Live und vor Publikum in das System eines Unternehmens eindringen und Schritt für Schritt die IT des Opfers übernehmen – das hat sich der Hacker Marco Di Filippo für den nächsten Termin der Veranstaltungsreihe digital.souverän am 10. Dezember, 16 Uhr, in der Hochschule Niederrhein, Reinarzstraße 49, Krefeld, vorgenommen. Er wird keinen Schaden anrichten, sondern deutlich machen, wie Cyber-Angriffe funktionieren, und Unternehmen zum Nachdenken über die eigene IT-Sicherheit anregen. Mit ihrem Format digital.souverän möchten die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und KREFELD BUSINESS kompakt, verständlich und klar an den Bedürfnissen von Unternehmen ausgerichtet Orientierung, Wissen und Austausch rund um zentrale digitale Zukunftsthemen bieten. Nach der 90-minütigen Live-Hacking-Demonstration von Di Filippo wird Hyun-Dee Ro, Mitglied der Geschäftsführung von DIGITAL.SICHER.NRW, erläutern, welche Präventivmaßnahmen sinnvoll sind, und wie die „Erste Hilfe“ nach einem Sicherheitsvorfall organisiert sein sollte. „Unternehmen aller Größen erhalten einen praktischen Einblick, wie einfach es für Hacker ist, sich Zugang zu Unternehmenssystemen zu verschaffen, und wie sie Strategien und konkrete Maßnahmen einleiten können, um die Sicherheit ihrer IT-Systeme zu verbessern“, wirbt Nicolai Dwinger, IHK-Referent für Industrie, Technologie und Strukturwandel. Zum Abschluss der Veranstaltung steht Networking auf dem Programm. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Online-Anmeldung ist erforderlich unter: mittlerer-niederrhein.ihk.de/DT325 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Sie stellten das Risikobarometer vor (v.l.): Gregor Werkle (IHK-Bereichsleiter Wirtschaftspolitik), IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Jeanna Mäurer (Marketing Managerin Creditreform Düsseldorf / Neuss) und André Becker (Mitglied der Geschäftsleitung Creditreform Düsseldorf / Neuss). Die aktuelle Konjunkturumfrage zeigt, dass die wirtschaftliche Lage am Mittleren Niederrhein angespannt bleibt. Was bedeutet die anhaltende Krise für die Stabilität und die Zahlungsausfallraten der Unternehmen? Diese Frage beantworten die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und Creditreform Düsseldorf/Neuss in ihrem Risikobarometer 2025. Die Analyse zeigt, dass die Zahlungsausfälle zunehmen. „Die Belastungen durch globale Krisen und wirtschaftspolitische Versäumnisse schlagen sich immer deutlicher in den Unternehmensrisiken nieder“, sagt André Becker, Mitglied der Geschäftsleitung Creditreform Düsseldorf/Neuss, und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz ergänzt: „Unsere Unternehmen brauchen spürbare Entlastungen bei Energiepreisen und Bürokratie.“ Zur Jahresmitte 2025 lag die Ausfallrate in der Gesamtregion bei 2,18 Prozent und damit über dem Deutschlandwert von 1,84 Prozent. Seit 2022 ist die Quote damit kontinuierlich angestiegen. In der Region weist Krefeld mit 2,46 Prozent den höchsten Wert auf. Auch für das kommende Jahr wird in allen Kommunen der Region Mittlerer Niederrhein mit einer Ausfallrate über 2,0 Prozent gerechnet. Erstmals führt das Gastgewerbe die Ausfallstatistik an; der Wert liegt mit 4,61 Prozent deutlich über dem jeweiligen Deutschland-Branchenwert und ist gegenüber dem Vorjahr um rund einen Prozentpunkt angestiegen. „Gründe sind der schon lange anhaltende Preisdruck bei Energiekosten, Lebensmittelpreisen und Löhnen in Kombination mit oftmals geringen Reserven nach den schwierigen Corona-Krisenjahren. Diese Entwicklungen können kleine Betriebe über längere Zeiträume nicht kompensieren“, so Becker. Auch die Logistikbranche weist aufgrund des anhaltend hohen Kostendrucks hohe Raten auf. In der Industrie ist