Seit gestern steht fest, dass die Josef-Kardinal-Frings Brücke für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen für die nächsten 15 Jahre gesperrt bleibt. Dieser Zustand trifft die Wirtschaft hart, insbesondere den Verkehr zwischen den beiden wichtigen Hafenstandorten Düsseldorf und Neuss. Die Josef-Kardinal-Frings Brücke ist eine der zentralen Wirtschaftsachsen der Region und steht sinnbildlich für die Probleme der maroden Rheinbrückeninfrastruktur. „Diese Nachricht ist für unsere Unternehmen eine Katastrophe. Vor diesem Hintergrund und angesichts der voraussichtlich enormen Reparaturkosten hätte ich erwartet, dass alles daran gesetzt wird, den Neubau deutlich zu beschleunigen“, betont Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, ergänzt: „Jährlich verursacht ihre Ablastung volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von rund 45 Millionen Euro.“ Die beiden Industrie- und Handelskammern fordern dringenden einen Kurswechsel. Sie haben den zuständigen Behörden und politischen Entscheidungsträgern erst kürzlich gemeinsam mit den Neuss-Düsseldorfer Häfen einen Sechs-Punkte-Forderungskatalog vorgestellt und eindringlich für eine Umsetzung der Beschleunigungsmaßnahmen geworben. Neben einer praxisgerechten Vergabe fordern die beiden IHKs auch die Einrichtung eines spezialisierten Infrastruktursenats am Oberverwaltungsgericht Münster. „Unsere Wirtschaft braucht jetzt von der Stadt Düsseldorf dringend Ausweichrouten für den Verkehr über 7,5 Tonnen“, fordert Berghausen. Darüber hinaus ist ein Kurswechsel für die schnellere Planung und Genehmigung von Ersatzneubauten nötig. „Ein Jahr Verfahrensdauer sollte für die Josef-Kardinal-Frings-Brücke als verbindliches Ziel seitens der Landesregierung vorgegeben werden. Dass dies möglich ist, belegen die Verfahren zu den Neubauten der A40-Brücke in Duisburg und der A1-Brücke in Leverkusen“, sagt Berghausen. „Wir brauchen einen konkreten Umsetzungsplan – mit klar benannten Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und verbindlichen Zeitangaben“, fordert Steinmetz. Er appelliert außerdem an Landesverkehrsminister Oliver Krischer, sich für eine Ausnahme vom Losgrundsatz für Infrastrukturprojekte von besonderem öffentlichen Interesse einzusetzen. „Das würde den Bau deutlich beschleunigen.“ Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Der Übergang von der Schule in die Ausbildung ist ein entscheidender Schritt – für junge Menschen ebenso wie für Unternehmen und Schulen. Damit er gelingt, sind heutzutage neue Blickwinkel, konkrete Werkzeuge und eine enge Zusammenarbeit notwendig. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein lädt für Mittwoch, 19. November, von 13.30 bis 17.30 Uhr, zur Netzwerkveranstaltung Schule – Wirtschaft in die IHK in Krefeld ein. Die Veranstaltung unter dem Titel „Zwischen Schulbank und Arbeitswelt: Warum der Übergang heute mehr braucht als gute Absichten“ bietet Impulse, Praxisbeispiele und viel Raum für den Austausch zwischen Ausbildungsbetrieben, Schulen sowie Expertinnen und Experten. Die Veranstaltung beginnt um 12.30 Uhr mit einem Mittagslunch. Um 13.40 Uhr eröffnet Alexander Steffen mit seinem Impulsvortrag: „Willkommen? Vielleicht. Wie Pre- & Onboarding über Bleiben oder Gehen entscheidet.“ Der Referent ist Head of Professional Education & HR Partner Digitalisierung bei der Messe Berlin GmbH. In dieser Rolle verantwortet er die strategische Entwicklung und Umsetzung moderner Ausbildungs- und Nachwuchskonzepte – mit einem besonderen Fokus auf die Lebenswirklichkeit der Generation Z und Alpha. Das Ausbildungsprogramm unter seiner Leitung wurde mehrfach ausgezeichnet: Ab 14.55 Uhr folgen zwei Durchgänge praxisorientierter Workshops, die unterschiedliche Aspekte der Berufsorientierung und Ausbildungsbegleitung in den Mittelpunkt stellen. Themen sind unter anderem: Pre- & Onboarding für Auszubildende: Praxistools und Perspektivwechsel; Erfolgreiche Gestaltung von Instagram-Schulaccounts sowie Azubigewinnung aus Nicht-EU-Ländern. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich unter: veranstaltung.mittlerer-niederrhein.ihk.de/BB125 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Die neue EU-Verpackungsverordnung (Packaging and Packaging Waste Regulation – PPWR) bringt weitreichende Veränderungen für Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette mit sich. Sie ist am 11. Februar 2025 in Kraft getreten, ersetzt die bisherige Verpackungsrichtlinie und wird nach einer Übergangsfrist von 18 Monaten ab dem 12. August 2026 verbindlich in allen EU-Mitgliedstaaten gelten. Inwiefern Hersteller, Händler und Importeure betroffen sind, welche Verantwortung auf sie zukommt und wie sie sich frühzeitig vorbereiten können, erfahren Interessierte bei einem kostenfreien Webinar, zu dem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein für den 29. Oktober einlädt. Es findet von 10.30 bis 12 Uhr statt. Rechtsanwalt Suhayl Ungerer gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen und beantwortet die Fragen der Teilnehmenden. Ziel der PPWR ist eine umweltfreundlichere Gestaltung von Verpackungen, die Vermeidung von Abfällen und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft. Zu den verbindlichen Maßnahmen gehören Vorgaben zur Wiederverwendung, klare Recyclingquoten sowie Beschränkungen für Einwegkunststoffe. Gleichzeitig sorgt die Verordnung für einheitliche Regeln im EU-Binnenmarkt. Weitere