Schulpartnerschaften leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und erleichtern den Übergang von der Schule in die Ausbildung. Sie sollen dabei helfen, junge Talente frühzeitig zu entdecken und gezielt zu fördern. Jüngstes Beispiel ist die Kooperation zwischen der Zielke KG (Edeka) in Viersen und gleich zwei Schulen: der Anne-Frank-Gesamtschule und der Realschule an der Josefskirche. Die Partnerschaft ermöglicht Schülerinnen und Schülern praxisnahe Einblicke in die Arbeitswelt und unterstützt sie bei der beruflichen Orientierung. Initiiert und begleitet wird die Partnerschaft von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Im Rahmen der Zusammenarbeit sind unter anderem Betriebserkundungen, Praktika sowie der direkte Austausch mit Auszubildenden des Unternehmens geplant. So erhalten die Jugendlichen realistische Einblicke in betriebliche Abläufe und verschiedene Berufsbilder. „Die Berufsorientierung ist ein zentrales Anliegen unserer Schule“, betont die Schulleiterin der Anne-Frank-Gesamtschule, Ilka Werner. Und Anne Helgers, Schulleiterin der Realschule an der Josefskirche, ergänzt: „Wir begleiten die Schülerinnen und Schüler individuell dabei, ihre Stärken zu erkennen und fundierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft zu treffen.“ Die Zielke KG stellt im Rahmen der Kooperation Praktikumsplätze in den Ausbildungsberufen Verkäufer/in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau im Einzelhandel mit Zusatzausbildung Frischespezialist, Fleischer/in, Koch/Köchin und Handelsfachwirt/in (IHK) zur Verfügung. Auch auf Unternehmensseite wird die Partnerschaft als Chance gesehen: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und darauf, junge Talente frühzeitig kennenzulernen“, sagt Ausbildungsleiterin Stefanie Schütt. „Gleichzeitig möchten wir zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten eine Ausbildung in unserem Betrieb bietet.“ Gabriele Götze, IHK-Beraterin für Schule und Wirtschaft, unterstreicht den Mehrwert der Kooperation: „Schülerinnen und Schüler gewinnen wertvolle Orientierung für ihre berufliche Zukunft. Unternehmen wiederum können potenzielle Fachkräfte frühzeitig an sich binden.“ Unternehmen und Schulen, die sich für eine Schulpartnerschaft interessieren, erhalten weitere Informationen bei Gabriele Götze, Telefon 02151 635-337, per E-Mail an Gabriele.Goetze(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de oder online unter mittlerer-niederrhein.ihk.de/P538 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Die IHK-Auszubildende Ina Intveen und Lea-Charlotte Hoffmann haben die Spenden an Tierheim-Mitarbeiter Alex Manthey und Tierheimleiter Frank Schankat überreicht (v.l.n.r.). Mit dabei war auch Hund Chico. In den vergangenen Wochen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein für ihre diesjährige Spendenaktion gesammelt, die von den IHK-Auszubildenden organisiert wurde. In diesem Jahr haben die Auszubildenden beschlossen, das Tierheim Krefeld zu unterstützen. Das Tierheim kümmert sich um Fund- und Abgabetiere aus der Region und schenkt ihnen ein sicheres, liebevolles Zuhause auf Zeit. Neben der täglichen Versorgung der Tiere – vom Futter bis zur medizinischen Betreuung – leistet die Einrichtung auch wichtige Aufklärungsarbeit zum Thema Tierschutz. Allerdings stellen steigende Kosten für Energie, Futter und tierärztliche Versorgung sowie eine anhaltend hohe Zahl an aufgenommenen Tieren den Betrieb vor große Herausforderungen. „Viele wissen gar nicht, wie viel Engagement und Organisation hinter dem Betrieb eines Tierheims steckt. Umso wichtiger war es uns, hier einen kleinen Beitrag zu leisten“, sagt die IHK-Auszubildende Lea-Charlotte Hoffmann, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Ina Intveen zahlreiche Sachspenden – darunter Futter, Decken und Spielzeug – sowie 315 Euro an Frank Schankat, Leiter des Tierheims, überreichen konnte. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der IHK-Mitarbeitenden“, sagte Schankat. „Solche Aktionen helfen uns enorm, unsere Arbeit auch in schwierigen Zeiten fortzusetzen.“ Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Sie schauten den Kindern beim Experimentieren über die Schultern (v.l.): Cristina Klasen (Projektleiterin TuWas), Martin Alders (Geschäftsführer ALDERS electronic GmbH), Gabriele Götze (IHK-Beraterin Schule-Wirtschaft) und Schulleiterin Sabine Stammen. Die Astrid-Lindgren-Schule in Kempen setzt ein klares Signal für frühe MINT-Förderung: Mit großem Engagement möchte die Grundschule das Interesse an Naturwissenschaften und Technik wecken und junge Talente nachhaltig stärken. Als eine von derzeit 44 teilnehmenden Einrichtungen in der Region ist sie Teil der Bildungsinitiative „TuWaS! Rheinland – Technik und Naturwissenschaften an Schulen“, die Schülerinnen und Schüler durch praxisnahe Unterrichtseinheiten für MINT-Themen begeistert. Unterstützt wird das Projekt von der ALDERS electronic GmbH sowie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, die beide ein gemeinsames Ziel verfolgen: junge Menschen frühzeitig für technische und naturwissenschaftliche Berufsfelder zu gewinnen und so zur Fachkräftesicherung am Niederrhein beizutragen. Mit dem Modul „Festkörper und Flüssigkeiten“ hat die Grundschule ein innovatives Lernangebot eingeführt. Im Mittelpunkt stehen praktisches Arbeiten, eigenständiges Forschen und entdeckendes Lernen. So sollen Schülerinnen und Schüler spielerisch an naturwissenschaftliche Fragestellungen herangeführt und zugleich für mögliche berufliche Perspektiven im MINT-Bereich sensibilisiert werden. Für Lehrerin Rebecca Zank und Schulleiterin Sabine Stammen ist das Projekt eine „echte Erleichterung und ein Antrieb, Dinge auszuprobieren“. „Mit solchen Projekten wecken wir Neugier, fördern Talente und geben unseren Schülerinnen und Schülern Raum zum Entdecken. Durch die Unterstützung unserer Partner wird uns ermöglicht, noch mehr moderne Lernformate umzusetzen, die im normalen Schulalltag oft nicht möglich wären“, so die Schulleiterin. Und Rebecca Zank ergänzt: „Praxisorientierter MINT-Unterricht zeigt den Kindern, dass Naturwissenschaften nicht nur theoretisch sind – sondern spannend, kreativ und voller Aha-Momente. Wir möchten die Kinder unserer Schule bestmöglich auf ihre Zukunft vorbereiten – und dazu gehört ein lebendiger, handlungsorientierter Zugang zu MINT-Themen.“ Und auch die Wirtschaft profitiert. „MINT-Bildung ist ein zentraler Baustein für den Wirtschaftsstandort. Deshalb unterstützen wir Initiativen, die Schülerinnen und Schüler praxisnah ans Forschen heranführen“, sagt Geschäftsführer Martin Alders. So würden sich manche von ihnen eher für einen naturwissenschaftlichen Beruf entscheiden. Für Unternehmen lohne es sich in mehrfacher Hinsicht, solche Projekte aktiv zu unterstützen. „Damit leisten wir einen konkreten Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, insbesondere in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Gleichzeitig stärken wir unsere regionale Verankerung, indem wir junge Talente vor Ort fördern und langfristig an den Standort binden. So entstehen nachhaltige Partnerschaften zwischen Bildung und Wirtschaft – zum Vorteil aller Beteiligten.“ IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner ergänzt: „Das Engagement von Schulen und Unternehmen zeigt, wie regionale Bildungsinitiativen zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen können. MINT-Bildung ist dabei ein zentraler Schlüssel.“ Projektleitung Cristina Klasen erläutert das Konzept: „TuWaS! steht für forschendes Lernen – Schülerinnen und Schüler experimentieren selbst, dokumentieren ihre Beobachtungen und tauschen sich darüber aus.