die Ausfallrate ebenfalls deutlich gestiegen: von 1,53 auf 2,1 Prozent. Sie liegt damit auch über der Ausfallrate der Gesamtwirtschaft in Deutschland. „Vor allem die deutliche Steigerung macht uns Sorgen“, sagt Steinmetz. Die Ausfallrate der Industrie in Krefeld liegt merklich über der regionalen Ausfallrate. Sie spiegelt insbesondere die große Zahl energieintensiver Betriebe in Krefeld wider und verdeutlicht, wie schwierig die Lage besonders in diesen Betrieben durch die anhaltende Strukturkrise geworden ist. „Die Industrie steht seit Jahren besonders unter Druck. Die Folgen zeigen sich nun immer deutlicher. Das verarbeitende Gewerbe braucht dringend bessere Rahmenbedingungen“, betont Steinmetz. Das erhöhte Regionalniveau wird maßgeblich von Betrieben mit bis zu 1 Million Euro Umsatz geprägt: Auch in diesem Bereich liegen die Ausfallraten deutlich über dem Bundesniveau. Größere Unternehmen im IHK-Bezirk haben hingegen geringere Ausfallraten als Unternehmen gleicher Größe bundesweit. „Die insgesamt höhere Ausfallrate am Mittleren Niederrhein liegt somit an den Ausfallraten kleinerer Betriebe“, sagt Steinmetz. Die durchschnittliche Zahlungsverzugsdauer in der Region beträgt 12,82 Tage und ist damit im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben. „Die anhaltende Wirtschaftskrise verlangt von Lieferanten und Kreditgebern eine deutlich größere Flexibilität, daher wurden die Zahlungsfristen in den vergangenen Jahren vielfach verlängert“, sagt Becker. Auswertungen des Creditreform-Debitorenregisters zeigen für das erste Halbjahr 2025 eine erneute Verlängerung der Zahlungsfristen. Dies führt dazu, dass es weiterhin geringere Überschreitungen der Forderungslaufzeiten gibt, was jedoch nicht zwingend auf ein gesunkenes Risiko hindeutet. „Die vergrößerten Zahlungsspielräume zeigen jedoch, dass die Unternehmen sich untereinander weiterhin vertrauen“, betont Steinmetz. Das Risikobarometer ist online zu finden unter: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P799 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Landrat Bennet Gielen stellte beim IHK-Regionalforum Kreis Viersen seine wirtschaftspolitischen Themenschwerpunkte vor. Er habe nicht damit gerechnet, dass es so früh, nämlich bereits an Tag 19 seiner Amtszeit, zu einem Austausch mit Unternehmen komme, erklärte Bennet Gielen zu Beginn des Regionalforums Kreis Viersen. Dazu hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein den neuen Landrat sowie Unternehmerinnen und Unternehmer eingeladen. „Wir erleben gerade herausfordernde Zeiten“, sagte Rainer Höppner, IHK-Vizepräsident, zur Begrüßung. „Umso mehr interessiert uns Unternehmen, welche wirtschaftspolitischen Schwerpunkte der neue Landrat setzt, und wie er die Kreisverwaltung mittelstandsfreundlicher aufstellen möchte.“ Wie es derzeit um den Kreis Viersen steht, zeigte Gregor Werkle, IHK-Bereichsleiter Wirtschaftspolitik, auf. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Beschäftigungsentwicklung positiv und die Kaufkraft leicht überdurchschnittlich. Die Steuerkraft pro Einwohner liegt allerdings unter dem NRW-Durchschnitt. Sein Fazit: „Die Zahlen sorgen für ein insgesamt gutes Bild und sind gute Startvoraussetzungen für den Landrat.