Gastgeber und Ausrichter freuten sich über eine gelungene Veranstaltung und über die Übergabe der Urkunde (v.l.): Corinna Hoeft und Nadja Schlotjunker (beide Outokumpu) mit Barbara Zonneveld, Daniela Perner, Larson Arend und Marco Klares von der IHK. Wie gelingt Unternehmen eine nachhaltige Personalentwicklung? Welche Strategien stärken den Teamzusammenhalt und fördern die Mitarbeiterbindung? Mit Fragen wie diesen befassen sich Personalverantwortliche beim Treffen des Netzwerks „Personalentwicklung“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Die Veranstaltungsreihe findet zweimal jährlich an wechselnden Standorten in der Region statt und richtet sich an Personalverantwortliche aus den Mitgliedsunternehmen der IHK. Ziel ist der fachliche Austausch, die Vernetzung sowie die Vorstellung bewährter Praxisbeispiele aus der Region. Das aktuelle Netzwerktreffen fand bei Outokumpu statt. Im Mittelpunkt stand das Thema „Strategien für den perfekten Start in den Job – Austausch zu Pre- und Onboarding“. Es ging also um die entscheidenden Phasen, in denen neue Mitarbeitende erfolgreich in Unternehmen integriert werden. Der Gastgeber feiert in diesem Jahr 100 Jahre Ausbildung am Standort Krefeld. IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner nutzte die Gelegenheit, zu diesem besonderen Jubiläum zu gratulieren, für das große Engagement in der Ausbildung zu danken und eine Urkunde zu übergeben. Die Teilnehmenden erhielten nicht nur Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Mitarbeitergewinnung und -bindung, sondern auch in das traditionsreiche Ausbildungszentrum des Edelstahlherstellers. CorinnaHoeft, Leiterin des Ausbildungszentrums bei Outokumpu, führte die Gäste durch die Räumlichkeiten und zeigte eindrucksvoll, wie sich das Unternehmen seit einem Jahrhundert für Ausbildung, Nachwuchsförderung und Zukunftssicherung engagiert. Ein Höhepunkt war der Vortrag von Julie Kuntz von der b+p Unternehmensberatung in Saarbrücken. In ihrer Keynote teilte sie praxisnahe Strategien, wie Unternehmen neue Mitarbeitende durch gezielte Pre- und Onboarding-Maßnahmen nachhaltig integrieren und langfristig binden können. Die Teilnehmenden nahmen wertvolle Impulse mit, wie erfolgreiche Personalentwicklung heute gestaltet werden kann – von der ersten Kontaktaufnahme bis zur gelungenen Einarbeitung. „Gerade in der Personalarbeit profitieren die Teilnehmenden enorm vom Austausch mit anderen Unternehmen. Die externen Impulse bieten einen echten Mehrwert und fördern kreative Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen“, so die IHK-Geschäftsführerin. Das nächste Treffen des IHK-Netzwerks Personalentwicklung ist für den 27. Mai geplant. Weitere Informationen gibt es online unter: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P12 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
© Wolfgang Detemple IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner (2.v.r.) und Nicole Linder (r., Bereichsleiterin Ausbildung) mit „ihren“ Super-Azubis vom Mittleren Niederrhein. Laut, bunt, ausgelassen. So haben die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in NRW die 124 besten Auszubildenden des Landes – die besten in ihrem Ausbildungsberuf – gebührend empfangen. Sie sind nicht nur für ihre hervorragenden Leistungen in den Abschlussprüfungen geehrt worden – sie wurden gefeiert! Dafür hat die IHK Arnsberg aus der Landesbestenehrung, die abwechselnd jährlich von einer der 16 IHKs in NRW ausgerichtet wird, unter dem Motto „BESTIVILLE – Das Festival der besten Azubis aus NRW“ eine riesige Party gemacht. In der Stadthalle Soest erwarteten die Azubis DJs, Streetfood, eine Chillout-Lounge, Musik von den Fascinating Drums sowie Gentleman DEE, eine Videogrußbotschaft von Bundeskanzler Friedrich Merz und vieles