Informationen und eine Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der IHK-Webseite unter: mittlerer-niederrhein.ihk.de/themen/umwelt#c468 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Sie tauschten sich bei der EXPO REAL zum Thema RAL-Gütezeichen „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ aus (v.l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Alana Voigt (Geschäftsführerin der RAL-Gütegemeinschaft für mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen) und Christian Horn-Heinemann, künftiger Bürgermeister der Stadt Kaarst. Die aktuelle wirtschaftliche Lage in Kaarst und die Herausforderungen der regionalen Unternehmen standen im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und dem zukünftigen Bürgermeister der Stadt Kaarst, Christian Horn-Heinemann, während der EXPO REAL. „Die Wirtschaftsdaten für Kaarst sind erfreulich“, erläutert Steinmetz. So sei die Zahl der Beschäftigten in den vergangenen fünf Jahren stärker gestiegen als im nordrhein-westfälischen Durchschnitt, und die Arbeitslosigkeit liege auf einem niedrigen Niveau. Auch die Kaufkraft sei hoch, und es gelinge der Stadt, Kaufkraft aus dem Umland zu gewinnen. Gleichzeitig liege die Gewerbesteuerkraft jedoch unter dem Landesdurchschnitt. „Die Stadt sollte mehr gewerbesteuerstarke Betriebe für den Standort gewinnen“, sind sich Jürgen Steinmetz und Christian Horn-Heinemann einig. Zudem nannte Jürgen Steinmetz die überbordende Bürokratie als bedeutendes Wachstumshemmnis für die Unternehmen in der Region insgesamt. Vor diesem Hintergrund hat Horn-Heinemann zugesagt, dass er nach seinem Amtsantritt als Bürgermeister zusammen mit dem Stadtrat prüfen werde, die Kaarster Verwaltung in die Gütegemeinschaft „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ aufzunehmen. Steinmetz wünscht sich, dass Kaarst bis Ende 2026 das RAL-Gütezeichen „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ erlangt. „Das wäre ein starkes Signal für die Wirtschaft vor Ort und für ansiedlungsinteressierte Unternehmen“, betonte Steinmetz. Das RAL-Gütezeichen stellt klare Anforderungen an die Verwaltung: Dazu gehören unter anderem die zuverlässige und zügige Bearbeitung von Bauanträgen, sowie die fristgerechte Bezahlung von Rechnungen. Steinmetz betonte die Bedeutung dieses Themas aus Sicht der Wirtschaft: „Eine effiziente, serviceorientierte und wirtschaftsfreundliche Kommunalverwaltung ist für Unternehmen in Zeiten zunehmender Regulierungen und langwieriger Genehmigungsverfahren entscheidend. Kommunen können sich so im Wettbewerb um Unternehmensansiedlungen profilieren und den Unterschied machen, indem sie auf Wirtschaftsfreundlichkeit setzen.“ Darüber hinaus kann die Stadt Kaarst von einem aktuellen Förderprogramm der Landesregierung profitieren. Nordrhein-Westfalen unterstützt Kommunen, die den Weg zu mehr Wirtschaftsfreundlichkeit gehen. Die ersten 20 Kommunen, die erfolgreich zertifiziert werden, erhalten jeweils eine Auszeichnung in Höhe von 2.500 Euro vom Wirtschaftsministerium. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Weitere Fotos der Veranstaltung gibt es hier. Teilregionale Pressemitteilungen Krefeld Die duale Berufsausbildung ist ein Schlüssel für die Zukunft der regionalen Wirtschaft – das wurde bei der großen Bestenehrung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein deutlich. Auf der Bühne standen an diesem Abend die besten Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs: Von der Rohrleitungsbauerin über den Fachinformatiker bis zum Maschinen- und Anlagenführer. Von insgesamt 4.062 Auszubildenden, die in diesem Jahr ihre IHK-Prüfung abgeschlossen haben, erreichten 207 junge Menschen in 171 Ausbildungsberufen die Note „Sehr gut“. Auch 396 Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung haben ihre Prüfung abgelegt – unter ihnen 274 mit Bestnoten. Geehrt wurden auch herausragende Ausbildungsbetriebe und Berufskollegs. „Zu diesem großartigen Erfolg gratuliere ich Ihnen sehr herzlich. Sie haben besondere Anerkennung für Ihre Leistungen verdient“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues. Er betonte, dass Motivation und Leidenschaft entscheidend seien – und dass Unternehmen ihr Fachkräftepotenzial durch Ausbildung sichern müssten. „Gegen den Fachkräftemangel gibt es nur eine Lösung: ausbilden“, so te Neues. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz hob die Bedeutung des dualen Systems hervor: „Die ausgezeichneten Leistungen zeigen, dass sich Ausbildung lohnt – für die jungen Menschen ebenso wie für die Unternehmen und damit für die gesamte Region.“ Im gewerblich-technischen Bereich belegt Tuan Ngo den Spitzenplatz. Der 32-jährige Krefelder hat seine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer bei der SGL epo GmbH in Willich gemacht – und sogar als Landesbester abgeschnitten. Auch sein 25-jähriger Bruder Quang Tu Ngo gehört zu den besten Azubis der Region und nahm an diesem Abend eine Trophäe mit nach Hause. Tuan Ngo ist derzeit noch in seinem Ausbildungsbetrieb beschäftigt. Die SGL epo GmbH wurde als bester Ausbildungsbetrieb im gewerblich-technischen Bereich geehrt, ebenso wie das Berufskolleg Uerdingen. „Mitte Oktober höre ich allerdings im Betrieb auf, um ein Maschinenbau-Studium zu beginnen.