“ Gleichwohl zeigten erste Daten, dass die Strukturkrise auch im Kreis Spuren hinterlasse. Unter dem Titel „Zukunft Kreis Viersen“ nannte Gielen verschiedene Themen, für die er sich einsetzen möchte. „Mir ist der rege Austausch mit Unternehmen wichtig“, erklärte er. Deshalb werde er gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft regelmäßig Betriebe besuchen. „Ich möchte Sie in Ihrem Arbeitsalltag treffen und sehen, ob und wie wir Ihnen konkret helfen können. Wir werden schnell auf Sie zukommen“, versprach der Landrat. Neben der Haushaltskonsolidierung, für die alle Standards geprüft werden müssten, setzt er auf den Bürokratieabbau. „Auch in der Kreisverwaltung liegt das Augenmerk darauf, wie wir mit Kosten umgehen“, betonte er, wies aber auch auf die „explodierenden Sozialausgaben“ hin, an denen man nichts ändern könne. In der Digitalisierung der Verwaltung und des Bürgerservices sieht er einen wichtigen Schritt zum Bürokratieabbau. Dazu gehörten vollständig digitalisierte Prozessketten. Aber auch eine bessere Erreichbarkeit der Verwaltungsmitarbeitenden und die von der IHK geforderte „Fast Lane“ für die Wirtschaft möchte er zeitnah angehen. „Letztlich geht es darum, schnelle und pragmatische Entscheidungen zu treffen und dabei gesetzliche Spielräume zu nutzen“, sagte Gielen. „Wenn nämlich die Genehmigung einer Halle länger dauert als deren Bau, dann stimmt etwas nicht.“ Gielen ist es darüber hinaus wichtig, dass die Verwaltung ihre Fachkräfte von morgen ausbildet und den guten technischen Stand der Berufskollegs im Kreis Viersen beibehält. „Das kostet natürlich Geld“, gibt er zu bedenken. Festhalten wolle man an der Ausbildungsmesse CheckIn Berufswelt, mit der man zuletzt 1.200 Schülerinnen und Schüler sowie 65 Unternehmen erreicht habe. Als verkehrspolitisch wichtigstes Thema bezeichnete Gielen den Ausbau der S 28. „An dem Thema sind wir dran, schließlich ist es ein wichtiges Instrument für die Mobilität der Menschen im Kreis Viersen und darüber hinaus.“ Gut aufgestellt sieht er den Kreis bei den Straßen und Radwegen, die in der eigenen Zuständigkeit liegen. Ein Thema, das ebenfalls große Chancen bietet, ist die Entwicklung des Industrie- und Gewerbeparks Elmpt. „Wir führen auf allen Ebenen Gespräche, um schnell zu einer Lösung zu finden, sodass das Projekt weiter vorangebracht werden kann.“ Außerdem kündigte der Landrat an, den bislang im Drei-Jahres-Turnus stattfindenden Wettbewerb für familienfreundliche Unternehmen regelmäßiger auszuschreiben. „Ich möchte auch in diesem Bereich mit Ihnen neue Chancen nutzen.“ Schließlich appellierte er an seine Zuhörinnen und Zuhörer: „Falls ich etwas von dem, über das ich mit Ihnen heute Abend gesprochen habe, nicht einhalte, machen Sie mich bitte drauf aufmerksam. Ich möchte ein verlässlicher Partner für die Region sein.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz begrüßte die von Gielen genannten Schwerpunktthemen und wies auf das Gütezeichen „Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung“ hin. „Ich möchte dafür werben, dass auf kommunaler Ebene die richtigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Der Landrat hat die richtigen Themen genannt. Nun muss es an die Umsetzung gehen“, sagte Steinmetz und bot eine intensivere Zusammenarbeit an. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Gerade zum Jahreswechsel gibt es traditionell viele Änderungen im Bereich Steuern, Sozialversicherung und Rechnungswesen. Unternehmen, die bei diesen Themen auf dem Laufenden bleiben möchten, informiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein am 8. Dezember in einem Webinar. Die Veranstaltung „Steueränderungen und Steuertipps zum Jahresende 2025“ findet von 11 bis 12.30 Uhr statt. „Um unnötige Steuerbelastungen zu vermeiden oder sich ergebende Optimierungsmöglichkeiten zu nutzen, sollten Unternehmen noch vor Jahresende prüfen, ob für sie Handlungsbedarf besteht“, sagt Sebastian Greif, Bereichsleiter Gründung, Recht und Steuern. Aufgegriffen werden aktuelle Gesetzesentwicklungen, neue Anweisungen der Finanzverwaltung sowie für Unternehmen wichtige Gerichtsurteile. Referent ist Steuerexperte Volkher Schlegel von der Neusser Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft kbht. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: veranstaltung.mittlerer-niederrhein.ihk.de/RS125 Informationen zu steuerlichen und anderen neuen Regelungen in 2026 gibt es darüber hinaus auf der IHK-Webseite. Sie wird fortlaufend aktualisiert: mittlerer-niederrhein.ihk.de/N165 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (2.v.l.) und IHK-Vizepräsident Dr. Claus Schwenzer (r.) überreichten Heinz Schmidt, ehemaliger Geschäftsführer, und seinen Kindern Henrik Schmidt und Stephanie Grunwald, die die Geschäfte der Carl Pohle GmbH & Co. KG heute führen, eine Jubiläumsurkunde. 1875, in den Jahren der Gründerzeit, wagte Carl Pohle im damaligen Rheydt – heute Mönchengladbach – den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete ein Stahlhandelsunternehmen. Zum 150-jährigen Bestehen gratulierten Dr. Claus Schwenzer, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz dem Unternehmen. Die Beiden überreichten eine Jubiläumsurkunde an Heinz Schmidt, ehemaliger Geschäftsführer der Carl Pohle GmbH & Co. KG, sowie an dessen Kinder Henrik Schmidt und Stephanie Grunwald, die die Geschäfte des Unternehmens heute führen. „Ich freue mich, dass der Betrieb seit so vielen Jahren erfolgreich ist. Wenn ein Unternehmen so lange besteht und wächst, müssen viele Weichen richtig gestellt worden sein“, sagte Schwenzer. „Ich wünsche dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg und eine gute Zukunft.“ Steinmetz ergänzte: „Die Carl Pohle GmbH & Co. KG ist ein Beispiel dafür, wie Tradition, Familienzusammenhalt und Kundenorientierung ein Unternehmen erfolgreich machen – und das über Generationen hinweg.“ Die Firma setzte bereits früh auf die Anarbeitung von Stahlprodukten und machte sich so einen Namen als kompetenter Partner für die wachsende Industrie und das Handwerk in der Region. Seit 1995 ist das Unternehmen ein Teil der Heinrich-Schmidt-Gruppe. Der Anarbeitungsbetrieb ist auf die speziellen Bedarfe der Kunden ausgerichtet und auf dem neuesten Stand der Technik. So hat das Unternehmen beispielsweise in ein vollautomatisches Sägezentrum investiert. Auf den 32.000 Quadratmetern des Betriebsgeländes an der Bonnenbroicher Straße lagern rund 8.000 Tonnen Material. Ein Lieferservice komplettiert das Dienstleistungsportfolio. 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der Carl Pohle GmbH & Co. KG beschäftigt. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Angesichts globaler Krisen, geopolitischer Spannungen und rasant wachsender Cyber-Gefahr ist die Sicherheit digitaler Infrastrukturen mehr denn je bedroht. Um vor allem kleine und mittelständische Unternehmen darüber zu informieren, wie sie ihre Systeme, Geschäftsprozesse und Daten vor Cyber-Bedrohungen schützen können, laden die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen, darunter auch die IHK Mittlerer Niederrhein, zum IT-Sicherheitstag NRW am 3. Dezember, 9 bis 17.15 Uhr, ein. Der Titel der diesjährigen Veranstaltung im Industriedenkmal Kokerei Hansa, Emscherallee 11, Dortmund, lautet: „Von Kohle zur Cloud – für sicheren digitalen Fortschritt“. „Der IT-Sicherheitstag NRW bietet praxisnahe Orientierung und Unterstützung“, wirbt Christian Terporten, Berater Industrie und Technologie der IHK Mittlerer Niederrhein. „Er bringt Unternehmerinnen und Unternehmer mit Expertinnen und Experten zusammen, um Wissen zu teilen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gemeinsam wirksame Sicherheitsstrategien zu entwickeln.“ Mit Impulsvorträgen und Fachforen sowie einer begleitenden Fachausstellung gibt es konkrete Hilfestellungen bei der Beantwortung individueller Fragen und dem Aufbau eines Netzwerks. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr: Im Rahmen der Veranstaltung findet zudem der 5. Deutsch-Baltische Digital Summit statt. Teilnehmende haben dabei die Gelegenheit, sich mit Vertreterinnen und Vertretern der IT-Branche aus Deutschland und den baltischen Staaten zu vernetzen und Partnerschaften zu vertiefen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Für Fragen steht Christian Terporten (Tel. 02131 9268-539, E-Mail: christian.terporten@mittlerer-niederrhein.ihk.de) zur Verfügung. Eine Online-Anmeldung ist erforderlich unter: it-sicherheitstag-nrw.de Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Sie trafen sich zum Gedankenaustausch (v.l.): Gregor Berghausen (Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf), Dr. Kateryna Kravchenko (Leitung Blau-Gelbes Kreuz e.V. in Aachen / StädteRegion Aachen), Botschafter Oleksii Makeiev, Vitaliy Zhmurenko (Präsident der Industrie- und Handelskammer Dnipropetrowsk), Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein), Elmar te Neues (Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein) und Dina Sidash (Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer Dnipropetrowsk). Kooperationen zwischen deutschen und ukrainischen Unternehmen, mögliche Investitionen in dem von Russland überfallenen Land und der Wiederaufbau nach dem Ende des Krieges – diese Themen standen im Mittelpunkt eines Austauschs zwischen der Industrie- und Handelskammer (IHK) der Oblast Dnipropetrowsk sowie der IHK Mittlerer Niederrhein und der IHK Düsseldorf. Vitaliy Zhmurenko, Präsident der Industrie- und Handelskammer Dnipropetrowsk, beschrieb die schwierige Situation in seiner Oblast: „Es gibt derzeit wenig gute Nachrichten. Unsere Region wird mehr und mehr zum Kriegsgebiet. Vor allem die Energieversorgung wird immer wieder angegriffen. Wir sind sehr dankbar für die deutsche Unterstützung – ohne diese Hilfe wäre es noch schlimmer.“ Elmar te Neues, Präsident der IHK Mittlerer Niederrhein, Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, sicherten zu, die Ukraine – und insbesondere die Region Dnipropetrowsk – weiterhin zu unterstützen. „Wir stehen fest an Ihrer Seite. Wir haben uns einiges vorgenommen, um Ihr Land zu unterstützen“, sagte te Neues, und verwies auf das geplante NRW-Wirtschaftsforums Ukraine in Neuss. „Deutsche und ukrainische Unternehmen müssen jetzt Kontakte knüpfen, damit wir nach dem Krieg rasch mit dem Wiederaufbau beginnen können. Dafür brauchen wir die deutsche Wirtschaft“, betonte Zhmurenko. „Für uns geht es um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, es geht aber auch darum, Partnerschaften für den Wiederaufbau zu initiieren. Das nützt beiden Seiten“, sagte Steinmetz, und Berghausen ergänzte: „Wir müssen unsere Unternehmen vor Ort darüber informieren, welche Chancen sich für sie jetzt und in Zukunft in der Ukraine bieten.“ Das NRW-Wirtschaftsforums Ukraine findet am 27. Januar, 9.30 bis 14 Uhr, im Zeughaus Neuss, Markt 42-44, statt. Die Veranstaltung wird von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, und Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland, eröffnet. Das Forum richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, die sich für wirtschaftliche Aktivitäten in der Ukraine interessieren oder sich bereits in der Region engagieren. Interessierte Unternehmen können sich bereits jetzt online für das Forum registrieren: veranstaltung.mittlerer-niederrhein.ihk.de/INT4 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Der Rhein-Kreis Neuss steht vor großen Herausforderungen – und ebenso großen Chancen. Was können Verwaltung, Politik und Wirtschaft dazu beitragen, dass sich der Rhein-Kreis Neuss positiv entwickelt und ein leistungsfähiger und lebenswerter Standort bleibt? Diese Frage steht im