mehr. Als Moderatoren auf der Bühne: das bekannte EinsLive-Radio-Duo Michael Imhof und Olli Briesch. Unter den Geehrten waren auch neun Super-Azubis vom Mittleren Niederrhein: Volkan Kepil (Chemikant, LANXESS Deutschland GmbH, Krefeld), Vincent Waerder (Fachinformatiker, INCAS GmbH, Krefeld), Marina Rode (Industriemechanikerin, SMS group GmbH) und Niels Pesch (Kaufmann für Marketingkommunikation, MEDIA CENTRAL Gesellschaft) aus Mönchengladbach, Burak Gürpinar (Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung, DSV Road GmbH) aus Neuss, Tuan Ngo (Maschinen- und Anlagenführer, SGL epo GmbH) aus Krefeld, Vivian Emilia Hasch (Rohrleitungsbauerin, L.T.G. Leitungs- und Tiefbaugesellschaft mbH & Co. KG, Neuss), Elisabeth Peters aus Brüggen (Veranstaltungskauffrau, Dorint GmbH) sowie Luca Di Diomede (Zerspanungsmechaniker, SMS group GmbH, Mönchengladbach). „Für die Auszubildenden ist es eine besondere Ehre, in diesem außergewöhnlichen Rahmen für ihre Leistungen ausgezeichnet zu werden. Und diese Wertschätzung haben sie sich verdient. Wir freuen uns sehr, dass auch neun Auszubildende vom Mittleren Niederrhein unter den Geehrten sind“, sagte Daniela Perner, Geschäftsführerin der IHK Mittlerer Niederrhein. „Das zeigt, dass wir super-talentierte Nachwuchskräfte haben – und dass Spitzenleistungen nicht nur im Hörsaal, sondern auch in einem Industriebetrieb, einer Küche oder einem Büro erbracht werden. Deshalb bedanken wir uns auch bei den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Berufskollegs, die die jungen Menschen auf ihrem Weg begleitet haben und damit Teil dieser Erfolgsgeschichten sind.“ Mit Witz, kleinen Seitenhieben und immer einem Augenzwinkern warfen die beiden bestens aufgelegten Moderatoren Michael Imhof und Olli Briesch einen Blick auf die Ausbildungsberufe der 124 Azubis. Bei der Auszeichnung der besten Auszubildenden in NRW sind die Azubis geehrt worden, die in der Abschlussprüfung ihres jeweiligen Ausbildungsberufes die höchste Punktzahl (und mindestens die Note „sehr gut“) erreicht haben. Danach hieß es: Feiern, Spaß haben und gemeinsam eine gute Zeit genießen. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Nadine Hennig und Christian Breker von der IHK (r.) haben Zardasht Issa (2.v.r.) gemeinsam mit seinem Mentor Boris Zimfer (2.v.l.) bei seinem Berufsanerkennungsverfahren unterstützt – mit Erfolg! Zardasht Issa hat einen langen Weg hinter sich – geografisch wie beruflich. Der gebürtige Syrer kam 2013 nach Deutschland. In Saudi-Arabien hatte er zuvor eine Ausbildung im Versicherungsmanagement absolviert und als Marketing-Manager in einem Versicherungsunternehmen gearbeitet. Über Bekannte lernte er später Boris Zimfer kennen, Unternehmer bei der Deutschen Vermögensberatung. Dort fand Issa nicht nur eine berufliche Perspektive, sondern auch Unterstützung auf seinem Weg zur Anerkennung seiner Qualifikation in Deutschland. Im Jahr 2022 wandte sich Issa an die Anerkennungsberatung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, genauer: an die Fachberaterin Nadine Hennig. Ziel war es, seine im Ausland erworbene Ausbildung offiziell anerkennen zu lassen. „Ich wollte, dass meine Ausbildung und Erfahrung aus dem Ausland auch in Deutschland anerkannt werden. Das ist wichtig für meine Arbeit und meine Zukunft hier“, erklärt Issa. Nach einem komplexen Verfahren, das sich über drei Jahre hinzog, erhielt er im September 2025 schließlich den Anerkennungsbescheid der IHK FOSA – die volle Gleichwertigkeit im Berufsbild „Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen“. Unterstützt wurde Issa dabei von seinem Mentor. „Ich bin selbst Unternehmer mit Migrationshintergrund und weiß, wie schwierig es ist, mit nicht anerkannten Abschlüssen in Deutschland Fuß zu fassen“, sagt Boris Zimfer. „Darum war für mich klar: Wir geben nicht auf.