IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz (3.v.r.) und IHK-Ausbildungsverantwortliche Truc Ly Nguyen (2.v.l.) begrüßten die neuen IHK-Auszubildenden Goga Mikeladze, Ina Intveen (3.v.l.), Patricia Overbeck (2.v.r.) und Halyna Lukashyshyna. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein setzt ein klares Zeichen für die Bedeutung der beruflichen Ausbildung: Ina Intveen, Halyna Lukashyshyna und Patricia Overbeck haben ihre Ausbildung zu Kauffrauen für Büromanagement bei der IHK begonnen. Am 1. September wird Goga Mikeladze seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration starten. „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen – Ausbildung ist die beste Strategie gegen den Fachkräftemangel“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. So wie die IHK-Azubis starten zum 1. August (und 1. September 2025) 2.847 junge Frauen und Männer am Mittleren Niederrhein ihre Berufsausbildung in einem kaufmännischen oder gewerblich-technischen Beruf. Das entspricht den Zahlen von 2024, während NRW-weit ein Rückgang von 6,8 Prozent (minus 3.457 Verträge) zu verzeichnen ist. In Mönchengladbach beginnen in diesem Jahr 670 Jugendliche ihre Berufsausbildung in einem IHK-Beruf, in Krefeld 758, im Rhein-Kreis Neuss 929 und im Kreis Viersen 486. „Der Ausbildungsstart am Mittleren Niederrhein mit so vielen Auszubildenden zeigt, dass die duale Ausbildung nach wie vor eine attraktive Wahl für junge Menschen ist“, sagt Steinmetz. Sie für die duale Ausbildung zu gewinnen, ist allerdings kein Selbstläufer. „Gemeinsam mit unseren Mitgliedsunternehmen haben wir große Anstrengungen unternommen, um geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu überzeugen“, berichtet Daniela Perner, IHK-Geschäftsführerin des Bereichs Berufliche Bildung und Handel. „Der Beratungsbedarf der Jugendlichen ist nach wie vor groß.“ Besonders gefragt sind in diesem Jahr im kaufmännischen Bereich erneut die Berufe Kaufleute für Büromanagement und Kaufleute im Einzelhandel sowie im gewerblich-technischen Bereich die Berufe Chemikant/in und Fachinformatiker/in. „Für das gerade begonnene Ausbildungsjahr gibt es in unserer Region noch zahlreiche unbesetzte Stellen, zum Beispiel auf unserer Lehrstellen-Plattform www.ausbildung.nrw und bei unseren Beratern der Passgenauen Besetzung“, sagt Perner. „Auch in den kommenden Wochen und Monaten ist es noch möglich, eine Ausbildung zu beginnen.“ Die IHK berät Jugendliche und Unternehmen bei allen Fragen rund um das Thema Ausbildung. Informationen und Ansprechpartner sind online zu finden: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/P129 Eine Übersicht über offene Ausbildungsstellen bietet unter anderem dieses Portal: www.meine-ausbildung-in-deutschland.de Authentische Einblicke in den Azubi-Alltag, Tipps von Gleichaltrigen und einen Austausch auf Augenhöhe bietet „Jetzt #könnenlernen“, die bundesweite IHK-Kampagne für Jugendliche: www.ausbildung-macht-mehr-aus-uns.de
Sie werben für das RAL-Gütesiegel „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ (v.l.): Hans-Jürgen Petrauschke (Landrat des Rhein-Kreises Neuss), Alana Voigt (Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltungen), Silke Krebs (Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW), Jürgen Steinmetz (Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein) und Christoph Dellmans (Bürgermeister der Stadt Kempen). Eine effiziente, serviceorientierte und wirtschaftsfreundliche Kommunalverwaltung ist für die Unternehmen in Zeiten von Überregulierung und langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren enorm wichtig. Gleichzeitig können sich Kommunalverwaltungen im Wettbewerb um Unternehmensansiedlung profilieren und sich Vorteile verschaffen, wenn sie auf Wirtschaftsfreundlichkeit setzen. Das RAL-Gütezeichen „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ ist das ideale Instrument, um diese Win-Win-Situation zu schaffen. Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) des Landes Nordrhein-Westfalen, die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und der Rhein-Kreis Neuss haben jetzt die Initiative ergriffen, um bei den Kommunen im ganzen Land für das Gütesiegel zu werben – unter anderem mit einer attraktiven Auszeichnung. Das Gütezeichen wird von der Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung verliehen, deren Sitz seit dem 1. Juli in Nordrhein-Westfalen, im Rhein-Kreis Neuss, ist. Die Prüfungen führt der TÜV Nord durch. „Wirtschaftsfreundlichkeit und Effizienz der kommunalen Verwaltungsdienstleistungen sind für Unternehmen wichtige Standortfaktoren, die Ansiedlungen und Investitionsentscheidungen beeinflussen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Zu den Kriterien des RAL-Gütezeichens gehören unter anderem die Zuverlässigkeit und schnelle Bearbeitung von Bauanträgen, die fristgerechte Bezahlung von Rechnungen und die rechtzeitige Genehmigung von Schwertransporten. Konkret heißt das beispielweise: Eingangsbestätigung von Seiten der Verwaltung und Nennung eines Ansprechpartners innerhalb von drei Tagen, Reaktion auf Anrufe und E-Mails innerhalb eines Tages und Bearbeitung von Baugenehmigungsanträgen innerhalb von 40 Tagen. „Es geht dabei vor allem um die Qualität der Verwaltung als Dienstleister für Bürger und Unternehmen“, betont die neue Geschäftsführerin der Gütegemeinschaft, Alana Voigt von der Kreiswirtschaftsförderung. „Eine effiziente Verwaltung ist ein bedeutender Standortfaktor im Wettbewerb um Unternehmen. Bürokratieabbau und ein bestmöglicher Service für die Wirtschaft sind uns wichtig und tragen dazu bei, zusätzliche Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. Die Mitgliedschaft in der Gütegemeinschaft ist hierbei ein spürbarer Mehrwert“, sagt Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss. Durch die Zertifizierung auf der Grundlage klarer Gütekriterien erhalten die Kommunen ein offizielles Gütesiegel, das ihre Service- und Mittelstandsorientierung sichtbar macht. Der Rhein-Kreis Neuss hatte die „Gütegemeinschaft Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ im Jahr 2006 mitgegründet. Seitdem ist der Kreis durchgängig mit dem RAL-Gütezeichen „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“ zertifiziert. „Schnelle und planbare Genehmigungsverfahren auf allen Ebenen sind ein wichtiger Beitrag zur Stärkung wirtschaftsfreundlicher Rahmenbedingungen. Sie helfen uns im Standortwettbewerb um Investitionen, Fachkräfte und Innovationen“, sagt Silke Krebs, Staatssekretärin im MWIKE. „Wir wissen, dass wir so große Aufgaben nur gemeinsam stemmen können. Deshalb setzt die Landesregierung nicht nur ihre ehrgeizigen Pläne zur Entlastung und Beschleunigung konsequent um, sondern möchte Kommunen auch ermuntern, diesen Weg mitzugehen. Darum vergibt das Wirtschaftsministerium an die ersten 20 Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die sich erfolgreich zertifizieren lassen, eine Auszeichnung in Höhe von jeweils 2.500 Euro“, erklärt Silke Krebs. Diese Auszeichnung möchte sich Christoph Dellmans für seine Kommune sichern. Der Bürgermeister der Stadt Kempen wird die Zertifizierung für das Gütesiegel beantragen. Das Geld ist ihm zwar sehr willkommen, aber seine eigentliche Motivation, liegt in den handfesten Vorteilen, die die Zertifizierung bietet: „Das RAL-Gütezeichen signalisiert den lokalen und externen Unternehmen Verlässlichkeit und Professionalität gegenüber der Wirtschaft. Es soll ein positives Signal seitens Politik und Verwaltung an die Unternehmen erfolgen, dass sie in Kempen gesehen werden und wir uns um sie kümmern.“ Die Zertifizierung stärke das wirtschaftsfreundliche Image, steigere die Effizienz der Verwaltung durch schlankere Prozesse und verbessere die Kommunikation mit der Wirtschaft. Dellmans: „Wenn die Verwaltung transparent, wirtschaftlich und effizient agiert, schafft das Vertrauen bei der Bürger- und Unternehmerschaft – das kann man nicht hoch genug einschätzen.“