“ Dass er gemeinsam mit seinem Bruder zu den regional Besten und er sogar mit zu den landesbesten Azubis gehören würde, damit haben beide nicht gerechnet. „Das hat uns schon ziemlich überrascht“, sagt Tuan Ngo, der vor seiner Ausbildung knapp acht Jahre lang in einem Unternehmen tätig war. Und was rät ein solcher Super-Azubi anderen jungen Menschen, die vor der Entscheidung stehen, eine Ausbildung zu beginnen? „Auf jeden Fall lohnt sich eine Ausbildung, weil sie echte Berufserfahrungen und gute Zukunftschancen bietet. Findet heraus, was euch interessiert, und informiert euch gut, bevor ihr euch entscheidet.“ Im Bereich Kaufmännische Ausbildung wurden als bester Auszubildender Burak Gürpinar (Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen), als bester Ausbildungsbetrieb die DSV Road GmbH aus Krefeld sowie als bestes Berufskolleg das Berufsbildungszentrum Dormagen geehrt. Ebenso wie Viet Phu Quan als bester Auszubildender (Verkäufer) für den Bereich Einzelhandel sowie das Berufskolleg Neuss Weingartenstraße und der Ausbildungsbetrieb Lidl in Kaarst. Als bester Erstausbilderbetrieb wurden Stefanie Koch vom Hofladen Roosen in Brüggen mit der Auszubildenden Johanna Nolting (Kauffrau im Einzelhandel) sowie das Berufskolleg Viersen ausgezeichnet. In der gemeinsamen Feierstunde ehrte die IHK nicht nur die besten Auszubildenden, Betriebe und Berufskollegs. Auch die besten Absolventen und Absolventinnen der Höheren Berufsbildung wurden ausgezeichnet. Zu den vier Besten gehören Saskia Schmitz (Betriebswirtin), Anne Idink (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation), Sabrina Heying (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation) sowie Onur Ahmet Ari (Industriemeister Textilwirtschaft). Die Festveranstaltung, moderiert von Wolfram Kons und der IHK-Auszubildenden Lea-Charlotte Hoffmann, bot ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Showacts wie die Breakdancer Jilou & NoIndex und Saxophonist David Brück. „Mit dieser Feier zeigen wir, wie sehr wir die Leistung der Absolventinnen und Absolventen schätzen“, so Steinmetz. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass die duale Berufsausbildung und die Weiterbildung entscheidend für eine starke Wirtschaft am Mittleren Niederrhein sind.“ Weitere Fotos der Veranstaltung gibt es hier: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P704 Mönchengladbach Die duale Berufsausbildung ist ein Schlüssel für die Zukunft der regionalen Wirtschaft – das wurde bei der großen Bestenehrung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein deutlich. Auf der Bühne standen an diesem Abend die besten Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs: Von der Rohrleitungsbauerin über den Fachinformatiker bis zum Maschinen- und Anlagenführer. Von insgesamt 4.062 Auszubildenden, die in diesem Jahr ihre IHK-Prüfung abgeschlossen haben, erreichten 207 junge Menschen in 171 Ausbildungsberufen die Note „Sehr gut“. Auch 396 Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung haben ihre Prüfung abgelegt – unter ihnen 274 mit Bestnoten. Geehrt wurden auch herausragende Ausbildungsbetriebe und Berufskollegs. „Zu diesem großartigen Erfolg gratuliere ich Ihnen sehr herzlich. Sie haben besondere Anerkennung für Ihre Leistungen verdient“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues. Er betonte, dass Motivation und Leidenschaft entscheidend seien – und dass Unternehmen ihr Fachkräftepotenzial durch Ausbildung sichern müssten. „Gegen den Fachkräftemangel gibt es nur eine Lösung: ausbilden“, so te Neues. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz hob die Bedeutung des dualen Systems hervor: „Die ausgezeichneten Leistungen zeigen, dass sich Ausbildung lohnt – für die jungen Menschen ebenso wie für die Unternehmen und damit für die gesamte Region.“ Mit auf der Bühne standen auch Marina Rode und Luca Di Diomede, die beide bei der SMS group GmbH in Mönchengladbach ihre Ausbildung zur Industriemechanikerin beziehungsweise zum Zerspanungsmechaniker mit Bestnoten absolviert haben und damit sogar zu den landesbesten Azubis gehören. Die 25-jährige Mönchengladbacherin ist noch in ihrem Ausbildungsbetrieb tätig. Dass sie sogar mit zu den landesbesten Azubis gehören würden, damit haben beide nicht gerechnet. „Es war überraschend, weil ich nach der Theorieprüfung kein gutes Gefühl hatte“, erzählt der 23-jährige Erkelenzer. Er studiert inzwischen Maschinenbau mit der Vertiefung Produktionstechnik und arbeitet weiterhin als Werkstudent bei der SMS group GmbH. Und was raten solche Super-Azubis anderen jungen Menschen, die vor der Entscheidung stehen, eine Ausbildung zu beginnen? „Einfach anfangen und gucken, ob es was für einen ist. Ich habe auch zwei Ausbildungen gemacht, weil sich die erste Ausbildung nicht zu 100 Prozent richtig für mich angefühlt hat“, meint Marina Rode. Und Luca Di Diomede ergänzt: „Bevor man eine Ausbildung startet, sollte man sich selber finden, zum Beispiel bei der Bundeswehr, wie ich es gemacht habe, oder mit einem FSJ oder Praktika. Man muss Spaß bei seiner Arbeit haben, und die Ausbildung ist ein gutes Fundament für eine berufliche Karriere. Man kann später noch oder parallel eine Weiterbildung oder ein Studium anfangen.