“ Trotz zwischenzeitlicher Rückschläge und eines Ablehnungsbescheids hielten beide an ihrem Ziel fest. „Es war nicht einfach, und wir hatten die Hoffnung schon fast verloren. Erst mit rechtlichem Beistand und viel Geduld kam schließlich Bewegung in den Prozess“, berichtet Zimfer. Für den Unternehmer ist die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ein klarer Gewinn – sowohl für Betriebe als auch für die Gesellschaft: „Gute, qualifizierte Fachkräfte zu finden, ist heute eine große Herausforderung. Menschen wie Herr Issa bringen wertvolle Erfahrung und Engagement mit. Es wäre schade, wenn diese Potenziale ungenutzt blieben. Als Vermögensberater der DVAG profitiert er zudem von dem umfassenden Aus- und Weiterbildungsprogramm des Unternehmens, das die Fachkompetenz unter Berücksichtigung der aktuellen Markterfordernisse weiter schult.“ Auch für Zardasht Issa hat sich der Einsatz gelohnt: „Jetzt habe ich mehr Vertrauen in meine Zukunft hier. Die Anerkennung hilft mir, meinen beruflichen Weg klarer zu planen.“ Beide sind sich einig, dass der Erfolg ohne die Unterstützung der IHK Mittlerer Niederrhein und der dortigen Anerkennungsberatung nicht möglich gewesen wäre. „Der Fall von Zardasht Issa zeigt exemplarisch, wie wichtig Durchhaltevermögen, gute Zusammenarbeit und individuelle Beratung im Anerkennungsprozess sind“, fasst Nadine Hennig zusammen. „Und er macht deutlich: Anerkennung schafft Chancen – für Menschen und für Unternehmen.“ Weitere Informationen rund um die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse gibt es online unter: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P181 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Initiiert von der IHK, haben der FC Hellas Krefeld und LANXESS eine Kooperation vereinbart (v.l.): Jugendspieler Kjell, Jugendleiter Christos Delidimitris und Geschäftsführer Alexandros Ouzounis sowie Nathalie Jager, Manuela Schmied und Kai Burger (alle LANXESS), IHK-Fachberater Dimitri van der Wal und Jugendspieler Utku. Um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen und Jugendliche frühzeitig für eine Ausbildung zu gewinnen, setzen Unternehmen und Sportvereine im Projekt „Wirtschaft.Sport.Ausbildung“ auf Zusammenarbeit. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein bringt dabei gemeinsam mit den Stadt- und Kreissportbünden gezielt Betriebe und Vereine zusammen, um neue Wege der Nachwuchsgewinnung zu eröffnen. Ein aktuelles Beispiel für diese erfolgreiche Vernetzung ist die neue Kooperation zwischen dem FC Hellas Krefeld und dem Spezialchemiekonzern LANXESS. Ziel ist es, Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren frühzeitig anzusprechen und für eine Ausbildung zu begeistern. Geplant sind zum Beispiel Informationsangebote bei Vereinsveranstaltungen sowie spezielle Elternabende, um den direkten Austausch zu fördern und junge Talente für die Chemiebranche zu gewinnen. Hellas Krefeld, mit rund 400 Mitgliedern einer der großen Fußballvereine der Stadt, möchte nicht nur sportliche Erfolge feiern, sondern auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. „Neben Bewegung und Teamgeist steht der Verein dafür, Kindern und Jugendlichen Perspektiven zu eröffnen – auch über den Sport hinaus“, sagt Hellas-Geschäftsführer Alexandros Ouzounis. „Mit der Kooperation mit LANXESS und seinem großen Produktions- und Ausbildungsstandort in Krefeld werden sportliche und berufliche Zukunftswege eng miteinander verknüpft.