Initiiert von der IHK haben der SuS Schaag und die Otto Fuchs Dülken GmbH & Co. KG eine Kooperation vereinbart: Uwe Höfer (l., Vorstand Jugend SuS Schaag), Manuel Baehren (2.v.l., Ausbilder Technische Berufe, OTTO FUCHS Dülken GmbH & Co. KG) und Dimitri van der Wal (2.v.r., IHK Mittlerer Niederrhein) mit den Spielerinnen und Spielern Merle Petter, Nina Hahn, Luis Höfer und Hannah Dernbach. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und junge Menschen frühzeitig für eine berufliche Ausbildung zu begeistern, gehen Unternehmen und Sportvereine im Rahmen des Projekts Wirtschaft.Sport.Ausbildung neue Wege. In Zusammenarbeit mit den Stadt- und Kreissportbünden bringt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein gezielt Unternehmen und Vereine zusammen. Jüngstes Beispiel: die neue Kooperation zwischen dem SuS Schaag und der Otto Fuchs Dülken GmbH & Co. KG. „Sportvereine sind nicht nur Orte der Bewegung, sondern auch der Begegnung. Hier erreichen wir junge Menschen in einer entscheidenden Lebensphase“, erklärt Dimitri van der Wal, Fachberater der IHK-Initiative. „Wenn ein Verein wie der SuS Schaag signalisiert, dass ihm die Zukunft seiner Jugendlichen am Herzen liegt, ist das ein starkes Zeichen. Gemeinsam wollen wir Talente fördern und gleichzeitig die Unternehmen der Region bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen.“ Für den SuS Schaag ist die Kooperation ein weiterer Schritt, über den sportlichen Bereich hinaus gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. „Wir möchten unseren jungen Mitgliedern nicht nur sportliche Perspektiven, sondern auch berufliche Chancen eröffnen“, sagt Vorstandmitglied und Jugendvorstand Uwe Höfer. „Zugleich können unsere langjährigen Partner und Sponsoren auf ein Netzwerk junger, motivierter und teamfähiger Nachwuchskräfte zugreifen – eine echte Win-win-Situation.“ Darauf setzt auch die Otto Fuchs Dülken GmbH. „Wir haben hier die optimale Möglichkeit, uns als Ausbildungsbetrieb und guter Arbeitgeber zu positionieren“, sagt Manuel Baehren, Ausbilder Technische Berufe im Unternehmen. „Im Verein finden sich bestimmt junge Erwachsene, die für eine Berufsausbildung im gewerblich-technischen Bereich bei uns in Frage kommen. Wir identifizieren uns mit dem Verein und freuen uns auf die Kooperation.“ Und auch die Projektverantwortlichen sehen großes Potenzial. „Auszubildende, die sich im Sport engagieren, bringen wertvolle Soft Skills mit: Teamgeist, Disziplin und Belastbarkeit“, betont van der Wal. „Unser Ziel ist es, Sportvereine als moderne Plattformen für Berufsorientierung und Talentrekrutierung zu etablieren.“ Das Projekt Wirtschaft.Sport.Ausbildung läuft seit mehr drei Jahren erfolgreich und hat bereits zahlreiche Unternehmen mit passenden Auszubildenden aus dem Vereinsumfeld zusammengebracht. Die IHK begleitet alle Kooperationen aktiv und stellt Materialien sowie Beratung zur Verfügung. „Kooperationen wie diese sind ein Beispiel dafür, wie regionale Netzwerke innovative Lösungen für drängende Herausforderungen wie den Fachkräftemangel schaffen können“, so van der Wal abschließend. „Unser Wunsch ist, dass möglichst viele junge Menschen durch solche Partnerschaften ihren beruflichen Weg in unserer Region finden.“
Das erfolgreiche Projekt „AzubiTakeover“ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein wird fortgesetzt. Ab September 2025 veröffentlicht die IHK erneut selbstgedrehte Videos von Auszubildenden aus regionalen Unternehmen auf dem Instagram-Kanal @IHKausbildung. Die kurzen Clips geben authentische Einblicke in den Ausbildungsalltag – direkt aus Werkstatt, Büro oder Produktionshalle. Mit dem Smartphone zeigen die Auszubildenden, was ihren Beruf auszeichnet, welche Aufgaben sie im Unternehmen übernehmen und welche Chancen eine duale Ausbildung bietet. Die eigenständig hergestellten Videobeiträge entstehen nach einem kostenfreien Schulungstag, bei dem Grundlagen zur Content-Erstellung und Storytelling vermittelt werden. Der nächste Schulungstermin findet am 3. September 2025 statt. „Wer mitmachen möchte, sollte sich jetzt anmelden – die Plätze sind begehrt und schnell vergeben“, rät Tanja Neumann, IHK-Referentin Ausbildungsmarketing und Communitymanagement. Ziel des Projekts ist es einerseits, junge Menschen dort zu erreichen, wo sie unterwegs sind – auf Social Media – und ihnen praxisnahe Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe zu geben. Andererseits steigern Ausbildungsbetriebe so ihre Bekanntheit und finden im besten Fall neue, engagierte Azubis. Die Inhalte erscheinen regelmäßig als Instagram-Storys über den Kanal @IHKausbildung.