“ Im gewerblich-technischen Bereich wurde Tuan Ngo (Maschinen- und Anlagenführer) geehrt. Als bester Ausbildungsbetrieb wurde die Firma SGL epo GmbH, Willich, ausgezeichnet und als bestes Berufskolleg das Berufskolleg Uerdingen. Im Bereich Kaufmännische Ausbildung wurden als bester Auszubildender Burak Gürpinar (Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen), als bester Ausbildungsbetrieb die DSV Road GmbH aus Krefeld sowie als bestes Berufskolleg das Berufsbildungszentrum Dormagen geehrt. Ebenso wie Viet Phu Quan als bester Auszubildender (Verkäufer) für den Bereich Einzelhandel sowie das Berufskolleg Neuss Weingartenstraße und der Ausbildungsbetrieb Lidl in Kaarst. Als bester Erstausbilderbetrieb wurden Stefanie Koch vom Hofladen Roosen in Brüggen mit der Auszubildenden Johanna Nolting (Kauffrau im Einzelhandel) sowie das Berufskolleg Viersen ausgezeichnet. In der gemeinsamen Feierstunde ehrte die IHK nicht nur die besten Auszubildenden, Betriebe und Berufskollegs. Auch die besten Absolventen und Absolventinnen der Höheren Berufsbildung wurden ausgezeichnet. Zu den vier Besten gehören Saskia Schmitz (Betriebswirtin), Anne Idink (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation), Sabrina Heying (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation) sowie Onur Ahmet Ari (Industriemeister Textilwirtschaft). Die Festveranstaltung, moderiert von Wolfram Kons und der IHK-Auszubildenden Lea-Charlotte Hoffmann, bot ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Showacts wie die Breakdancer Jilou & NoIndex und Saxophonist David Brück. „Mit dieser Feier zeigen wir, wie sehr wir die Leistung der Absolventinnen und Absolventen schätzen“, so Steinmetz. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass die duale Berufsausbildung und die Weiterbildung entscheidend für eine starke Wirtschaft am Mittleren Niederrhein sind.“ Rhein-Kreis Neuss Die duale Berufsausbildung ist ein Schlüssel für die Zukunft der regionalen Wirtschaft – das wurde bei der großen Bestenehrung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein deutlich. Auf der Bühne standen an diesem Abend die besten Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs: Von der Rohrleitungsbauerin über den Fachinformatiker bis zum Maschinen- und Anlagenführer. Von insgesamt 4.062 Auszubildenden, die in diesem Jahr ihre IHK-Prüfung abgeschlossen haben, erreichten 207 junge Menschen in 171 Ausbildungsberufen die Note „Sehr gut“. Auch 396 Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung haben ihre Prüfung abgelegt – unter ihnen 274 mit Bestnoten. Geehrt wurden auch herausragende Ausbildungsbetriebe und Berufskollegs. „Zu diesem großartigen Erfolg gratuliere ich Ihnen sehr herzlich. Sie haben besondere Anerkennung für Ihre Leistungen verdient“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues. Er betonte, dass Motivation und Leidenschaft entscheidend seien – und dass Unternehmen ihr Fachkräftepotenzial durch Ausbildung sichern müssten. „Gegen den Fachkräftemangel gibt es nur eine Lösung: ausbilden“, so te Neues. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz hob die Bedeutung des dualen Systems hervor: „Die ausgezeichneten Leistungen zeigen, dass sich Ausbildung lohnt – für die jungen Menschen ebenso wie für die Unternehmen und damit für die gesamte Region.“ Mit auf der Bühne stand auch Vivian Emilia Hasch aus Köln, die bei der LTG Leitungs- u. Tiefbaugesellschaft mbH & Co. KG in Neuss ihre Ausbildung zur Rohrleitungsbauerin mit Bestnoten absolviert hat. Die 23-Jährige hat parallel zu ihrer Ausbildung ein Studium als Bauingenieurin begonnen. Seit ihrem Ausbildungsabschluss arbeitet sie neben dem Studium in dem Neusser Unternehmen weiterhin als Rohrleitungsbauerin. Dass sie sogar mit zu den landesbesten Azubis gehören würde, damit habe sie nicht gerechnet. „Zwar war es von Anfang an mein Ziel, so gut wie möglich abzuschneiden, aber dass ich Landesbeste werde, hätte ich nicht gedacht.“ Zu dem etwas ungewöhnlicheren Ausbildungsberuf ist sie per Zufall durch eine Stellenanzeige gekommen. „Während der Schulzeit wusste ich selbst nicht, was ich machen wollte, aber durch diverse Praktika habe ich gemerkt, dass ich etwas Handwerkliches machen möchte“, erzählt sie. Im Internet habe sie nicht viel über den Beruf erfahren. „Aber nach einem Bewerbungsgespräch bei der LTG Neuss habe ich das Risiko in Kauf genommen, mich überraschen zu lassen. Die positive Entwicklung in der Ausbildung habe ich auch meinen Kollegen zu verdanken, die mich gut aufgenommen haben, was leider im Bauwesen als Frau nicht selbstverständlich ist.“ Und was rät eine solche Super-Auszubildende anderen jungen Menschen, die vor der Entscheidung stehen, eine Ausbildung zu beginnen? „Einfach machen. Bei dem heutigen Bildungsangebot ist es oft nicht möglich, direkt den Beruf zu finden, den man in Zukunft ausüben möchte. Ich kannte den Rohrleitungsbau vorher gar nicht und habe mich während der Ausbildung in diesen Beruf ,verliebt‘. Selbst wenn Zweifel bestehen, sollte man es einfach ausprobieren und ohne Vorurteile in den Beruf gehen.