Die Abfall- und Kreislaufwirtschaft spielt eine zentrale Rolle für Unternehmen, die nachhaltig und zukunftsorientiert handeln wollen. Von gesetzlichen Vorgaben über Recycling-Strategien bis hin zu praxisnahen Lösungen für die Abfallvermeidung – hier finden Sie zahlreiche wichtige Informationen.
Auch für den Umgang mit Abfall gelten Regeln – sowohl für Sammler, Beförderer, Händler oder Makler von Abfällen als auch für Erzeuger, Besitzer und Entsorger von gewerblichen Siedlungsabfällen und bestimmten Bau- und Abbruchabfällen. Wir informieren Sie zu den Themen Abfalltransporte und zur Gewerbeabfallverordnung.
Das Verpackungsgesetz stellt an Unternehmen zahlreiche Anforderungen: von der Registrierung im Verpackungsregister LUCID über Recyclingquoten bis hin zur erweiterten Herstellerverantwortung. Wer Verpackungen in Umlauf bringt, muss seine Pflichten kennen und umsetzen. Wir informieren Sie über gesetzliche Vorgaben und praktische Umsetzungshilfen – damit Sie rechtskonform und umweltfreundlich handeln können.
Das Einwegkunststofffondsgesetz und das Verbot bestimmter Einwegprodukte stellen neue Anforderungen an Unternehmen. Von Kennzeichnungspflichten über finanzielle Beiträge bis hin zu nachhaltigen Alternativen – wer Einwegkunststoffe in Verkehr bringt, muss sich an die geltenden Vorschriften halten. Wir informieren über die Regelungen.
Das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) und die Elektro- und Elektronikgeräte-Stoff-Verordnung (ElektroStoffV) regeln den umweltgerechten Umgang mit Elektrogeräten – von der Registrierung und Rücknahme bis hin zur Entsorgung. Hersteller, Importeure und Händler müssen ihre Verantwortung kennen und gesetzliche Vorgaben einhalten. Hier erfahren Sie alles über ihre Pflichten.
Das Batteriegesetz regelt die Rücknahme, Entsorgung und Kennzeichnung von Batterien und Akkus. Hersteller, Importeure und Händler sind verpflichtet, sich zu registrieren und Recyclingvorgaben einzuhalten. Wer Batterien in Verkehr bringt, muss umweltgerechte Lösungen sicherstellen. Wir informieren über Pflichten und Rücknahmesysteme.
Der digitale Produktpass soll 2027 EU-weit eingeführt werden und für alle in der Europäischen Union tätigen Unternehmen verpflichtend sein. Er ist ein innovatives Werkzeug zur Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit entlang des gesamten Lebenszyklus' eines Produkts. Der digitale Produktpass sammelt und teilt umfassende Informationen über die Herkunft, Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produkts. Dieses digitale Dokument ermöglicht es allen Beteiligten, von Rohstoffproduzenten bis hin zu Konsumenten, informierte Entscheidungen zu treffen und nachhaltige Praktiken zu unterstützen.
Rohstoffproduzenten liefern Daten über die Herkunft, die Bedingungen und die Beschaffenheit der eingesetzten Materialien. Diese Informationen sind entscheidend für die Nachverfolgbarkeit und Bewertung der Nachhaltigkeit von Rohstoffen.
Hersteller
Hersteller ergänzen den Produktpass mit Details zur Produktionsweise, den verwendeten Materialien und den Umweltauswirkungen der Herstellung. Sie erhalten im Gegenzug Feedback zu Qualität und Nachhaltigkeit der Rohstoffe.
Einzelhandel
Der Einzelhandel profitiert von den im Produktpass enthaltenen Informationen, indem er transparent über die Nachhaltigkeit und Qualität der Produkte informieren kann. Gleichzeitig gibt er Rückmeldungen zu Verkaufszahlen und Kundenfeedback weiter.
Konsumenten
Verbraucher erhalten Zugang zu wichtigen Informationen über Umweltfreundlichkeit, Reparaturmöglichkeiten und Entsorgung der Produkte. Dies unterstützt bewusste Kaufentscheidungen und nachhaltigen Konsum.
Reparaturbetriebe
Diese Betriebe nutzen den Produktpass, um Informationen zu Reparatur- und Ersatzteilen zu erhalten. Sie tragen durch Rückmeldungen zur Langlebigkeit und Reparierbarkeit von Produkten bei.