“ Die Schulen erhalten erprobte Unterrichtseinheiten und Materialien zu naturwissenschaftlich-technischen Themen wie eben „Festkörper und Flüssigkeiten“, „Bewegung und Konstruktion“ oder „Chemische Tests“. Die Lehrkräfte werden im Vorfeld speziell geschult, um die Inhalte optimal in den Unterricht einzubinden. Seit dem Start im Rheinland im Jahr 2008 hat sich das Projekt zu einem Erfolgsmodell entwickelt – aktuell beteiligen sich 50 Schulen in der Region, und rund 80 Unternehmen und Stiftungen unterstützen das Programm. „TuWaS! Rheinland“ ist eine Initiative der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Freien Universität Berlin, die für die inhaltlichen und pädagogischen Konzepte von „TuWaS!“ verantwortlich ist und das Projekt wissenschaftlich begleitet. Weitere Informationen zum Projekt gibt es online unter: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P657 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Die Abwassergebühren am Mittleren Niederrhein sind in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen – und die regionalen Unterschiede werden größer. Krefeld liegt weiterhin im Mittelfeld des Rankings, ist aber um zwei Plätze nach unten gerutscht. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktualisierten Auflage des Abwassergebühren-Rankings, das die IW Consult GmbH nun zum zweiten Mal für die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein erstellt hat. Dabei wurden neben den 19 Städten und Gemeinden der Region Mittlerer Niederrhein auch sechs Kommunen aus dem Kreis Mettmann einbezogen. Die Analyse zeigt ein differenziertes Bild: Von den 25 untersuchten Kommunen haben seit 2023 22 ihre Gebühren erhöht. Im Durchschnitt stiegen die Gesamtgebühren für ein Musterunternehmen der Chemischen Industrie um etwa 27.000 Euro an. Das bedeutet eine durchschnittliche Gebührensteigerung um etwa 15 Prozent. Besonders schwer trifft es die Unternehmen der Gemeinde Brüggen mit einer Steigerung von mehr als 33 Prozent. „Dass die Höhe der Gebühren steigt, ist zunächst nicht ungewöhnlich. Aber wenn Kommunen mit ohnehin schon hohen Gebührensätzen innerhalb von zwei Jahren die Gebühren um 15 Prozent erhöhen, ist das für die Betriebe eine spürbare Zusatzbelastung“, warnt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Abwassergebühren sind für produzierende Unternehmen ein wichtiger Kostenfaktor. In Zeiten von Energiepreisvolatilität und wirtschaftlicher Unsicherheit schmerzt jede zusätzliche Belastung.“ Die regionalen Unterschiede sind erheblich. Während Unternehmen in der günstigsten Kommune mit Gebühren im unteren sechsstelligen Bereich rechnen können, zahlen sie in der teuersten Kommune deutlich mehr als das Doppelte. Beispielsweise kostet die Abwasserentsorgung unseres Musterunternehmens der Chemischen Industrie in Nettetal rund 325.000 Euro, während Dormagen nur knapp 121.000 Euro berechnet – eine Differenz von etwa 205.000 Euro. „Das sind knapp 170 Prozent mehr“, sagt Steinmetz. „Damit ist die Kluft zwischen den Kommunen noch größer geworden.“ Dass innerhalb einer räumlich so engen Region wie dem Mittleren Niederrhein derartig massive Unterschiede bestehen, überrascht auch Experten wie Hanno Kempermann, Geschäftsführer der IW Consult GmbH. „Es ist zu vermuten, dass neben objektiven Gründen wie dem Alter der Kanalnetze und Investitionsstaus auch Kostenkalkulationen und Gebührensystematiken eine Rolle spielen, die kritisch zu überprüfen wären“, so Kempermann. Krefeld positioniert sich je nach Musterfall auf Rang 12 bis 14 des aktuellen Rankings und damit weiterhin im Mittelfeld. Mit durchschnittlichen Gebühren um 200.000 Euro (Chemische Industrie) zahlen Unternehmen etwa 70 Prozent mehr als in der günstigsten Kommune. Krefeld rutscht damit im Ranking für die Branche der Chemischen Industrie von Platz 12 auf Platz 14 ab. Ursächlich dafür ist die überdurchschnittliche Gebührensteigerung von mehr als 20 Prozent