 56,5 %) und langen Genehmigungsverfahren (bis 38,3 %). Die Balkenfarben unterscheiden verschiedene Gruppen, genaue Legende ist im Bild nicht sichtbar.

Als Hauptgrund für ihre Zurückhaltung bei Investitionen führen die Betriebe ihre Unsicherheit bezüglich der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und deren Entwicklung an. Unter den Dienstleistern ist der Anteil der Nennungen mit knapp 50 Prozent noch am geringsten. In den übrigen Wirtschaftszweigen betragen die Anteile dagegen 60 und mehr Prozent. Eine besondere Rolle spielt dabei die Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen. Mehr als ein Drittel aller Unternehmen, die Investitionen zurückgestellt haben, nannten die hohen Energiekosten und zunehmende Regulierungen als Gründe. Der Einzelhandel führt auch die hohe Steuer- und Abgabenbelastung sowie den Fachkräftemangel an. Fast 40 Prozent der Dienstleister nennen langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren als Gründe für die Investitionszurückhaltung.

Das Balkendiagramm zeigt, welche Maßnahmen erforderlich wären, damit Unternehmen, die Investitionen am Standort zurückstellen, diese doch noch tätigen. Befragt wurden Unternehmen im Frühjahr 2024. Im Produzierenden Gewerbe wünschen sich 84,1 % verlässlichere Wirtschaftspolitik, 59,4 % weniger Bürokratie und 55,1 % dauerhaft niedrigere Energiepreise. Im Großhandel nennen 83,3 % verlässlichere Wirtschaftspolitik, 75,0 % weniger Bürokratie und 54,2 % niedrigere Energiepreise. Weitere genannte Maßnahmen sind Steuererleichterungen, kürzere Planungs- und Genehmigungsverfahren, Investitionsprämien, sonstige sowie besseres Forschungs- & Entwicklungsumfeld.
Balkendiagramm zeigt die wichtigsten Gründe für Investitionen aus Sicht von Einzelhandel, Dienstleistungssektor und der Gesamtwirtschaft in Deutschland. Am häufigsten genannt werden „verlässlichere Wirtschaftspolitik“, „Reduzierung der bürokratischen Belastungen“ und „dauerhaft niedrigere Energiepreise“. Die Werte unterscheiden sich je nach Branche, z. B. wünschen sich 73,8 % der Gesamtwirtschaft verlässlichere Wirtschaftspolitik, 66,3 % weniger Bürokratie und 48,1 % niedrigere Energiepreise. Weitere Kategorien sind Steuererleichterungen, kürzere Planungs- und Genehmigungsverfahren, Investitionsprämien, sonstige Gründe sowie besseres Umfeld für Forschungs- & Entwicklungs-Aktivitäten.

Die befragten Unternehmen sehen hauptsächlich drei Ansatzpunkte, um ihre Investitionsbedingungen an den hiesigen Standorten wieder zu verbessern:

  1. eine verlässlichere Wirtschaftspolitik (drei von vier aller befragten Betriebe)
  2. Bürokratieabbau (zwei von drei)
  3. sowie Erleichterungen bei der steuerlichen Belastung und den Energiepreisen (jeweils knapp einer von zwei).

Während der erste und die letzten beiden Punkte klar die Bundespolitik und auch Europa adressieren, sind beim Bürokratieabbau auch die Landes- und regionale Politik gefordert.

Dienstleister fordern zudem kürzere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Zwei Drittel der Einzelhändler fordern Steuererleichterungen, um mehr zu investieren. Im Verarbeitenden Gewerbe und bei den Großhändlern würden 56 beziehungsweise 54 Prozent der Unternehmen bei dauerhaft niedrigeren Energiepreisen wieder mehr investieren, bei den energieintensiven Industriezweigen sind es sogar 69 Prozent.

Sie haben Fragen zu dieser Studie? Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Kontakt

Webcode: P597