Abfallwirtschaft
Unternehmen der Abfallwirtschaft erhalten Daten über die Materialzusammensetzung und die Wiederverwertbarkeit der Produkte. Dies fördert effiziente Recyclingprozesse und die Reduzierung von Abfall.
CIRPASS-Projekt: Ein maßgebliches Projekt, CIRPASS, arbeitet an der Entwicklung des DPP. Aktuell liegt der Fokus auf 13 Pilotprojekten, einschließlich des Batteriepasses, der bis 2027 umgesetzt werden soll.
Technische Infrastruktur: Der DPP wird dezentral organisiert, wobei Unternehmen ihre eigene IT-Infrastruktur aufbauen müssen. Ein zentrales Register wird produktspezifische Identifikatoren enthalten, die für Zollbehörden zugänglich sind. Ein öffentliches Webportal ermöglicht den Zugriff auf Produktpässe.
Unterstützung für KMU: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen vor der Herausforderung der Implementierung, können aber Aufgaben an externe Dienstleister auslagern. Unterstützungsmöglichkeiten werden derzeit geprüft.
Vorbereitung und Umsetzung: Unternehmen sollten die Entwicklungen der DIN und der Europäischen Kommission genau verfolgen. Regelmäßige Updates und detaillierte Informationen sind auf der IHK-Website verfügbar.
Nachhaltigkeit: Förderung von Recycling und Kreislaufwirtschaft
Transparenz: Nachvollziehbare Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts
Effizienz: Optimierte Produktions- und Recyclingprozesse durch detaillierte Daten
Verbraucherschutz: Informierte Kaufentscheidungen durch umfassende Produktinformationen
Wettbewerbsfähigkeit: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen durch standardisierte Informationsprozesse
Informationsbeschaffung: Unternehmen sollten sich frühzeitig über die Anforderungen und technischen Spezifikationen informieren.
IT-Infrastruktur: Aufbau oder Anpassung der bestehenden IT-Systeme zur Unterstützung des DPP
Mitarbeiterschulung: Schulung der Mitarbeitenden zur effektiven Nutzung und Verwaltung des DPP
Kooperation mit Dienstleistern: Bei Bedarf können Aufgaben an spezialisierte Dienstleister ausgelagert werden.
Die Implementierung des Digitalen Produktpasses erfordert standardisierte Datenerfassungs- und Austauschsysteme sowie die Kooperation aller Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette. Zukünftig kann der Digitale Produktpass einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele leisten.
Fazit
Der Digitale Produktpass ist ein entscheidendes Instrument zur Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit in der modernen Wirtschaft. Er unterstützt die Kreislaufwirtschaft und trägt dazu bei, die Umweltauswirkungen von Produkten zu minimieren.
Fragen rund um das Thema „Digitaler Produktpass“ beantworten Ihnen Christian Terporten (Berater Industrie und Technologie) und Nicolai Dwinger (Referent Industrie, Technologie & Strukturwandel).
Circular Economy
Broschüre
Die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) ist ein innovatives Wirtschaftsmodell. Dabei geht es darum, Ressourcen optimal zu nutzen, Abfälle zu vermeiden und Produkte langlebig sowie recycelbar zu gestalten. Dabei soll der Wert von Materialien und Produkten so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf erhalten bleiben, um Umweltbelastungen zu minimieren. Die Europäische Union verfolgt mit dem Green Deal das Ziel, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der Aktionsplan Kreislaufwirtschaft von 2020 ist ein wichtiges Instrument, um dieses Ziel zu erreichen.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, Maßnahmen für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Zu diesem Zweck haben wir eine praxisorientierte Broschüre erstellt, die wertvolle Tipps und Handlungsempfehlungen gibt.
Die Broschüre bietet Ihnen Einblicke zu folgenden Themen:
Rechtliche Grundlagen: Sie erhalten wichtige Informationen zu EU-Vorgaben wie dem Green Deal und dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft.
Best-Practice-Beispiele aus dem Rheinland: Entdecken Sie erfolgreiche Projekte aus der Region wie die erste europäische Lithiumrückgewinnungsanlage und innovative Start-ups.
Fördermöglichkeiten: Ein Überblick über Zuschüsse und Programme auf EU-, Bundes- und Landesebene hilft Ihnen, die passenden Fördermittel zu finden.
Chancen für Unternehmen: Neue Geschäftsmodelle, Kostensenkung und eine größere Unabhängigkeit von Rohstoffimporten bieten spannende Perspektiven.