Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, begrüßte mehr als 220 Prüferinnen und Prüfer zum IHK-Prüferkongress in der Krefelder Yayla-Arena. „Prüfungen sind die DNA einer IHK – für uns hat dieses Thema also eine enorme Bedeutung. Umso mehr danke ich Ihnen allen für Ihr Engagement und Ihren langjährigen Einsatz.“ Mit diesen Worten begrüßte Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, mehr als 220 Prüferinnen und Prüfer zum IHK-Prüferkongress in der Krefelder Yayla-Arena. Das Motto: „Prüfen. Gestalten. Voranbringen.“ „Jahr für Jahr leisten unsere ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer in fast 300 Ausschüssen eine großartige Arbeit: Sie nehmen jährlich knapp 15.000 Prüfungen in der Aus- und Fortbildung ab – und sorgen so für berufliche Perspektiven für junge Menschen und qualifizierte Fachkräfte in unserer Region“, so Steinmetz weiter. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, sich mit dem technologischen Fortschritt auseinanderzusetzen. Digitale Prüfungen werden längst angeboten. Aber um den Anschluss nicht zu verlieren, sei es wichtig, sich mit dem Thema KI – Künstliche Intelligenz – in Prüfungen zu beschäftigen. „Aber KI und Prüfung – passt das überhaupt zusammen?“, fragte Moderator Reinhardt Lüger. Und was mache das mit den Prüfern? Wichtig sei es, herauszufinden, welche Chancen sich daraus ergeben. „Wir wollen nicht darüber reden, was nicht geht, sondern darüber, was geht.“ Antworten auf diese Fragen gab es von Dr. Harald Feldkamp in seiner Keynote über „Die Zukunft der Bildung/Ausbildung durch und mit KI – wie verändert KI die berufliche Bildung?“. Der Experte im Bereich digitaler Transformation und digitaler Marketing-Kommunikation machte dennoch gleich zu Beginn klar, was nicht passieren werde. „Ethische, menschliche, empathische oder emotionale Entscheidungen wird KI niemals treffen können. Wir werden es also nicht erleben, dass eine KI vor dem Prüfling sitzt und ihn prüft.“ Aber KI könne Erleichterungen in der Praxis bringen. Etwa bei automatisierten Auswertungen, Plagiatsprüfungen, schnelleren Analysen, individuellen Prüfungen, bei der Protokollierung und der Dokumentation. „Das bringt Zeitersparnis und Fairness“, so Dr. Feldkamp. „Prüfer benötigen im digitalen Zeitalter neue Kompetenzen und Anforderungen – dabei müssen wir KI als Chance begreifen.“ Im Anschluss konnten die Prüferinnen und Prüfer an praxisnahen Workshops zu den Themen „Einsatz von KI in Prüfungen – Welchen Nutzen habe ich als Prüfer“, „Prüfen mit Verantwortung: Fair, flexibel, fokussiert“, „Gen Z: Kreativ, vernetzt und bereit für die Welt!“, „Rechtssicher Prüfen durch gute Dokumentation“ sowie „Offen für Neues – Networking in vollem Gange“ teilnehmen.
Maren-Corinna Nasemann (9.v.r.), Valerie de Groot (6.v.l.) und Danielle Weyers (8.v.r.) von der IHK Mittlerer Niederrhein hatten Vertreterinnen und Vertreter der Citymanagements, Stadtmarketings und Wirtschaftsförderungen zum „Stadtgespräch“ eingeladen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein ist mit einer neuen Veranstaltungsreihe gestartet: Das „Stadtgespräch“ lädt Vertreterinnen und Vertretern des Citymanagements, Stadtmarketings und der Wirtschaftsförderungen aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen fortan regelmäßig zu einem interkommunalen Austausch ein. Ziel ist es, gemeinsam über Strategien zur Stärkung des lokalen Handels und zur Belebung der Innenstädte zu sprechen. „Der interkommunale Austausch bietet uns die Möglichkeit, voneinander zu lernen, bewährte Konzepte zu teilen und gemeinsam neue Impulse für attraktive und lebenswerte Innenstädte zu setzen“, sagt Maren-Corinna Nasemann, Referentin für Handel, Gastronomie und Tourismus der IHK Mittlerer Niederrhein. Beim ersten „Stadtgespräch“ stand das Thema Veranstaltungen im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden diskutierten über die Rolle von Events als Instrument zur Innenstadtbelebung. Welche Veranstaltungen funktionieren besonders gut? Welche Formate lassen sich auf andere Städte übertragen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des offenen Austauschs. Außerdem berichtete Danielle Weyers, Beraterin für Handel, Gastronomie und Tourismus der IHK Mittlerer Niederrhein, über die Aktion „heimat shoppen“. Vertreterinnen und Vertreter aus Brüggen, Kaarst, Grevenbroich, Kempen, Korschenbroich, Krefeld, Meerbusch, Mönchengladbach, Neuss, Schwalmtal, Viersen und Willich waren zur Auftaktveranstaltung gekommen. Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass Veranstaltungen vor allem dann gut funktionieren, wenn sie gemeinsam mit Kommune, Unternehmen, Vereinen, Ehrenamtlichen und – wenn möglich – der Kulturszene organsiert werden. Vor allem die Einbindung der Stadtgesellschaft ist ein bedeutender Faktor, damit die Feste eine „nachbarschaftliche“ Atmosphäre vermitteln. Ein umfangreiches Bühnenprogramm, ein breites Gastro-Angebot sowie Kinderanimation sorgen für eine gute Besucherfrequenz, so die Erfahrungen. Nach der Auftaktveranstaltung soll das „Stadtgespräch“ künftig zweimal jährlich stattfinden und sich als festes Dialogformat etablieren. „Wir sind überzeugt, dass der regelmäßige Austausch zwischen Städten und Kommunen dazu beiträgt, innovative Ideen zu entwickeln und unsere Innenstädte zukunftsfähig zu gestalten“, erklärt Valerie de Groot, Beraterin für Handel, Gastronomie und Tourismus bei der IHK Mittlerer Niederrhein. „Nur durch Kooperation und den Blick über den eigenen Tellerrand können wir langfristig lebendige und wirtschaftlich starke Stadtzentren sichern.“ Weitere Informationen zur Veranstaltung und zukünftigen Terminen erhalten Interessierte bei den IHK-Ansprechpartnerinnen: Maren-Corinna Nasemann ist Ansprechpartnerin für Händlerinnen und Händler in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss: Tel. 02131 9268-531, E-Mail: maren-corinna.nasemann(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de Valerie de Groot berät Händlerinnen und Händlerin Krefeld und im Kreis Viersen: Tel. 02151 635-313, E-Mail: valerie.deGroot(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de Rund um die Initiative „heimat shoppen“ informiert IHK-Beraterin Danielle Weyers: Tel. 02161 241-121, E-Mail: danielle.weyers(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein begrüßt die Pläne der potenziellen Koalitionspartner CDU/CSU und SPD, die Investitionen in die Infrastruktur deutlich zu erhöhen. Am 4. März hatten sich die Sondierungspartner unter anderem auf ein Sondervermögen für Infrastrukturprojekte geeinigt. „Deutschland muss mehr investieren, um seine Infrastruktur zukunftsfähig zu machen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Davon muss auch unsere Region profitieren.“ Gleichzeitig betont er, wie wichtig solide Staatsfinanzen sind. „Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigt sich in unserer Region beispielhaft an der Uerdinger Rheinbrücke in Krefeld und der Kardinal-Frings-Brücke in Neuss, die inzwischen für den Schwerlastverkehr nur extrem eingeschränkt nutzbar beziehungsweise gesperrt sind“, erklärt Steinmetz. Er hofft, dass das neue Sondervermögen dazu beiträgt, den Ersatzbau zu beschleunigen. Zudem setzt die IHK darauf, dass mit den zusätzlichen Mitteln der Bau einer neuen Reviergüterbahn im Rheinischen Revier vorangetrieben wird. „Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung der Transportverbindungen zwischen dem Hafen Antwerpen und der Rheinschiene ist eine zweigleisige, elektrifizierte und frachtfähige Schienenverbindung essenziell“, so Steinmetz. Gleichzeitig mahnt er an, Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen: „Geld alleine reicht nicht. Öffentliche Investitionsprojekte müssen auf allen staatlichen Ebenen schneller und mit weniger Bürokratie umgesetzt werden.