im Vergleich zu 2023. Andere Kommunen haben die Kosten wesentlich moderater gesteigert, wodurch sie im Ranking nun vor Krefeld liegen. Im Fall des Musterunternehmens aus der Chemischen Industrie zählt die Stadt Mönchengladbach mit Gebühren von rund 252.500 Euro zu den fünf teuersten Standorten der Region – in einer Gruppe mit Schwalmtal, Grefrath sowie den Spitzenreitern Viersen und Nettetal. Die Gebühren sind dort mehr als doppelt so hoch wie beim günstigsten Anbieter. „Für Krefeld und Mönchengladbach gilt: Sie haben Handlungsbedarf, aber aus unterschiedlichen Gründen“, ordnet Steinmetz ein. „Krefeld muss darauf achten, nicht weiter im Ranking nach unten zu rutschen. Mönchengladbach sollte seine überdurchschnittlichen Gebühren kritisch analysieren und eine Senkung anstreben.“ Die Analyse bestätigt erneut ein regional differenziertes Bild: Der Rhein-Kreis Neuss ist tendenziell günstiger, mit Ausnahme von Rommerskirchen, das (bei der Branche Chemische Industrie) nur auf Rang 18 liegt. Neuss selbst, Dormagen und Jüchen bewegen sich im günstigeren Drittel des Rankings. Im Kreis Viersen bleibt das Problem von 2023 bestehen: Mit Tönisvorst (Rang 9) schafft es nur eine einzige Kommune des Kreises in die günstigere Hälfte des Rankings. Am Ende der Tabelle stehen Viersen (Platz 24) und Nettetal (Platz 25). Die sechs Vergleichskommunen aus dem benachbarten Kreis Mettmann schneiden im Durchschnitt insgesamt günstiger ab – vier davon liegen in der preiswerteren Hälfte des Rankings. Der Vergleich zum Ranking von 2023 zeigt auch: Die Spitzen- und Endplatzierungen sind stabil. „Die Kommunen mit niedrigen Sätzen halten diese stabil oder erhöhen moderat. Wer einmal hohe Sätze hat, wird sie nicht leicht los“, so Kempermann. Besonders deutlich wird die wachsende Kluft im Zeitvergleich: Der prozentuale Unterschied zwischen der teuersten und der günstigsten Kommune ist von 145 Prozent (2023) auf knapp 170 Prozent (2025) gestiegen. „Wir sehen insgesamt eine Entwicklung, die uns Sorgen macht. Die Kommunen im unteren Drittel sollten transparent die Gründe für ihre überdurchschnittlich hohen Gebühren erklären. Auch Krefeld sollte sich nicht im Mittelfeld ausruhen – hier besteht ebenfalls Optimierungspotenzial“, appelliert Steinmetz. Das Ranking im Einzelnen: Ein Muster-Unternehmen aus der Chemischen Industrie (5.000 Quadratmeter Grundstücksfläche, 0,6 Geschossflächenzahl, 3.000 Quadratmeter Geschossfläche, 4.000 Quadratmeter Regelanrechnungsfläche, 2 Vollgeschosse, 55.132 Kubikmeter Abwassermenge, 0,8 Grundflächenzahl, 1.500 Quadratmeter Dachfläche) muss demnach jeweils zahlen: Dormagen – 120.895 Euro Kaarst – 125.255 Euro Hilden – 127.064 Euro Ratingen – 134.685 Euro Erkrath – 154.839 Euro Neuss – 162.731 Euro Meerbusch – 165.495 Euro Jüchen – 167.460 Euro Tönisvorst – 182.119 Euro Langenfeld – 186.257 Euro Grevenbroich – 186.855 Euro Korschenbroich – 191.412 Euro Brüggen – 204.740 Euro Krefeld – 206.931 Euro Mettmann – 220.194 Euro Monheim – 220.224 Euro Niederkrüchten – 233.811 Euro Rommerskirchen – 237.211 Euro Willich - 248.786 Euro Kempen – 250.868 Euro Mönchengladbach – 252.501 Euro Schwalmtal – 254.617 Euro Grefrath – 261.975 Euro Viersen – 316.005 Euro Nettetal – 325.494 Euro Die Methodik: Anhand von drei Beispielunternehmen mit unterschiedlichen Parametern hat die IW Consult GmbH ein Ranking der 19 Städte und Gemeinden im IHK-Bezirk Mittlerer Niederrhein erstellt. Hinzugenommen wurden sechs Kommunen aus dem benachbarten Kreis Mettmann. Der Erhebung wurden drei Musterunternehmen aus der Industrie (chemische Industrie, Metallindustrie und Ernährungsindustrie) zugrunde gelegt, die eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Region haben. Über Publikationen des Statistischen Landesamts Nordrhein-Westfalen wurden branchenspezifische Durchschnittswerte für die Abwassermenge errechnet. Die Musterunternehmen