“ Im gewerblich-technischen Bereich wurde Tuan Ngo (Maschinen- und Anlagenführer) geehrt. Als bester Ausbildungsbetrieb wurde die Firma SGL epo GmbH, Willich, ausgezeichnet und als bestes Berufskolleg das Berufskolleg Uerdingen. Im Bereich Kaufmännische Ausbildung wurden als bester Auszubildender Burak Gürpinar (Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen), als bester Ausbildungsbetrieb die DSV Road GmbH aus Krefeld sowie als bestes Berufskolleg das Berufsbildungszentrum Dormagen geehrt. Ebenso wie Viet Phu Quan als bester Auszubildender (Verkäufer) für den Bereich Einzelhandel sowie das Berufskolleg Neuss Weingartenstraße und der Ausbildungsbetrieb Lidl in Kaarst. Als bester Erstausbilderbetrieb wurden Stefanie Koch vom Hofladen Roosen in Brüggen mit der Auszubildenden Johanna Nolting (Kauffrau im Einzelhandel) sowie das Berufskolleg Viersen ausgezeichnet. In der gemeinsamen Feierstunde ehrte die IHK nicht nur die besten Auszubildenden, Betriebe und Berufskollegs. Auch die besten Absolventen und Absolventinnen der Höheren Berufsbildung wurden ausgezeichnet. Zu den vier Besten gehören Saskia Schmitz (Betriebswirtin), Anne Idink (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation), Sabrina Heying (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation) sowie Onur Ahmet Ari (Industriemeister Textilwirtschaft). Die Festveranstaltung, moderiert von Wolfram Kons und der IHK-Auszubildenden Lea-Charlotte Hoffmann, bot ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Showacts wie die Breakdancer Jilou & NoIndex und Saxophonist David Brück. „Mit dieser Feier zeigen wir, wie sehr wir die Leistung der Absolventinnen und Absolventen schätzen“, so Steinmetz. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass die duale Berufsausbildung und die Weiterbildung entscheidend für eine starke Wirtschaft am Mittleren Niederrhein sind.“ Kreis Viersen Die duale Berufsausbildung ist ein Schlüssel für die Zukunft der regionalen Wirtschaft – das wurde bei der großen Bestenehrung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein deutlich. Auf der Bühne standen an diesem Abend die besten Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs: Von der Rohrleitungsbauerin über den Fachinformatiker bis zum Maschinen- und Anlagenführer. Von insgesamt 4.062 Auszubildenden, die in diesem Jahr ihre IHK-Prüfung abgeschlossen haben, erreichten 207 junge Menschen in 171 Ausbildungsberufen die Note „Sehr gut“. Auch 396 Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsbildung haben ihre Prüfung abgelegt – unter ihnen 274 mit Bestnoten. Geehrt wurden auch herausragende Ausbildungsbetriebe und Berufskollegs. „Zu diesem großartigen Erfolg gratuliere ich Ihnen sehr herzlich. Sie haben besondere Anerkennung für Ihre Leistungen verdient“, sagte IHK-Präsident Elmar te Neues. Er betonte, dass Motivation und Leidenschaft entscheidend seien – und dass Unternehmen ihr Fachkräftepotenzial durch Ausbildung sichern müssten. „Gegen den Fachkräftemangel gibt es nur eine Lösung: ausbilden“, so te Neues. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz hob die Bedeutung des dualen Systems hervor: „Die ausgezeichneten Leistungen zeigen, dass sich Ausbildung lohnt – für die jungen Menschen ebenso wie für die Unternehmen und damit für die gesamte Region.“ Mit auf der Bühne stand auch Elisabeth Peters aus Brüggen, die bei der Dorint GmbH eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau mit Bestnoten absolviert hat und damit sogar zu den landesbesten Azubis gehört. Während ihrer Ausbildung habe sie gemerkt, dass sie zwar in der Veranstaltungsbranche bleiben, aber in einen anderen Bereich wechseln möchte. Und so absolviert die 21-Jährige seit August 2025 den Betriebswirt Fachrichtung Tourismus (Bachelor Professional in Wirtschaft) an der Fachschule für Tourismus in Düsseldorf. „Parallel dazu arbeite ich als Werkstudentin im Eventbereich bei der TECH by Handelsblatt Media Group GmbH.“ Dass sie sogar mit zu den landesbesten Azubis gehören würde, damit habe sie nicht gerechnet. „Überhaupt nicht. Ich habe meine Ausbildung sehr spontan angefangen und wollte einfach was ausprobieren und abwarten, wie es ist. Dass es mir so gut gefällt und ich dann auch noch einen so guten Abschluss erreiche, habe ich nicht kommen sehen.“ Und was rät eine solche Super-Auszubildende anderen jungen Menschen, die vor der Entscheidung stehen, eine Ausbildung zu beginnen? „Für mich war eine Ausbildung genau das Richtige. Ich finde es super gut, dass man direkt in die Arbeitswelt einsteigt und nicht nur trockene Theorie lernt, ohne einen Bezug zum Berufsleben. Im Anschluss kann man immer noch studieren oder andere Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen. Der Ruf von Ausbildungen hat sich zudem deutlich verbessert.“ Im gewerblich-technischen Bereich wurde Tuan Ngo (Maschinen- und Anlagenführer) geehrt. Als bester Ausbildungsbetrieb wurde die Firma SGL epo GmbH, Willich, ausgezeichnet und als bestes Berufskolleg das Berufskolleg Uerdingen. Im Bereich Kaufmännische Ausbildung wurden als bester Auszubildender Burak Gürpinar (Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen), als bester Ausbildungsbetrieb die DSV Road GmbH aus Krefeld sowie als bestes Berufskolleg das Berufsbildungszentrum Dormagen geehrt. Ebenso wie Viet Phu Quan als bester Auszubildender (Verkäufer) für den Bereich Einzelhandel sowie das Berufskolleg Neuss Weingartenstraße und der Ausbildungsbetrieb Lidl in Kaarst. Als bester Erstausbilderbetrieb wurden Stefanie Koch vom Hofladen Roosen in Brüggen mit der Auszubildenden Johanna Nolting (Kauffrau im Einzelhandel) sowie das Berufskolleg Viersen ausgezeichnet. In der gemeinsamen Feierstunde ehrte die IHK nicht nur die besten Auszubildenden, Betriebe und Berufskollegs. Auch die besten Absolventen und Absolventinnen der Höheren Berufsbildung wurden ausgezeichnet. Zu den vier Besten gehören Saskia Schmitz (Betriebswirtin), Anne Idink (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation), Sabrina Heying (Fachwirtin für Büro- und Projektorganisation) sowie Onur Ahmet Ari (Industriemeister Textilwirtschaft). Die Festveranstaltung, moderiert von Wolfram Kons und der IHK-Auszubildenden Lea-Charlotte Hoffmann, bot ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Showacts wie die Breakdancer Jilou & NoIndex und Saxophonist David Brück. „Mit dieser Feier zeigen wir, wie sehr wir die Leistung der Absolventinnen und Absolventen schätzen“, so Steinmetz. „Sie sind der beste Beweis dafür, dass die duale Berufsausbildung und die Weiterbildung entscheidend für eine starke Wirtschaft am Mittleren Niederrhein sind.“ Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Für Unternehmen, die nach Energie-Einsparmöglichkeiten suchen und gleichzeitig ihre Auszubildenden weiterbilden möchten, bietet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein das Projekt „Energie-Scouts+ 2026“ an. Dabei handelt es sich um eine Qualifizierung in den Bereichen Energie und Klimaschutz. Für den nächsten Durchgang können Unternehmen ihre Azubis noch bis zum 24. Oktober 2025 anmelden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Ein Team besteht aus bis zu vier Auszubildenden und einem innerbetrieblichen Ansprechpartner oder einer Ansprechpartnerin, die als Pate beziehungsweise Patin fungieren. In drei Workshops erwerben die Auszubildenden grundlegendes Wissen zu Themen wie Energie- und Ressourceneffizienz, Biodiversität, Messtechnik und CO₂-Bilanzierung. Darüber hinaus erfahren sie Wissenswertes über das Projektmanagement, über Präsentationstechniken und Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Mit den erlernten Grundlagen machen sich die Auszubildenden dann in ihren Unternehmen daran, den betrieblichen Klima- und Umweltschutz zu verbessern. Sie entwickeln ein eigenes Projekt, das vor einer Jury bewertet wird. Die Azubi-Teams mit den besten Projekten werden ausgezeichnet und haben die Chance, sich bei der bundesweites Energie-Scout-Veranstaltung in Berlin zu präsentieren. Weitere Informationen gibt es bei Emily Ravier (Tel. 02151 635-435, E-Mail: emily.ravier(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de) oder im Internet: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P535 Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Mit der Note 4 bewerten Unternehmen am Mittleren Niederrhein derzeit die Arbeit der Bundesregierung. Das zeigt eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein unter 350 Unternehmen in Krefeld, Mönchengladbach, im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Viersen. „Die ersten Monate der neuen Regierung sind alles andere als gelungen. Von den angekündigten Reformen ist bislang zu wenig zu sehen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Nur 0,3 Prozent der teilnehmenden Firmen vergeben die Bewertung „sehr gut“. 8,3 Prozent stufen die Arbeit der Bundesregierung als „gut“ ein, 31,5 Prozent als „befriedigend“ und 25,7 Prozent als „ausreichend“. Rund jedes vierte Unternehmen bewertet die Regierung als mangelhaft, 8,7 Prozent vergeben die Note „ungenügend“. „Die Unternehmen erwarten, dass die Regierung wesentliche Maßnahmen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit umsetzt“, so Steinmetz. „Dazu gehören spürbare Entlastungen bei Steuern, Energiekosten und Bürokratie.“ Die bisherigen Maßnahmen – etwa die Ankündigung einer Unternehmenssteuerreform ab 2028, verbesserte Abschreibungsregeln für Investitionen oder erste Anpassungen beim Lieferkettengesetz – seien zwar wichtige Schritte, reichten aber nicht aus. „Die Wirtschaft braucht ein umfassendes Maßnahmenpaket, das den Begriff Entlastung tatsächlich rechtfertigt.“ Kritisch sieht Steinmetz die Diskussion um eine Reform der Erbschaftssteuer: „Gerade bei Familienunternehmen schafft das kein Vertrauen in den Standort.“ Zudem werde zusätzliche Bürokratie aufgebaut, etwa durch das Bundestariftreuegesetz, das aktuell parlamentarisch diskutiert wird. Auch bei den Arbeitskosten sind für Steinmetz keine Reformen in Sicht. Nach Ansicht des IHK-Hauptgeschäftsführers liefert die Bundesregierung bislang keine Lösung, um die derzeit auf Rekordhöhe gestiegenen Gesamtsozialversicherungsbeiträge zu senken. Ohne eine spürbare Senkung der Beiträge werde die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter abnehmen. Enttäuscht zeigt sich Steinmetz zudem über den Umgang mit dem Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz: „Ein Sondervermögen ist grundsätzlich der richtige Ansatz. Die Haushaltspläne für 2025 und 2026 lassen jedoch befürchten, dass der Effekt verpufft.“ Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt, dass das Sondervermögen nicht ausschließlich für zusätzliche Investitionen genutzt wird: Für 2026 sind im Verkehrsbereich Verschiebungen aus dem Kernhaushalt von rund 10 Milliarden Euro und beim Breitbandausbau von knapp 2 Milliarden Euro geplant, hinzu kommen Mittel für Länder und Klimafonds. „Es kann nicht sein, dass konsumtive Ausgaben, etwa die Mütterrente, daraus finanziert werden. Das zerstört Vertrauen in die Politik“, warnt Steinmetz. Zwischen den Branchen zeigen sich bei der Bewertung kaum Unterschiede. Etwas positiver fällt die Bewertung in der energieintensiven Industrie aus: Hier vergeben 20 Prozent der Unternehmen eine gute Note, unter anderem aufgrund der angekündigten Einführung eines Industriestrompreises. „Wir brauchen bei den Energiekosten jedoch Entlastungen für alle Branchen“, betont Steinmetz. Ansprechpartner zum Thema Kontakt