“ Im weiteren Verlauf der Koalitionsverhandlungen wird es aus Sicht der IHK entscheidend darauf ankommen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft deutlich zu stärken. Investitionen in Straßen, Schienen und Brücken sind wichtig, reichen aber nicht aus, um strukturelle Herausforderungen zu meistern. „Wir brauchen spürbare Fortschritte beim Bürokratieabbau, niedrigere Unternehmenssteuern und eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen“, fordert Steinmetz. „Nachhaltiges Wachstum entsteht eben nicht durch die nun beschlossene steigende Staatsnachfrage, sondern dadurch, dass unsere Unternehmen wieder an internationaler Wettbewerbsfähigkeit gewinnen.“ Die IHK appelliert an die möglichen Koalitionspartner, einen Teil der zusätzlichen Ausgaben durch Einsparungen zu finanzieren. „Eine hohe Verschuldung, wie sie derzeit diskutiert wird, dürfte Inflation und Zinsen beeinflussen. Zudem schränken steigende Zins- und Tilgungslasten die künftigen Investitionsspielräume des Staates ein – mit negativen Folgen für den Wirtschaftsstandort“, warnt Steinmetz.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz gratulierte dem Unternehmen und überreichte Vincent Bergmans von der Richard Hoffmans GmbH & Co. KG die Jubiläums-Urkunde. Die Richard Hoffmans GmbH & Co. KG in Nettetal hat ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Der Gerber-Sohn Richard Hoffmans hatte 1899 in Nettetal-Breyell in einer ehemaligen Weinkellerei eine Gerberei gegründet – und legte den Grundstein für ein bis heute erfolgreiches Unternehmen. „Wenn eine Firma historische Umbrüche sowie Markt- und Konjunkturschwankungen überstanden hat, dann müssen viele Weichen richtig gestellt worden sein“, sagte Steinmetz. „Ich freue mich, dass Hoffmans GmbH & Co. KG seit so vielen Jahren erfolgreich ist und wünsche dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg und eine gute Zukunft.“ Als Richard Hoffmans 1933 starb, übernahm sein Sohn Josef G. den Betrieb. Er unternahm 1937 eine Reise in die USA und richtete sein Unternehmen im Anschluss international aus. 1952 übernahm mit den Brüdern Alfred und Ernst Hoffmans die dritte Generation die Geschäftsführung. Sie setzten auf neue Produkte wie feinere und modische Leder, einen modernen Maschinenpark und errichteten eine neue 3.000 Quadratmeter große Produktionshalle. 1979 vernichtete ein Brand einen Teil der Betriebsgebäude. Ein moderner Neubau samt Kläranlage wurden gebaut. 1989 trat Jutta Hoffmans in das Unternehmen ein. Als neue Geschäftsführerin trieb sie die Taschenlederproduktion weiter voran. „Unser Unternehmen etablierte sich als ein wichtiger Lieferant von Luxusleder für Modehäuser in Deutschland, Italien, Frankreich und den USA“, berichtet Vincent Bergmans vom Unternehmen. „Gleichzeitig wurde in umwelt- und ressourcenschonende Verfahren investiert.“ Der Familienbetrieb in fünfter Generation beschäftigt heute 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein macht Unternehmen darauf aufmerksam, dass immer wieder Betrugs-Mails im Namen der IHK im Umlauf sind. Häufig werden die Betriebe darin aufgefordert, ihre Unternehmens- oder Kontaktdaten über einen in der Mail genannten Link zu aktualisieren. Bei Nichtbeachtung der Aufforderung wird mit Konsequenzen gedroht – etwa mit einem Bußgeld, der Löschung aus dem Handelsregister oder Geldstrafen. Verschickt werden die Mails meist von Domains, in denen „ihk“ zwar auftaucht, der Domain-Teil hinter dem „@“ aber dubios ist. Bisweilen wird auch das Logo der IHK oder der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) verwendet. Die Mails enthalten keine Authentifizierung oder Überprüfung der Identität des Absenders. Bei den Mails handelt es sich um so genannte Phishing Mails, mit denen Kriminelle an sensible Daten gelangen wollen. „Unternehmen, die eine solche Mail erhalten, sollten auf keinen Fall angegebene Links anklicken oder in anderer Weise auf die Mail reagieren. Über den Link versuchen die Betrüger, Daten abzufischen“, erklärt