unterscheiden sich hinsichtlich der anfallenden Abwassermenge (zwischen knapp 14.000 und 55.000 Kubikmeter) und der (versiegelten) Fläche (Grundstücksfläche zwischen 5.000 und 12.500 Quadratmeter). Alle Daten des Abwassergebühren-Rankings sind auf der IHK-Website veröffentlicht: mittlerer-niederrhein.ihk.de/p827 Teilregionale Pressemitteilungen zum Download PM 273: Abwasser Ranking IHK - Mönchengladbach (PDF, 183 KB, nicht barrierefrei) PM 273: Abwasser Ranking IHK - Kreis Viersen (PDF, 193 KB, nicht barrierefrei) PM 273: Abwasser Ranking IHK - Rhein-Kreis Neuss (PDF, 182 KB, nicht barrierefrei) Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Ein guter und verlässlicher Austausch mit dem Zoll ist nicht nur für die Verantwortlichen der Außenwirtschaftsunternehmen wichtig. Auch der Nachwuchs sollte wissen, welche Aufgaben die Zollverwaltung hat und wie Behörde und Betrieb im Idealfall zusammenarbeiten sollten. Um das gegenseitige Verständnis zu fördern, lädt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein zu zwei Terminen des Veranstaltungsformats „Zoll für Azubis“ ein: Am 7. Januar, 14 bis 16.30 Uhr, im Zollamt Düsseldorf Flughafen, und am 21. Januar, 14 bis 16.30 Uhr, bei der Expeditors International GmbH, Krefeld. „Die aktuellen Entwicklungen auf den Gebieten des Außenwirtschafts- und Zollrechts stellen sowohl Unternehmen als auch die Zollverwaltung vor Herausforderungen“, erklärt Jörg Schouren, Teamleiter Außenwirtschafts- und Zollrecht der IHK. „Während Unternehmen ihre Auslandsgeschäfte schnell, reibungslos und ohne großen bürokratischen Aufwand erfolgreich gestalten wollen, liegt der Fokus der Zollverwaltung auf der Einhaltung der vielschichtigen Vorschriften.“ Das Format „Zoll für Azubis“ soll dazu beitragen, dass Kontakte zwischen Zoll und Unternehmen auf- und ausgebaut werden und die Zollabwicklung für alle Akteure möglichst reibungslos abläuft. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Für Fragen steht Jörg Schouren (Tel. 02131 9268-563, E-Mail: joerg.schouren@mittlerer-niederrhein.ihk.de) zur Verfügung. Eine Online-Anmeldung (für den Termin am 7. Januar: veranstaltung.mittlerer-niederrhein.ihk.de/INT5a ; für den Termin am 21. Januar: events.mnr.ihk.de/INT5b) ist erforderlich. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein bewertet die geplante Erhöhung der Parkgebühren in Kempen um 33 Prozent von 1,50 Euro auf 2 Euro pro Stunde kritisch. Nach Auffassung der IHK schade die Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt, und sie könnte negativen Einfluss auf die Umsätze des Einzelhandles vor Ort haben. „Die Erreichbarkeit und die Parksituation werden von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern regelmäßig als wichtige Standortfaktoren genannt“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Niedrige Parkgebühren tragen dazu bei, dass Innenstädte für Besucherinnen und Besucher attraktiv sind.“ Steinmetz hat die Argumente der IHK in einer schriftlichen Stellungnahme an Bürgermeister Christoph Dellmans im Vorfeld der Ratssitzung am 16. Dezember übermittelt. „Die Erhöhung der Parkgebühren konterkariert das durchaus positive Engagement der Stadtverwaltung, die Innenstadtakteure in Kempen zu unterstützen“, so Steinmetz. Kempen zeichnet sich nach Aussagen der IHK derzeit durch eine vergleichsweise gute Innenstadtentwicklung aus. Die Lage auf dem Kempener Einzelhandelsmarkt ist verhältnismäßig stabil. Veranstaltungen wie der Feierabendmarkt und auch weitere Aktionen des sehr aktiven Werberings sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität. Das zeigte auch die IHK-Standortanalyse für Kempen, die im Oktober veröffentlicht wurde. Demnach ist die Innenstadt eine wichtige Visitenkarte für den gesamten Wirtschaftsstandort Kempen. „Der einzige Standortfaktor aus dem Themenfeld der Innenstadtfaktoren, der bereits jetzt