“ Dank der neu sanierten Bezirkssportanlage an der Gladbacher Straße verfüge Hellas Krefeld zudem über eines der modernsten Sportgelände der Stadt – „ideale Bedingungen, um sportliche Leidenschaft und berufliche Perspektiven zu verbinden“, so der Geschäftsführer. Auch seitens des Unternehmens wird die Partnerschaft positiv bewertet. „Wir freuen uns, mit Hellas Krefeld einen Partner zu haben, bei dem wir unsere Ausbildungsberufe gezielt bei Jugendlichen präsentieren können. Ein Sportverein bietet aus unserer Sicht die ideale Plattform, um zukünftige Auszubildende zu gewinnen. Hellas Krefeld überzeugt als familiär geführter Verein, der seine jungen Mitglieder engagiert betreut und sich wirklich für ihre Zukunft einsetzt“, sagt Ausbildungskoordinator Kai Burger. Und Manuela Schmied, zuständig für das Schülermarketing, ergänzt: „Wir sind davon überzeugt, dass es neue Ansätze braucht, um das Interesse potenzieller Auszubildender zu wecken. Viele Schülerinnen und Schüler wissen am Ende ihrer Schulzeit noch nicht, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, sie zu beraten und gleichzeitig für die vielseitige Welt der Chemie zu begeistern.“. Lanxess sucht regelmäßig motivierte Nachwuchskräfte für Ausbildungsberufe wie Chemikant/in, Industriemechaniker/in, Anlagenmechaniker/in oder Elektroniker/in für Automatisierungstechnik. Auch Praktikumsplätze werden angeboten, um jungen Menschen frühzeitig Einblicke in technische und industrielle naturwissenschaftliche Berufsfelder zu ermöglichen. Großes Potenzial sehen auch die Projektverantwortlichen. „Auszubildende, die sich im Sport engagieren, bringen wertvolle Eigenschaften mit: Teamgeist, Disziplin und Belastbarkeit“, betont Dimitri van der Wal, Fachberater der IHK-Initiative. „Unser Ziel ist es, Sportvereine als moderne Plattformen für Berufsorientierung und Talentrekrutierung zu etablieren.“ Das Projekt „Wirtschaft.Sport.Ausbildung“ läuft seit mehr als drei Jahren erfolgreich und hat bereits zahlreiche Unternehmen mit passenden Auszubildenden aus dem Vereinsumfeld zusammengebracht. Die IHK begleitet alle Kooperationen, stellt Materialien zur Verfügung und berät die Beteiligten. „Kooperationen wie diese sind ein Beispiel dafür, wie regionale Netzwerke innovative Lösungen für drängende Herausforderungen wie den Fachkräftemangel schaffen können“, so van der Wal abschließend. „Unser Wunsch ist, dass möglichst viele junge Menschen in unserer Region durch solche Partnerschaften ihren beruflichen Weg finden.“ Weitere Informationen zum Projekt „Wirtschaft.Sport.Ausbildung“: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P265 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Was treibt Menschen wirklich an? Und wie können Unternehmen diesen Antrieb im Recruiting gezielt nutzen? Um diese und weitere Fragen geht es beim Webinar „Wo geht’s denn hier zum Sinn? – Motivorientiertes Recruiting“, zu dem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein für Dienstag, 2. Dezember, 11.30 Uhr, einlädt. Teilnehmende erfahren, wie sich unterschiedliche Generationen in ihren Werten, Lebenskonzepten und Motiven unterscheiden – und zugleich, was sie verbindet. Keynote-Speaker Sascha Burghaus wird gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beleuchten, wie sie diese Erkenntnisse in ihrem Recruiting-Alltag gewinnbringend einsetzen und wie sie mit einer motivorientierten Ansprache die passenden Talente finden und binden können. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich unter: veranstaltung.mittlerer-niederrhein.ihk.de/FP125 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Die Wirtschaft im Rheinland kommt nicht in Schwung. Schließungen, Stellenabbau und fehlende Investitionen betreffen die ganze Region. Das zeigt das Konjunkturbarometer der Industrie- und Handelskammern im Rheinland. Die Analyse liefert aktuelle regionale Daten zu 17 Leitbranchen des Rheinlands. Besonders die wichtige Grundstoffindustrie leidet: Die Nachfrage nach Stahl- und Chemieprodukten aus Deutschland ist eingebrochen. „Auch weitere vor allem für Krefeld, Mönchengladbach, den Rhein-Kreis Neuss und den Kreis Viersen wichtige Branchen haben derzeit mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, beispielsweise die konsumorientierten und produktionsnahen Großhandelsbetriebe sowie die Logistikbranche“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Bürokratie, Energiepreise und marode Straßen bremsen die Wirtschaft. Die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen sinkt. Steinmetz: „Das neue Konjunkturbarometer ist eine deutliche Mahnung an die Bundesregierung.