Gregor Waschau, IHK-Berater Recht. Auch sollten sich Betriebe nicht von Drohungen einschüchtern lassen. „Bitte löschen Sie die Nachrichten“, appelliert er. IHK und DIHK verschicken keine Mails mit der Aufforderung, Daten zu aktualisieren. Verzeichnisführende Stelle für das Handelsregister ist das Amtsgericht/Registergericht. „In keinem Fall werden Bankdaten von IHK und Amtsgericht erhoben“, betont Waschau. Auf ihrer Website informiert die IHK über sämtliche Betrugsversuche, über die sie Kenntnis hat. „Dort können sich Unternehmen zugleich ein Bild von den betrügerischen Mails machen und gegebenenfalls ihre Mitarbeitenden sensibilisieren“, rät Waschau. Die Auflistung ist zu finden unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/31448 Unternehmen, die eine IHK-Mail erhalten, die ihnen verdächtig erscheint, können sich an Gregor Waschau (Tel. 02151 635-416, E-Mail: gregor.waschau(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de) wenden.
Sie überreichten den Siegerinnen und Siegern unter anderem eine Urkunde und ein Set für kreatives Spielen (v.l.n.r.): Marie-Luise Steinfort, Elaine Retzmann (Jakobus-Schule), Axel Götze-Rohen (Bargelink GmbH), Peter Abelmann ( LOG-IT Club e.V), Andrea Scharf (Standort Niederrhein GmbH), Christoph Schnier (IHK Mittlerer Niederrhein), Maike Lehmann (LOG-IT Club e.V), Alina Scheller (IHK Mittlerer Niederrhein) und Bertram Gaiser (Standort Niederrhein GmbH). Wie gelangen Windräder an ihren jeweiligen Bestimmungsort? Mit dieser Frage haben sich die Schülerinnen und Schüler der Jakobus-Schule Neukirchen in Grevenbroich eingehend beschäftigt – mit Erfolg. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der eigens gebildeten LogistiKids AG haben den diesjährigen Sonderpreis des von IHK NRW – dem Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen – und dem Kompetenznetzwerk Logistik.NRW ausgelobten Wettbewerbs „LogistiKids“ für Kindergärten und Grundschulen gewonnen. Alina Scheller und Christoph Schnier von der IHK Mittlerer Niederrhein, Bertram Gaiser und Andrea Scharf von der Standort Niederrhein GmbH, Maike Lehmann und Peter Abelmann vom Kompetenznetz Logistik.NRW und Axel Götze-Rohen von der Bargelink GmbH überreichten den glücklichen Siegerkindern neben einer offiziellen Urkunde und Süßigkeiten ein Set für kreatives Spielen als Sonderpreis. Nachdem sich die Kinder eingehend mit dem Thema Großraum- und Schwerlasttransport beschäftigt hatten, haben sie die Transportkette von der Genehmigung über den Lkw-Transport bis hin zur Montage des Windrads anschaulich anhand eines Films dargestellt. „Die Kinder haben sich spielerisch mit sehr viel Kreativität und gleichermaßen realistisch mit dem anspruchsvollen Transport eines Windrades auseinandergesetzt und das super umgesetzt“, sagt Schnier. „Insgesamt regt der Wettbewerb dazu an, die Logistik altersgerecht zu ergründen. Windräder sind eben nicht einfach da, die Transporte sind eine enorme logistische Herausforderung. Mit Freude und Neugier haben die Kinder dieses komplexe Thema auch für sich selbst greifbar gemacht.“ Auch in diesem Jahr können sich Kindergärten und Grundschulen wieder für den Wettbewerb LogistiKids anmelden. Diesmal geht es für die Kindergartenkinder um die Frage „Wie kommt die Kiwi zu uns nach Hause?“, und die Grundschulkinder können sich der Frage widmen: „Heute im Onlineshop bestellt, morgen da! Wie funktioniert das?“ Der Kreativität sind bei der Umsetzung keine Grenzen gesetzt. Die Beiträge müssen bis zum 3. November eingereicht werden. Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der IHK-Website: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/29850