Mittelpunkt des nächsten Regionalforums Rhein-Kreis Neuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein am 1. Dezember um 17 Uhr. Die Austausch- und Netzwerkveranstaltung findet im impuls.werk Rhein-Kreis Neuss, Areal Böhler, Böhlerstraße 1, Meerbusch, statt. Die neu gewählte Landrätin des Rhein-Kreises Neuss, Katharina Reinhold, sowie Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden werden im Austausch mit Unternehmerinnen und Unternehmern über Ziele und Projekte der kommunalen Wirtschaftsförderung sprechen. Die Regionalforen der IHK richten sich an Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich aus erster Hand über die aktuellen Entwicklungen in ihrem Kreis und ihrer Stadt informieren und in den Austausch treten möchten. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: events.mnr.ihk.de/HGF125 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Ulrich Cyprian, Kämmerer der Stadt Krefeld, machte aus der dramatischen kommunalen Haushaltssituation keinen Hehl. „Sie haben es schwer.“ Mit diesen Worten begrüßte Elmar te Neues, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlere Niederrhein, den Kämmerer der Stadt Krefeld, Ulrich Cyprian, zum IHK Regionalforum. Sogleich verdeutlichte der Präsident seine Sorgen um den Wirtschaftsstandort. Unternehmen, die darüber nachdenken, umzuziehen oder eine weitere Betriebsstätte zu realisieren, schauen sich auch an, wie potenzielle Standorte finanziell dastehen. „Dabei geht es um die Themen Steuern und Abgaben, aber auch darum, was die Städte zu bieten haben und sich auch künftig leisten können“, erklärte te Neues. Als Stadt mit einem dreistelligen Millionendefizit habe Krefeld im Standortwettbewerb keine gute Position. „Das ist für den Wirtschaftsstandort und die hier ansässigen Unternehmen besorgniserregend.“ Cyprian machte aus der dramatischen Situation keinen Hehl. „Die Stadt steht unter Druck und vor erheblichen finanziellen Herausforderungen“, sagte er und erläuterte die „nackten“ Zahlen. Bei einem Haushaltsvolumen von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro liegt das für die kommenden Jahre prognostizierte jährliche Defizit bei mehr als 100 Millionen Euro – für 2025 liegt es bei 150 Millionen Euro. Die Kassenkredite, die ursprünglich für kurzfristige Liquiditätsengpässe gedacht waren, belaufen sich auf 492 Millionen Euro und sind damit laut Kämmerer zu einem strukturellen Problem geworden. Als Hauptgründe nannte Cyprian die steigenden Sozial- und Transferausgaben, die 48 Prozent des Haushalts 2025 ausmachen und die Personal- und Versorgungskosten, die 28 Prozent ausmachen. „Das sind Kosten, die nicht mal eben abgebaut werden können, weil sie mit gesetzlichen Aufgaben verbunden sind“, erklärte der Kämmerer. Hinzu kämen externe Faktoren wie zum Beispiel die Inflation, Tariferhöhungen und steigende Zinsen. „Der Spielraum für freiwillige Leistungen wird immer kleiner“, betonte er und wies darauf hin, dass Krefeld mit dem Problem nicht alleine dastehe. „Die Haushaltskrise darf nicht allein auf lokales Versagen zurückgeführt werden, sondern ist in großem Maße Folge struktureller Fehlentwicklungen in der Finanzarchitektur zwischen Bund, Ländern und Kommunen.