“ Zu wenig, zu verzagt – so urteilen die Unternehmen über die neue Bundesregierung. Viele Betriebe haben sich mehr erhofft. Von den bisherigen Reformen kommt bei der Wirtschaft zu wenig an. Der Mittelstand ist durch Berichtspflichten, endlose Verfahren und eine entrückte Verwaltung gefesselt. Die Industrie kann die Standortnachteile nicht mehr durch Produktivität ausgleichen. „Jeder vierte Betrieb will Beschäftigte entlassen. Jeder Dritte will weniger investieren. Das zieht andere mit in den Abwärtsstrudel“, warnt Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK Duisburg-Wesel-Kleve, bei der Vorstellung der Ergebnisse. Und auch für viele bedeutende Branchen am Mittleren Niederrhein fallen die Ergebnisse derzeit nicht positiv aus – betroffen sind insbesondere die energieintensiven Industrien. In der Metallindustrie bewerten lediglich 11 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Lage als gut, während 43 Prozent sie als schlecht einstufen. Auch in der Chemie- und Kunststoffindustrie bleibt die Stimmung verhalten: 37 Prozent der Betriebe sprechen von einer schlechten Lage, nur 16 Prozent von einer guten. „Hohe Energiekosten, ein massiver bürokratischer Aufwand und der demografische Wandel mit seinen Auswirkungen auf Fachkräfte sind aktuell deutliche Standortnachteile, ebenso die Subventionspolitik. Wir vernehmen die guten Absichten der Bundesregierung und ermutigen diese zur schnellen Umsetzung“, betont Lars Friedrich, Leiter des CHEMPARKs Krefeld-Uerdingen. Im Maschinenbau und in der Ernährungsindustrie überwiegen ebenfalls die negativen Lageeinschätzungen gegenüber den positiven. Allerdings könnte hier der Tiefpunkt erreicht sein: Für das kommende Jahr zeigen sich mehr Unternehmen optimistisch als pessimistisch. Große Sorgen macht sich Steinmetz um die distributiven Dienstleister: „Sowohl bei konsumorientierten als auch bei produktionsnahen Großhändlern sowie in der Logistikbranche überwiegen die negativen Lagebeurteilungen deutlich gegenüber den positiven. Diese Branchen erwarten zudem auch im kommenden Jahr keine positive Entwicklung.“ Die Konsequenz: Ein spürbarer Beschäftigungsabbau kann nicht mehr ausgeschlossen werden. „Wir sind eine Großhandels- und Logistikregion und diese Werte erfüllen mich mit großer Sorge“, betont Steinmetz. „Die schlechte Lage dieser Branchen hängt mit der schwachen Industrieproduktion und der fehlenden Konsumneigung der Bevölkerung zusammen.“ Vorschriften, Formulare und Genehmigungen sind für knapp 60 Prozent der Unternehmen die größte Bremse. Aktuell ist es nur der Staat der mehr investiert. Für den dringend notwendigen Aufschwung reicht das nicht. Wichtig ist, dass die privaten Investitionen anspringen. „Unser Konjunkturklimaindex zeigt, wie zurückhaltend die Wirtschaft ist. Er tritt mit 91 Punkten auf der Stelle. Seit mehr als drei Jahren gibt es kaum positive Impulse. Auch, weil die Bürokratie uns im Weg steht. Wir brauchen grundlegende Reformen. Ankündigungen alleine reichen nicht. Wenn unsere Verwaltungen nicht umdenken, wird es nicht gehen. Sie sollten digitaler und kundenfreundlicher werden“, so Dietzfelbinger. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel ein Risiko – fast jedes zweite Unternehmen sieht darin eine Gefahr. Zudem machen die gestiegenen Arbeitskosten den Betrieben zu schaffen. Und auch bei der Infrastruktur zeigt sich ein alarmierendes Bild: Marode Verkehrswege, schleppende Genehmigungen und fehlende Digitalisierung gefährden den Standort. All das führt laut den IHKs zu einer gefährlichen Mischung: Unternehmen verlieren Vertrauen – in die Zukunft, in die Politik, in die Planbarkeit. „Das Rheinland ist stark. Unsere Unternehmen sind innovativ, anpassungsfähig, bereit für Wandel. Aber sie brauchen endlich die Freiheit, wieder unternehmerisch handeln zu können. Wer Wachstum will, muss Verlässlichkeit schaffen. Wer Transformation will, muss Investitionen ermöglichen. Und wer Wohlstand sichern will, muss die Wirtschaft endlich ernst nehmen“, betont Dietzfelbinger. Konjunkturbarometer Rheinland Die IHK-Initiative Rheinland veröffentlicht halbjährlich ein Konjunkturbarometer. Mehr als 2000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen haben im Herbst 2025 teilgenommen. Teil der Initiative sind die IHKs Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Mittlerer Niederrhein, die Bergische sowie die Niederrheinische IHK. Zum Download Konjunkturbarometer Rheinland (Herbst 2025) (PDF, 2 MB, nicht barrierefrei) Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Unternehmen stehen heute mehr denn je vor der Herausforderung, engagierte und verantwortungsbewusste Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr bringen dafür wertvolle Erfahrungen mit: Sie sind belastbar, entscheidungsfreudig, teamorientiert und es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Um Unternehmen darüber zu informieren, wie sie das Engagement von Reservistinnen und Reservisten als Gewinn für ihren Betrieb nutzen können, lädt die IHK-Initiative Rheinland (IIR) – zu der auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gehört – für den 1. Dezember, 14.30 bis 16 Uhr, zur Online-Veranstaltung „Reservisten im Unternehmen – Win-win für Betriebe und Gesellschaft“ ein. Das Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr wird aufzeigen, welchen staatlichen Auftrag die Reserve erfüllt, welche Kompetenzen Reservistinnen und Reservisten in ihren Einsätzen erwerben und wie relevant diese Kompetenzen – von Führungserfahrung und Krisenfestigkeit bis hin zu Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit – für Unternehmen sind. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber erfahren außerdem, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr gelten. Anschließend wird Henner Pasch, Präsident der Bergischen IHK, seine Perspektive als Unternehmer einbringen und darlegen, wie sich gesellschaftliche Verantwortung und betrieblicher Nutzen sinnvoll verbinden lassen. Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmerinnen und Unternehmer, Personalverantwortliche und Führungskräfte. Die Teilnahme ist kostenlos. Ein Online-Anmeldung ist erforderlich unter: events.bergische.ihk.de/reservistenimunternehmen Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Wo liegen die Stärken und Schwächen des Wirtschaftsstandorts Brüggen? Wie beurteilen die Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Gemeinde als Wirtschaftsstandort? Diese und weitere Fragen möchte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gemeinsam mit der Burggemeinde Brüggen beantworten. Deshalb wurden knapp 1.000 Unternehmen aus Brüggen um ihre Bewertung gebeten. „In der Umfrage können die Unternehmen die Bedeutung und die Qualität verschiedener Standortfaktoren für ihr Unternehmen in Brüggen bewerten“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Anhand der Ergebnisse können wir die Stärken und Handlungspotenziale des Wirtschaftsstandorts besser einschätzen.