Die Wirtschaft im Rheinland stagniert, und die Konjunktur kommt weiterhin nicht in Fahrt. Das zeigt das neue Konjunkturbarometer der Industrie- und Handelskammern im Rheinland. Grundlage der Analyse ist eine Umfrage, an der sich rund 2.300 Unternehmen aus dem Rheinland beteiligt haben. „Auch für die kommenden Monate erwartet die Mehrzahl Unternehmen keine Verbesserung der Lage“, berichtet Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. Das Konjunkturbarometer liefert aktuelle regionale Daten zu 17 Leitbranchen des Rheinlands. Auch die Betriebe der bedeutenden Branchen des IHK-Bezirks Mittlerer Niederrhein (Krefeld, Mönchengladbach, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Viersen) wie die Chemie- und Kunststoff- oder die Metallindustrie melden weiterhin eine schlechte Lage und blicken pessimistisch in die Zukunft. Der Konjunkturklimaindex für das Rheinland, der Lage und Erwartungen zusammenfasst, geht leicht auf 89,5 Punkte zurück und verharrt damit zum sechsten Mal in Folge deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Für das laufende Jahr erwarten die Unternehmen tendenziell eine weitere Verschlechterung ihrer Situation: 30 Prozent rechnen mit einem Rückgang der Geschäfte, nur 16 Prozent erwarten eine Verbesserung. „Viele Unternehmen sind nachhaltig verunsichert. Das ist auch eine Folge der internationalen Entwicklung, vor allem aber das Ergebnis einer verfehlten Wirtschaftspolitik in Deutschland“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen bei der Vorstellung der Ergebnisse des Konjunkturbarometers in der IHK Bonn/Rhein-Sieg. „Die neue Bundesregierung muss sich möglichst schnell auf ein belastbares Programm für die Wirtschaft einigen und es dann Schritt für Schritt umsetzen. Nur wenn sie Ernst macht mit dem Bürokratieabbau, mit Entlastungen bei Steuern und Abgaben und den Investitionsstau angeht, wird sie Vertrauen zurückgewinnen können.“ Nach den größten Risiken für die Konjunktur gefragt, nennen mehr als 60 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. „Die neue Bundesregierung muss konsequent daran arbeiten, wieder mehr Freiraum für unternehmerisches Handeln zu schaffen. Die entsprechenden Vorschläge liegen auf dem Tisch. Nun muss die Politik handeln und ein glaubhaftes Signal zum Aufbruch geben“, sagt Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn. Wie sehr die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts in den Augen der Betriebe gelitten hat, zeigt auch eine Rheinland-Auswertung des DIHK-Unternehmensbarometers zur Bundestagswahl. Dabei sind die Unternehmen nach der Entwicklung von 13 Standortfaktoren, darunter etwa Energiekosten, Forschung oder Verkehrsinfrastruktur, gefragt worden. Die Unternehmen haben seit 2021 bei keinem einzigen der Standortfaktoren eine signifikante Verbesserung und bei 11 von 13 eine Verschlechterung wahrgenommen. „Besonders verschlechtert hat sich der Standortfaktor Verlässlichkeit der Wirtschaftspolitik“, so Steinmetz. Die Daten der wichtigen Branchen am Mittleren Niederrhein bereiten dem IHK-Hauptgeschäftsführer Sorgen: „Die Lage in der Metallindustrie sowie in der Chemie- und Kunststoffindustrie wird seit einigen Jahren schlecht bewertet. Das liegt vor allem an den hohen Energiekosten.“ Mittlerweile melden aber auch weitere Industriezweige eine Verschlechterung. So liegt inzwischen auch der Geschäftslageindikator im Ernährungsgewerbe im negativen Bereich – erst zum sechsten Mal überhaupt in der mehr als 20-jährigen Geschichte des Konjunkturbarometer Rheinlands. Besonders schlecht hat sich der rheinische Maschinenbau im vergangenen Jahr entwickelt. Vor einem Jahr war der Anteil der Betriebe in guter Lage noch deutlich über dem Anteil der Betriebe in schlechter Lage. Mittlerweile melden nur noch 18 Prozent der Unternehmen eine gute, 45 Prozent eine schlechte Lage. „Das hängt auch mit der fehlenden Investitionsneigung in der Wirtschaft zusammen. Die Unternehmen brauchen eine verlässliche Wirtschaftspolitik, dann fassen sie auch wieder Mut und investieren“, so Steinmetz mit Blick auf die zu bildende Regierung. Auch für die wichtigen Dienstleistungsbranchen ist in diesem Jahr wenig Positives zu erwarten. In der Logistik rechnen 40 Prozent mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage, nur 11 Prozent mit einer Verbesserung. „Die Lage ist schon trüb, aber angesichts der geringen Konsumneigung der Bevölkerung, der schlechten Auftragslage in der Industrie und der steigenden Kosten erwartet die Branche kein gutes Jahr 2025“, sagt Steinmetz. Das gesamte Konjunkturbarometer Rheinland steht zum Download zur Verfügung: Konjunkturbarometer Rheinland (Jahresbeginn 2025) (PDF, 2 MB, nicht barrierefrei)