“ So werde das Konnexitätsprinzip verletzt, indem Bund und Länder den Kommunen Aufgaben übertragen, die Kosten dafür aber nicht übernehmen, Zudem würden die kommunalen Zuweisungen nicht in dem Maße steigen wie die Aufgaben und Kosten. Schließlich lähmten die Kassenkredite die Handlungsfähigkeit, so dass dringend eine Altschuldenlösung gefunden werden müsse. „Wir brauchen einen ehrlichen Neustart in der kommunalen Finanzordnung“, forderte er. Der defizitäre Haushalt hat Konsequenzen für die Wirtschaft: Investitionsstau, verlängerte Verfahren, Standortnachteil. „Ein defizitärer Haushalt bedeutet auch: längere Wege für die Wirtschaft“, betonte Cyprian. Nun müsse eine sachliche Bestandsaufnahme gemacht werden. Jeder Bereich müsse hinterfragt werden. Dabei ginge es unter anderem um folgende, auch unangenehme Fragen: Gibt es effizientere Organisationsformen? Wären Kooperationen mit Nachbarkommunen sinnvoll? Sollten bestimmte Leistungen anders erbracht werden? Welche städtischen Gesellschaften sind strategisch notwendig? Wo ließen sich Synergien heben? „Eine solche Prüfung bedeutet nicht automatisch Abbau“, betonte Cyprian. „Es geht um kluge Prioritäten und effiziente Strukturen – im Interesse der Bürger und der Wirtschaft.“ Zudem wies der Kämmerer auf die Eckpunkte hin, auf die sich die CDU- und SPD-Fraktion unter dem Titel „Krefeld entwickeln, die Wirtschaft stärken“ geeinigt hätten. Dazu gehören die Gründung einer Investitionsagentur (One Stop Agency), die Zertifizierung „Mittelstandsfreundliche Kommunalverwaltung“ und die Aussetzung der Terrassengebühr für Außengastronomie. Auch die Entwicklung von Gewerbegebieten dürfte zumindest mittelfristig die Ertragsbasis stärken. Schließlich sieht der Kämmerer Chancen durch neue Förderinstrumente wie den Investitionsbooster der Bundesregierung, Mittel aus dem Digitalpakt oder Infrastrukturfonds. „Für Krefeld bedeutet das: Handlungsspielräume trotz enger Haushaltslage, beschleunigte Investitionen und die Möglichkeit, Zukunftsvorhaben zu realisieren, die ohne diese Unterstützung verschoben oder gestrichen werden müssten.“ Unterm Strich sei die Lage „ernst, aber nicht hoffnungslos“. „Mit kluger Priorisierung, konsequenter Nutzung von Fördermitteln und enger Zusammenarbeit zwischen Stadt und Wirtschaft lassen sich auch in schwierigen Zeiten Erfolge erzielen. Die Bereitschaft zur Veränderung ist da – auf allen Seiten“, betonte Cyprian und schloss seinen Vortrag mit der Feststellung: „Was Krefeld jetzt braucht: Planungssicherheit und die weitere Unterstützung durch Bund und Land, insbesondere die Sicherstellung der realen Umsetzung der Konnexität, die in der Landesverfassung festgeschrieben ist.“ In der anschließenden Diskussion zeigte sich die Sorge der Unternehmen deutlich. So stellte ein Unternehmer fest: „Wäre die Stadt ein Unternehmen, dann wäre sie ein Restrukturierungs- und Sanierungsfall.“ Man müsse bei den Sozial- und Transferausgaben sowie Personal- und Versorgungskosten, die insgesamt 76 Prozent des Haushalts ausmachen, ansetzen. „Sonst geht nichts vorwärts.“ Ähnlich äußerte sich ein Unternehmer, der sich über den immensen Personalzuwachs in den vergangenen Jahren wunderte. Cyprian erwiderte, dass diese Bereiche Stellschrauben sein können, aber viele Ausgaben und die neuen Stellen mit gesetzlichen Aufgaben verbunden seien. Eine andere Sorge trieb eine Unternehmerin um. Sie befürchtet, dass Bundesmittel nicht für künftige Investitionen genutzt, sondern Haushaltslöcher damit gestopft würden. „Das bringt nichts. Wir brauchen Investitionen in unseren Wirtschaftsstandort.“ Schließlich erkundigte sich ein Unternehmer, ob es in der Stadtverwaltung ein Team gebe, das die „Restrukturierung“ angehe. Der Kämmerer bejahte, dass es ein Projekt(-team) geben werde – ob in Form einer Task-Force oder in einer anderen Form, sei noch nicht festgelegt. Es müssten in den kommenden Monaten ein Haushaltssicherungskonzept und Strategien entwickelt werden. „Es ist Zeit, diesbezüglich andere und/oder neue Wege zu gehen.“, erklärte Cyprian. Am Schluss appellierte te Neues an Verwaltung und Politik: „Sie müssen sich anstrengen. Es geht um unseren Wirtschaftsstandort, um Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Ansprechpartner zum Thema Kontakt