Sie diskutierten über den Wirtschaftsstandort Kempen (v.l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Rainer Hamm (Geschäftsführer des Werberings Kempen e.V.), Peter Nieskens (Vorsitzender des Unternehmerkreises Kempen e.V.), IHK-Vizepräsidentin Janika Woltering-van Haag (Geschäftsführerin der Hefe van Haag GmbH & Co. KG), Bürgermeister Christoph Dellmans und Moderator Dieter Könnes. Die Kempener Unternehmen geben ihrem Wirtschaftsstandort die Note 2,33. Die Beschäftigung wächst und zeigt eine robuste wirtschaftliche Basis, die vor allem auf der industriellen Prägung des Standorts basiert. Die Unternehmen in Kempen sind insgesamt zufrieden mit der Standortqualität, allerdings werden die kommunalen Kosten und Leistungen von den Unternehmen kritisch bewertet. Das sind wesentliche Ergebnisse der Standortanalyse für die Stadt Kempen, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein vorgestellt hat. „Die Erreichbarkeit wird gut bewertet, die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur erhält eine bessere Bewertung als in der Vorumfrage, und mit dem Themenfeld Innenstadt kann die Stadt Kempen in vielfacher Hinsicht punkten“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Die Standortanalyse basiert auf der Auswertung amtlicher Statistiken und einer Unternehmensumfrage der IHK, an der sich knapp 120 Kempener Betriebe mit mehr als 3.300 Mitarbeitenden beteiligt haben. Zum 30. Juni 2024 haben in Kempen insgesamt 13.834 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gearbeitet – gut 28 Prozent mehr als 1999. Im Land Nordrhein-Westfalen (NRW) und im Kreis Viersen gab es seit 1999 ebenfalls ein Wachstum, das jedoch etwas geringer ausfiel. „Seit dem Jahr 2009 wächst die Beschäftigung in Kempen kontinuierlich – mit Ausnahme der Zeit zwischen 2019 und 2021 als ein großes Unternehmen Kempen verlassen hat“, erläuterte Gregor Werkle, Leiter Wirtschaftspolitik bei der IHK. Beim Blick auf die vergangenen zehn Jahre fällt auf, dass sowohl das Produzierende Gewerbe als auch der Handels- und Dienstleistungszweig weiter gewachsen sind. Allerdings wuchsen Handel und Dienstleistungen weniger dynamisch als im Kreis oder im Land. Beim Vergleich wichtiger volkswirtschaftlicher Indikatoren Kempens mit Kommunen ähnlicher Größe, dem Kreis Viersen und dem Land NRW zeigen sich ebenfalls sowohl positive Aspekte als auch einige Herausforderungen: Kempen weist eine sehr geringe Arbeitslosenquote auf. Sie ist deutlich niedriger als in NRW und niedriger als im Kreis Viersen. Von den weiteren untersuchten Kommunen liegt nur in Korschenbroich die Arbeitslosigkeit unter dem Kempener Wert. Seit 2014 ist die Arbeitslosenquote in Kempen deutlich gesunken. Mit einem Wert von 108,3 liegt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Kempen über dem bundesdeutschen Durchschnitt (100). „Dies deutet auf eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft der Kempener Bevölkerung hin. Das schafft grundsätzlich positive Voraussetzungen für den Einzelhandel und konsumnahe Dienstleistungen am Standort“, betonte Werkle. Die Zentralitätskennziffer (97,1) zeigt, dass Kempen allerdings etwas Kaufkraft ins Umland verliert. „Im Vergleich zu den Vergleichskommunen schneidet Kempen mit diesem Wert jedoch gut ab, was eindeutig auf die attraktive Innenstadt zurückzuführen ist“, so Werkle. Die Realsteueraufbringungskraft der Gewerbesteuer je Einwohner in Kempen war 2024 etwas geringer als in NRW und im Schnitt der Vergleichskommunen im Land. Jedoch ist der Wert in Kempen höher als im Kreis Viersen und höher als der Schnitt der vergleichbaren Kommunen in der Region Mittlerer Niederrhein. Die Realsteueraufbringungskraft der Gewerbesteuer je Einwohner hat sich in Kempen zwischen 2019 und 2024 um rund 7 Prozent gesteigert. Im Land, im Kreis und in den Vergleichskommunen am Mittleren Niederrhein war die Entwicklung jedoch deutlich besser. Ähnlich positiv wie die Ergebnisse aus der amtlichen Statistik sind die Resultate der Unternehmensbefragung. Dabei haben die Unternehmen den Standort insgesamt sowie mehr als 40 Standortfaktoren mit einer Schulnote zwischen 1 und 6 bewertet. „Das Urteil für den Standort insgesamt fällt mit einer Bewertung von 2,33 besser aus als der Durchschnitt der Wirtschaftsstandorte am Mittleren Niederrhein in den vergangenen Jahren, aber etwas schlechter als bei der Vorumfrage“, sagte Steinmetz. Die verschiedenen Standortfaktoren wurden in Themengebiete gegliedert: Harte Standortfaktoren, Innerstädtische Standortfaktoren, Kommunale Kosten und Leistungen sowie Arbeitsmarktfaktoren. Die Ergebnisse zeigen, dass Kempen als Wirtschaftsstandort aus Sicht der antwortenden Unternehmen lediglich bei den kommunalen Kosten und Leistungen schlechter als der Mittlere Niederrhein im Schnitt beurteilt wird. Die drei anderen Themenfelder schneiden besser ab, die Innenstadtfaktoren sogar sehr deutlich. „Die Unternehmen in Kempen sind zufrieden mit der Standortqualität, aber erwarten mehr von der Kommunalverwaltung“, erklärte der IHK-Hauptgeschäftsführer. Der wichtigste Standortfaktor ist die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur (IuK). Sie umfasst die Breitbandinfrastruktur und den Mobilfunkempfang. Diesem Faktor geben die Unternehmen in Kempen die Note 3,01. Das ist eine bessere Bewertung als am Mittleren Niederrhein im Schnitt und auch besser als bei der vergangenen Umfrage im Jahr 2020. „In diesem Bereich hat die Stadtverwaltung