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gratuliert den gewählten Bundestagsabgeordneten aus der Region zur Wahl in den 21. Deutschen Bundestag und ruft in einem Schreiben an die gewählten Abgeordneten aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen zu einer wirtschaftsfreundlichen Politik auf. „Die Herausforderungen für unsere Unternehmen sind enorm, sie leiden unter einer schwerwiegenden Strukturkrise“, erklärt IHK-Präsident Elmar te Neues. „Wir brauchen eine Legislatur für die Wirtschaft.“ Dafür seien tiefgreifende Reformen notwendig. „Die Unternehmen erwarten, dass die Verantwortlichen sich dessen bewusst sind und entsprechend mutige Schritte im Koalitionsvertrag festschreiben“, ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und appellierte an die politischen Akteure, zügig mit der Regierungsbildung zu beginnen. Die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeigen, dass für 63 Prozent der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein wesentliches Geschäftsrisiko sind. Die Unternehmerinnen und Unternehmer sehen vor allem in den Bereichen Bürokratieabbau, Energiepolitik, Steuern und Abgaben sowie Bildung und Fachkräftesicherung dringenden Handlungsbedarf. An der Umfrage hatten sich in den vergangenen Wochen insgesamt rund 800 Unternehmen aus der Region beteiligt. Dabei konnten die Betriebe ihre drei prioritären Handlungsfelder benennen. Als besonderes belastend empfinden die Unternehmen die überbordende Bürokratie. Drei Viertel der Betriebe sehen hier dringenden Handlungsbedarf. Vor vier Jahren war es nur knapp jeder zweite Betrieb. „Dokumentations- und Berichtspflichten müssten reduziert und neue Gesetze praxisnah geprüft werden. Bürokratie darf nicht zum Innovationshemmnis werden“, appelliert Steinmetz. Auch die Energiepolitik bewegt die Unternehmen: 46 Prozent sehen in diesem Bereich großen Handlungsbedarf, vor vier Jahren waren es 20 Prozent. Aus Sicht der IHK muss für eine dauerhafte Senkung der Strompreise primär das Energieangebot erhöht werden. „Kraftwerkskapazitäten sollten erst abgeschaltet werden, wenn Alternativen vorhanden sind“, erklärt te Neues. „Gerade für unsere Region mit einer Vielzahl an energieintensiven Betrieben ist dieses Thema existenziell.“ Bei der aktuellen Kraftwerksstrategie müsse zügig nachgebessert und der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie der Speicherkapazitäten weiter forciert werden. Zudem mahnt die IHK eine wettbewerbsfähigere Steuerpolitik an. 37 Prozent der Betriebe sehen die Steuerbelastung als wesentliches Handlungsfeld, nach 30 Prozent im Jahr 2021. Die Steuerbelastung liegt in Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt. „Wir brauchen eine Unternehmenssteuerreform mit Steuersenkungen, um die Unternehmen zu entlasten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, fordert Steinmetz. Ein weiteres drängendes Thema ist die Fachkräftesicherung. 36 Prozent der Betriebe erwarten von der kommenden Bundesregierung konkrete Maßnahmen, um die Lage zu verbessern. „Die duale Ausbildung muss stärker gefördert werden, und alle Schulformen sollten gleichwertig über die Karrierechancen außerhalb eines Studiums informieren“, betont Steinmetz. „Eine solche Schwächephase hat die deutsche Wirtschaft seit mehr als 30 Jahren nicht erlebt“, erklärt te Neues. „Die Weichenstellungen der kommenden Bundesregierung werden nun darüber entscheiden, ob und wann wir aus dieser Krise herauskommen.