schlechter bewertet wird als im regionalen Durchschnitt, sind die Parkgebühren“, erklärt Steinmetz. „Viele kreisangehörige Kommunen in unserer Region verzichten schließlich gänzlich auf Parkgebühren – und das aus gutem Grund“ Die wirtschaftliche Lage der Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe ist derzeit angespannt. Laut IHK-Konjunkturanalysen ist ein spürbarer Aufschwung in diesen Branchen zurzeit nicht erkennbar, und die Erwartungen für das kommende Jahr sind überwiegend pessimistisch. Das wird auch durch bundesweite Studien – zum Beispiel durch die Gesellschaft für Konsumforschung – untermauert: Die Konsumneigung bleibt auf einem niedrigen Niveau. „Vor diesem Hintergrund ist die geplante Erhöhung der Parkgebühren kein guter Eingriff in die Standortattraktivität der Innenstadt und trifft die Innenstadtakteure in einer schwierigen Phase. Wir appellieren an die Stadt Kempen, das Vorhaben zu überdenken, um die positive Entwicklung der Innenstadt nicht zu gefährden“, betont Steinmetz. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Die geplante sukzessive Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns von derzeit 12,82 auf 13,90 Euro zum 1. Januar 2026 und auf 14,60 Euro zum 1. Januar 2027 stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf. Rund 750 Unternehmen mit mehr als 60.000 Beschäftigten hatten sich an der Befragung beteiligt. „Unsere Wirtschaft steckt in einer strukturellen Krise, und die geplante Erhöhung des Mindestlohns erschwert die Lage einiger Unternehmen zusätzlich“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Gerade jetzt müssen wir die Betriebe entlasten.“ Nach einer Analyse der IHK wird die Erhöhung des Mindestlohns insbesondere Branchen mit geringeren Gewinnmargen zusätzlich belasten. Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns trifft die Unternehmen in einer Phase, in der die steigenden Arbeitskosten als Geschäftsrisiko zunehmend an Bedeutung gewinnen. Bei der gemeinsamen Konjunkturumfrage im Herbst 2025 gaben etwa die Hälfte der Unternehmen in der Region an, dass die Arbeitskosten ein wesentliches Risiko für ihre Geschäftsentwicklung darstellen. „Die Bedeutung der Arbeitskosten als Geschäftsrisiko ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und hat inzwischen ein dauerhaft hohes Niveau erreicht“, erläutert Steinmetz. Die Bedeutung des Faktors Arbeitskosten ist für die Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegen und liegt weiterhin deutlich über den Werten des vergangenen Jahrzehnts. Die Gründe liegen auf der Hand: Steigende Lohnforderungen, höhere Sozialabgaben und der anhaltende Fachkräftemangel treiben die Personalkosten in die Höhe. Gleichzeitig erschweren die schwache Auftragslage und der intensive Wettbewerbsdruck eine Weitergabe dieser Kosten an den Kunden. In dieser Gemengelage sehen die Betriebe die Mindestlohnerhöhung mit Sorge. Das zeigt die IHK-Sonderumfrage: 60 Prozent der Betriebe sehen sich gezwungen, mit unterschiedlichen Maßnahmen auf die Mindestlohnsteigerung zu reagieren. Bei kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten sind es sogar 64 Prozent . Ein Viertel der Betriebe hat Personal zum Mindestlohn beschäftigt und muss die Löhne anheben. 35 Prozent der Betriebe müssen die Entgelte höherer Lohngruppen anpassen, um das interne Lohngefüge aufrechtzuerhalten. Damit sind diese Betriebe mit Kostensteigerungen konfrontiert, die weit über die direkt betroffenen Mindestlohnbeschäftigten hinausgehen. 34 Prozent der Unternehmen planen, aufgrund der steigenden Personalkosten ihre Preise anzuheben. „Sollten die Unternehmen Preiserhöhungen infolge der Mindestlohnsteigerungen vornehmen, erhöht dies das Risiko für inflationäre Effekte für die Gesamtwirtschaft“, so Steinmetz. 