“ Steinmetz freut sich, dass die Gemeinde das Projekt begleitet. „Gerade als frisch gewählter Bürgermeister bin ich sehr darauf gespannt, mehr über die Bedürfnisse der Brüggener Unternehmen zu erfahren. Dabei können die Ergebnisse der IHK-Umfrage ein wichtiger Indikator sein“, erklärt Marcel Johnen, Bürgermeister der Burggemeinde Brüggen. Die IHK wird die Ergebnisse gemeinsam mit der Burggemeinde Brüggen in der ersten Jahreshälfte 2026 vorstellen. „Dabei werden wir werden die Resultate der Analyse mit Unternehmen, Verwaltung und Politik diskutieren“, kündigt Steinmetz an. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Oleksii Makeiev (l.), Botschafter der Ukraine in Deutschland, hat Jürgen Steinmetz zum Honorarkonsul der Ukraine ernannt. Nun ist es auch amtlich und im Namen des Außenministers der Ukraine, Andij Sybiha, besiegelt: Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, ist Honorarkonsul der Ukraine. Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland, nahm nun die Ernennung des neuen Honorarkonsuls vor. „Es sind nun mehr drei Jahre vergangen, seit Russland die Ukraine angegriffen hat. Seitdem erreichen uns immer wieder erschütternde Nachrichten und Bilder, die uns tief berühren“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues zur Begrüßung der Gäste. „Die Ereignisse zeigen uns, wie wichtig Solidarität und gegenseitige Unterstützung sind. Als Vertretung der regionalen Wirtschaft trägt auch die IHK Verantwortung. Es ist uns ein zentrales Anliegen, die Ukraine in dieser schwierigen Zeit zu stärken, aber auch auf die Chancen der Zusammenarbeit hinzuweisen. Dieser Verantwortung haben wir uns, hat sich Jürgen Steinmetz, gestellt.“ Das neue Honorarkonsulat stehe für die Verbundenheit von Nordrhein-Westfalen und der Ukraine, betonte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW. „Die Ukraine hat in NRW nicht nur politische Unterstützung, sondern echte Partner und Freunde an ihrer Seite. Unsere Solidarität ist ungebrochen – gegenüber den Menschen, die jeden Tag für Frieden und Freiheit kämpfen, und gegenüber einem Land, das mutig seinen europäischen Weg geht.“ Der Wiederaufbau der Ukraine sei eine gewaltige Aufgabe, aber auch eine große Chance – für nachhaltige Entwicklung, für wirtschaftliche Zusammenarbeit und für eine gemeinsame europäische Zukunft, so Neubaur. „Nordrhein-Westfalen wird die Ukraine auf diesem Weg tatkräftig begleiten.“ Der Botschafter zeigte sich dankbar für diese Partnerschaft und den Einsatz des neuen Honorarkonsuls. „Wir wissen das große Engagement von Jürgen Steinmetz für die Ukraine zu schätzen“, sagte Makeiev. „Er hat sich viel vorgenommen und konkrete Pläne, die zur weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen und menschlichen Beziehungen zwischen der Ukraine und Deutschland beitragen werden.” Für das in ihn gesetzte Vertrauen bedankte sich Steinmetz: „Dieses Vertrauen ist eine Verpflichtung, der ich mit großer Leidenschaft und Engagement nachkommen werde.“ Er verwies auf das große Netzwerk der Ukraine-Unterstützer in der Region: Kommunen, Institutionen, Diplomatie, Unternehmen, Verbände und private Initiativen. „Es geht um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, es geht aber auch darum, Partnerschaften für den Wiederaufbau zu initiieren. Das nützt beiden Seiten.“ Zu den Aufgaben eines Honorarkonsuls gehören: Förderung wirtschaftlicher Kooperationen, Unterstützung bei Veranstaltungen, Delegationsbesuchen und bilateralen Projekten, die Repräsentation der Ukraine bei offiziellen Anlässen, Feiern und Gedenkveranstaltungen sowie die Unterstützung ukrainischer Bürgerinnen und Bürger in allgemeinen, nicht amtlichen Angelegenheiten. Der Honorarkonsul ist zudem Ansprechpartner für Unternehmen, Institutionen, Vereine oder Privatpersonen, die an Kontakten mit der Ukraine interessiert sind. Ansprechpartner zum Thema Kontakt