einen guten Job gemacht“, betonte Steinmetz. Auch die Verkehrsanbindung an das Straßen- und Autobahnnetz ist für die Unternehmen ein sehr wichtiger Standortfaktor. Er wird mit der Note 1,88 besser bewertet als am Mittleren Niederrhein im Schnitt. Die innerstädtischen Standortfaktoren werden, mit Ausnahme der Parkgebühren, alle besser bewertet als am Mittleren Niederrhein im Schnitt. Besonders das Stadtbild und das kulturelle Angebot werden gelobt. „Insgesamt zeigen die Ergebnisse: Kempen profitiert von einer funktionierenden Innenstadtstruktur, einem attraktiven Erscheinungsbild und einem vielfältigen Freizeitangebot – allesamt Standortfaktoren, die im Wettbewerb um Fachkräfte und Investitionen eine bedeutende Rolle spielen“, so Steinmetz. Die kommunalen Kosten und Leistungen werden von den Unternehmen in Kempen insgesamt kritisch bewertet. „Bei vielen Standortfaktoren aus diesem Bereich hat sich Kempen in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert“, sagte Steinmetz. So werden die Erreichbarkeit und Öffnungszeiten sowie die behördlichen Reaktionszeiten schlechter beurteilt als vor fünf Jahren und schlechter als in der Region im Durchschnitt. Beim Digitalisierungsgrad der Verwaltung gibt es ebenso Verbesserungspotenzial. Der IHK-Hauptgeschäftsführer empfiehlt der Kommune, sich dem zertifizierten RAL-Prozess „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ zu stellen. Entsprechende vorbereitende Beschlüsse im Stadtrat wurden bereits im Jahr 2024 getroffen. Der Zertifizierungsprozess wird zeigen, an welchen Stellen möglicherweise noch Verbesserungsbedarf bei den wichtigsten Prozessen mit Unternehmen besteht. „Das Zertifikat ist ein gutes Signal nach außen, das zeigt, dass die Kommune wirtschaftsfreundlich arbeitet. Bis zum Ende des Jahres 2026 sollte das Zertifikat erworben werden“, empfahl Steinmetz. Die finanziellen Herausforderungen für die Städte und Gemeinden werden in den kommenden Jahren steigen. Die Transformation wird Geld kosten. Insofern wird es von großer Bedeutung sein, steuerstarke Unternehmen an den Standort zu binden, um mehr finanzielle Möglichkeiten zu haben. Kempen ist ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort, aber das Beschäftigungswachstum ist zuletzt deutlich flacher verlaufen als noch vor einigen Jahren. Daher empfiehlt die IHK, neue Unternehmen am Standort anzusiedeln und dafür eine vorausschauende Gewerbeflächenpolitik zu betreiben. Steinmetz: „Im Regionalplan Düsseldorf sind 15 Hektar Potenzialflächen nördlich des Kempener Außenrings dargestellt. Um die Flächennachfrage der Wirtschaft bedienen zu können, sollten diese Flächen zeitnah in verbindliches Baurecht umgesetzt und Flächen perspektivisch angekauft werden.“ In der anschließenden Diskussion bedankte sich Bürgermeister Christoph Dellmans für die Studie der IHK: „Sie gibt uns wertvolle Hinweise, in welchen Bereichen wir uns verbessern müssen. Kempen ist ein starker Wirtschaftsstandort. Allerdings bin ich nicht damit zufrieden, dass die Arbeit der Verwaltung schlecht abschneidet. Im Rathaus arbeitet ein gutes und engagiertes Team, und wir werden zukünftig noch kundenorientierter und digitaler arbeiten.“ Aber auch Kommunen müssten von Bürokratie entlastet werden. Land und Bund würden daran jedoch schon arbeiten. IHK-Vizepräsidentin Janika Woltering-van Haag (Hefe van Haag GmbH & Co. KG) unterstrich zunächst die Stärken des Standorts: „Lage, Erreichbarkeit und Anbindung an das Verkehrsnetz sind sehr gut und für uns sehr wichtig. Genauso wie die hohe Lebensqualität in der Stadt, die uns hilft, Fachkräfte zu gewinnen.“ Kritisch beurteilte die Geschäftsführerin des Familienunternehmens die geringe Zuverlässigkeit des ÖPNV, die fehlende Anbindung nach Willich sowie den Mangel an Wohnraum beziehungsweise den überdurchschnittlich teuren Wohnungsmarkt. Die zunehmende Bürokratie ist für die IHK-Vizepräsidentin ein weiteres Ärgernis: „Das bindet Ressourcen und verlangsamt alles.“ Peter Nieskens, Vorsitzender des Unternehmerkreis Kempen e.V., sprach den Bedarf an Flächen für die Wirtschaft an: „Es geht nicht nur um klassische Gewerbegebiete, sondern auch um Betriebsflächen für Freiberufler. Es gibt Immobilien und Flächen, die noch ungenutzt sind.“ Genauso wichtig sei der Wohnungsbau. Dellmans stellte in Aussicht, dass das Gelände der ehemaligen Tönisberger Zeche demnächst für Gewerbe genutzt werden könnte, und verwies auf den geplanten Wohnungsbau im Kempener Westen. Rainer Hamm vom Werbering konzentrierte sich auf die Innenstadt: „Wir haben eine attraktive Innenstadt. Aber ich bin schon in Sorge, wie es um sie in fünf Jahren steht. Wir sehen die ersten strukturellen Leerstände.“ Um Gäste auch in Zukunft zum Shopping nach Kempen zu locken brauche es ausreichend Parkmöglichkeiten. Hamm: „Auch wenn es manch einer nicht gerne hört – wir brauchen eher mehr als weniger Parkplätze.“ Genauso wie Woltering-van Haag und Nieskens sprach sich auch Hamm dafür aus, die Position des städtischen Wirtschaftsförderers zügig neu zu besetzen. „Vielleicht wäre auch ein kleines Team aus zwei, drei Wirtschaftsförderern gut“, sagte Hamm und ergänzte: „Aber Wirtschaftsförderung kann auch im Bau- oder Ordnungsamt betrieben werden, indem die Verwaltungsmitarbeiter den Unternehmen bei der Lösung von Problemen helfen.“ Die Standortanalyse steht auf der IHK-Website zur Verfügung: mittlerer-niederrhein.ihk.de/P194 Ansprechpartner zum Thema Kontakt