10 Prozent der Betriebe planen, Stellen abzubauen oder Neueinstellungen zu reduzieren. „Der Mindestlohn darf nicht zum Beschäftigungsrisiko werden“, mahnt Steinmetz. Gut 3 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie ihre Produktion oder Dienstleistungsangebote einschränken werden. „Diese Anpassungsmaßnahmen verdeutlichen das Spannungsfeld zwischen sozialpolitischen Zielen und betriebswirtschaftlichen Zwängen“, kommentiert der IHK-Hauptgeschäftsführer. Der Mindestlohn wird insbesondere für Unternehmen aus Branchen mit geringeren Gewinnmargen eine Herausforderung. Im Einzelhandel beschäftigen knapp 40 Prozent der Unternehmen Beschäftigte zum Mindestlohn. Dementsprechend plant hier mit 14 Prozent ein überdurchschnittlicher Anteil der Betriebe einen Beschäftigungsabbau. Bei Verkehrsdienstleistern sind dies sogar 20 Prozent. „Uns wird bei öffentlichen Diskussionen häufig entgegengehalten, dass die Anhebung des Mindestlohns in der Vergangenheit nicht zu Entlassungen geführt habe. Der Unterschied ist, dass diese deutliche Erhöhung die Unternehmen jetzt in einer strukturellen Krise trifft“, erklärt Steinmetz. Der vollständige Konjunkturbericht ist auf der IHK-Website veröffentlicht: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P599 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein spricht sich gegen die Erhöhung der Grundsteuer B in Niederkrüchten aus. Die Gemeindeverwaltung empfiehlt dem Gemeinderat in einer Vorlage zur Ratssitzung am 16. Dezember, den Hebesatz der Grundsteuer B um 134 Punkte auf 639 Punkte anzuheben. Dieser Schritt ist aus Sicht der IHK problematisch – insbesondere in der vorgeschlagenen Größenordnung. Unternehmensbefragungen der IHK zeigen regelmäßig, dass die Grundsteuer B für Betriebe ein relevanter Standortfaktor ist. In der jüngsten Niederkrüchtener Standortanalyse gehörte sie zu den TOP-10-Standortfaktoren bewertet. „Wir raten davon ab, in der jetzigen Situation einen solch‘ deutlichen Sprung vorzunehmen“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz in einer Stellungnahme an Bürgermeister Thomas Ricker. Mit einem Hebesatz von mehr als 630 Punkten hätte Niederkrüchten derzeit den dritthöchsten Wert im Kreis Viersen. „In einer Phase, in der viele Branchen – vor allem Industrie, Großhandel und Einzelhandel – weiterhin unter einer schwierigen konjunkturellen Lage leiden, sind zusätzliche Kosten für die Betriebe kontraproduktiv“, so Steinmetz. „Eine Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes führt zudem zu weiteren Belastungen der privaten Haushalte und schmälert die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger.“ Niederkrüchten zählt aufgrund seiner geringen Steuerbasis derzeit zu den steuerschwächeren Standorten am Mittleren Niederrhein. Die Entwicklung des neuen Javelin-Parks in Elmpt bietet aus Sicht der IHK die Chance, nachhaltig steuerstarkes Gewerbe anzuziehen und dadurch die Finanzlage der Gemeinde langfristig zu verbessern. „Voraussetzung dafür sind jedoch wettbewerbsfähige Realsteuerhebesätze“, so Steinmetz. „Während Niederkrüchten mit dem geplanten Gewerbesteuerhebesatz von 421 im nordrhein-westfälischen Vergleich weiterhin attraktiv bleibt, würde die Gemeinde bei der Grundsteuer mit einem Hebesatz mehr als 600 Punkten an Standortqualität verlieren“, erläutert Steinmetz. Die IHK appelliert daher in ihrer Stellungnahme an die politischen Entscheidungsträger in Niederkrüchten, die geplante Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes in der vorliegenden Form kritisch zu überdenken. Gleichzeitig macht sie aber auch deutlich, dass ihr die schwierige finanzielle Lage der Kommunen bewusst ist. Steigende Personalaufwendungen, höhere Kosten für Sach- und Dienstleistungen, wachsende Sozialausgaben sowie steigende Zinslasten belasten die kommunalen Haushalte spürbar. Um auf die angespannte Situation aufmerksam zu machen, haben die nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern gemeinsam eine Kampagne zur Zukunftsfähigkeit der Kommunalfinanzen gestartet. „Finanziell handlungsfähige Kommunen sind für eine starke regionale Wirtschaft unverzichtbar“, betont Steinmetz. „Deswegen setzen wir uns bei der Bundes- und Landesregierung dafür ein, dass die Kommunen finanziell gut ausgestattet werden.“ Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer war zu Gast in der Sitzung der IHK-Vollversammlung. Bei der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer die Bedeutung einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur für die regionale Wirtschaft unterstrichen. Krischer kam eine Viertelstunde vor Beginn seines Vortrags – aber nicht aufgrund einer entspannten Verkehrslage auf den Autobahnen, wie er mit einem Augenzwinkern betonte. Damit war das Thema gesetzt: Marode Infrastruktur, Baustellen auf den Autobahnen, abgelastete Brücken und Staus. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz machte in seiner Begrüßung deutlich, wie stark die regionale Wirtschaft unter dem schlechten Zustand zentraler Verkehrsachsen leide. „Die Lage am Rhein, die Anbindung an das Autobahnnetz und die Nähe zum europäischen Schienenkorridor sind für unsere Unternehmen enorm wichtig. Leider ist der Zustand unserer Infrastruktur schlecht. Insbesondere die Ablastung der Rheinbrücken ist eine große Belastung. Wir brauchen jetzt deutlich mehr Tempo bei Neubau und Instandsetzung“, sagte Steinmetz. Der Verkehrsminister bestätigte die Kritik: „Uns holt jetzt ein, was über Jahrzehnte versäumt wurde. Deshalb haben wir den Schalter in Nordrhein-Westfalen umgelegt: Der Erhalt hat oberste Priorität“, erklärte er. Trotz angespannter Haushaltslage habe die Landesregierung die Investitionen erhöht und vor zwei Jahren eine nie dagewesene Sanierungsoffensive gestartet. Seitdem seien 30 Brückenprojekte abgeschlossen und 42 neue begonnen worden. Innerhalb von zehn Jahren saniere das Land mehr als 400 Brücken durch Ersatzneubauten. Auch für den Erhalt der Landesstraßen würden 2025 rund 10 Millionen Euro mehr als 2024 etatisiert, so der Verkehrsminister. Um Planungs- und Bauprozesse zu beschleunigen, setze das Land verstärkt auf „funktionale Ausschreibungen“ und modulare Bauweisen. Diese ermöglichten – wie ein aktuelles Brückenprojekt zeige – drastische Bauzeitverkürzungen von ursprünglich zwei Jahren auf nur neun Monate, erklärte Krischer. Bei einer funktionalen Ausschreibung gibt der öffentliche Auftraggeber keinen detaillierten Leistungskatalog vor, sondern definiert die zu erbringende Leistung nach dem zu erreichenden Ziel. Für zentrale Rheinquerungen wie die Josef-Kardinal-Frings-Brücke zwischen Neuss und Düsseldorf sowie die Uerdinger Rheinbrücke zwischen Krefeld und Duisburg werde es dennoch keine schnellen Lösungen geben. Beide Brücken befänden sich in einem desolaten Zustand und seien aktuell nur eingeschränkt belastbar. „Ich weiß, dass die Ablastung für Ihre Unternehmen eine Belastung ist. Aber eine Sperrung wäre die noch größere Katastrophe“, so Krischer. Er dankte der IHK Mittlerer Niederrhein, der IHK Düsseldorf und den Neuss-Düsseldorfer Häfen für ihr gemeinsames Gutachten zur Beschleunigung von Brückenbauprojekten: „Wir nutzen alle Möglichkeiten, um schneller zu werden. Gleichzeitig müssen wir diese Brücken aber auch schützen, damit wir sie so lange wie möglich unter Verkehr halten können.“ Mit Blick auf das vom Bund angekündigte Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität in Höhe von 500 Milliarden Euro zeigte sich Krischer vorsichtig optimistisch. Entscheidend sei, dass die Mittel nach realem Bedarf und nicht für Prestigeprojekte eingesetzt würden. Trotz der vielen Herausforderungen blickt der Verkehrsminister konstruktiv nach vorne: „Ich freue mich über jede Baustelle“, sagte Krischer abschließend – als Zeichen dafür, dass die notwendigen Erneuerungen vorangehen. Ansprechpartner zum Thema Kontakt