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Steinmetz ergänzt: „Die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen muss daher im Mittelpunkt der bevorstehenden Sondierungen und des kommenden Koalitionsvertrags stehen.“ Die IHK-Vollversammlung hat zu diesen wichtigen Themen bereits Stellung bezogen. In ihrer Sitzung am 10. Dezember 2024 hat sie ein Positionspapier mit den TOP-Forderungen für die nun beginnende Legislaturperiode verabschiedet. Das Positionspapier steht zum Download zur Verfügung: Positionspapier_Bundestagswahl_2025.pdf (PDF, 733 KB, nicht barrierefrei)
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein spricht sich in einer Stellungnahme gegen die Einführung einer kommunalen Verpackungssteuer in Neuss aus. Die Grünen im Neusser Stadtrat hatten angekündigt, eine entsprechende Regelung zu prüfen. Die IHK warnt vor den wirtschaftlichen und bürokratischen Belastungen, die eine solche Steuer insbesondere für die Gastronomiebranche mit sich bringen würde. „Während auf Bundesebene immer wieder Bürokratieabbau gefordert wird, führt eine kommunale Verpackungssteuer genau zum Gegenteil: zu mehr Bürokratie und zusätzlichen Kosten, insbesondere für kleine und mittelständische Gastronomiebetriebe“, argumentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Die IHK wünscht sich stattdessen mehr Dialog mit den betroffenen Betrieben. Die IHK macht in ihrer Stellungnahme deutlich, wie schwer die Gastronomiebetriebe durch hohe Energiekosten, die wirtschaftlichen Folgen der vergangenen Krisenjahre und bestehende gesetzliche Vorgaben belastet sind. Laut der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage berichten lediglich 43 Prozent der Unternehmen aus dem Gastgewerbe von einer unproblematischen Finanzlage – ein Wert, der niedriger ist als in jeder anderen Branche. Besonders alarmierend ist die hohe Zahlungsausfallrate im Neusser Gastgewerbe, die zuletzt bei 4,13 Prozent lag. Das bedeutet, dass mehr als jeder 25. Betrieb seine Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen konnte. „Viele Gründerinnen und Gründer dieser Branche starten ohne finanzielle Rücklagen“, berichtet Steinmetz. „Jede zusätzliche Reglementierung erschwert es neuen Unternehmen, sich am Markt zu etablieren.“ Zudem weist die IHK darauf hin, dass Einwegverpackungen bereits durch Bundesgesetze reguliert sind. Seit dem 1. Januar 2023 gilt für viele Betriebe eine Mehrwegangebotspflicht, und am 1. Januar 2025 ist das Einwegkunststofffondsgesetz (EWKFondsG) in Kraft getreten. Das Gesetz verpflichtet Hersteller von Einwegkunststoffprodukten zur Zahlung einer Abgabe, die in einen nationalen Fonds einfließt. Die Kommunen profitieren von diesen Mitteln zur Finanzierung von Maßnahmen zur Abfallvermeidung und -entsorgung. Eine zusätzliche kommunale Verpackungssteuer würde Unternehmen in Neuss somit doppelt belasten. Die IHK wirbt dafür, dass die politischen Vertreterinnen und Vertreter vor einer Debatte in den Ausschüssen und im Rat den Dialog mit den betroffenen Unternehmen suchen. „Die Sauberkeit der Innenstadt und der Stadtteilzentren ist zweifellos wichtig und trägt zur Aufenthaltsqualität bei. Die Reduzierung von Abfallmengen ist im Sinne der Nachhaltigkeit ein wichtiges Ziel, das die Gastronomiebetriebe und wir ausdrücklich unterstützen“, so Steinmetz. Viele Gewerbetreibende haben bereits eigene Ideen für Müllvermeidung und ein sauberes Stadtbild entwickelt. Die IHK verweist außerdem auf den Haushaltsbegleitbeschluss der Stadt Neuss aus dem Jahr 2023, der eine Überprüfung aller kommunalen Regelungen im Hinblick auf Bürokratieabbau vorsieht. Eine kommunale Verpackungssteuer würde der Zielsetzung dieses Beschlusses widersprechen. „Nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Stadtverwaltung selbst müsste mit einem erheblichen Mehraufwand rechnen. Es bleibt fraglich, ob der erwartete Nutzen diesen Aufwand rechtfertigt“, betont Steinmetz.