Menschen, die ihre Fähigkeiten nicht mit einem Zeugnis oder Zertifikat nachweisen können, werden leicht übersehen oder unterschätzt. Und das, obwohl sie womöglich über jahrelange Praxiserfahrung verfügen und kompetente Fachkräfte wären. Mit dem seit Januar geltenden Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) soll dieses Know-how sichtbar gemacht und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für diese Menschen sollen verbessert werden. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hat jetzt erstmals die Validierung im „Referenzberuf Kaufmann/-frau für Büromanagement“ erfolgreich durchgeführt. „Im Rahmen dieses strukturierten Verfahrens hat sich der Teilnehmer dem sogenannten Feststellungstandem – bestehend aus fachlichen Experten – gestellt und zehn praxisorientierte Aufgaben bearbeitet, um seine beruflichen Kompetenzen nachzuweisen“, erklärt Martina Schmidt von der IHK. Das Ergebnis ist erfreulich: In allen relevanten Kompetenzbereichen konnten die beruflichen Fähigkeiten umfassend festgestellt werden. Die IHK wird dem Teilnehmer somit das Zeugnis einer vollständigen Feststellung der Berufskompetenzen aushändigen können. Die Validierung von beruflicher Handlungsfähigkeit bietet insbesondere Menschen mit langjähriger Berufserfahrung, jedoch ohne formalen Berufsabschluss, die Möglichkeit, ihre Kompetenzen sichtbar und anerkannt zu machen – ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur individuellen beruflichen Weiterentwicklung. „Neben der Externen Prüfung ist die Validierung ein weiteres gutes Verfahren, das allen Beteiligten Nutzen bringt“, so Schmidt. „Die Teilnehmenden erhöhen dadurch ihre Beschäftigungsfähigkeit, machen ihre Potenziale sichtbar und können sich gezielt weiterbilden – für die Unternehmen bedeutet das neue Verfahren Mitarbeiterbindung und Fachkräftesicherung.“ Weitere Informationen zur Validierung und zu den Teilnahmevoraussetzungen gibt es auf der Website der IHK unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/P635
Dr. Rainer Kambeck, Bereichsleiter „Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand“ bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer, erläuterte die wirtschaftspolitischen Vorhaben der Bundesregierung. „Wir haben allen Anlass, optimistisch zu sein.“ Mit diesen Worten begrüßte Dr. Rainer Kambeck seine Zuhörinnen und Zuhörer zur Veranstaltung „Dialog und Netzwerken zum Koalitionsvertrag“. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und die Wirtschaftsförderung Viersen hatten den Bereichsleiter „Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand“ bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) eingeladen, um mit ihm und Viersener Unternehmerinnen und Unternehmern auf die wirtschaftspolitischen Vorhaben der neuen Bundesregierung zu schauen. „Unsere Erwartungshaltung ist groß“, erklärte Kambeck. „Es stehen viele gute Dinge im Koalitionsvertrag.“ Zuvor hatte Bürgermeisterin Sabine Anemüller in ihrer Begrüßung betont, wie wichtig ihr diese Veranstaltung ist: „Wir wissen aus vielen Gesprächen, dass es bei den Unternehmen große Unsicherheiten gibt“, sagte sie. „Dieser Dialog mit der Wirtschaft ist für die Stadtverwaltung von großer Bedeutung. Nur so erfahren wir, wie wir die bundespolitischen Maßnahmen vor Ort positiv verstärken können. Als Stadt und Wirtschaftsförderung können wir daraus wichtige Infos für unsere Arbeit ziehen.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz wies zu Beginn der Veranstaltung darauf hin, dass nicht nur die bundes- und landespolitischen Entscheidungen für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort verantwortlich sind. „Auch eine wirtschaftsfreundliche Kommune kann den Unterschied machen und ein deutlicher Standortvorteil sein.“ Letztlich seien Bund, Land und Kommunen gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen für Unternehmen zu gestalten. „Zu vielen Herausforderungen, die uns die Unternehmen in unseren Umfragen immer wieder nennen, gibt es im Koalitionsvertrag Ansatzpunkte. Aber wir müssen in die Umsetzung kommen.“ Als „bahnbrechend“ bezeichnete Kambeck die neuen Finanzierungsmöglichkeiten von Bund, Ländern und Kommunen. Er erläuterte die Reform der Schuldenbremse, die Verteidigungsausgaben und das Sondervermögen Infrastruktur, nach dem für die kommenden zwölf Jahre 500 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, wovon je 100 Milliarden an Länder und Kommunen und an den Klima- und Transformationsfond gehen. „Die Mittel sind somit da“, betonte der Experte. Allerdings müsse man Tempo machen. Positiv sieht Kambeck die Investitionsvorhaben in die Verteidigung. „Das muss man machen, um ein eindeutiges politisches Signal zu senden. Und für die Wirtschaft spielt das Thema Sicherheit eine riesige Rolle.“ Er gab aber auch zu bedenken, dass die Ausgaben des Bundes und damit auch die Kredite jährlich erheblich steigen würden. „Es gibt zwar keinen Anlass, Angst zu haben, aber man muss zukünftige Belastungen durch Zins- und Tilgungszahlungen im Blick haben und vernünftig mit dem Geld umgehen.“ Als besonders positiv hob Kambeck den „Investitions-Booster“ für Unternehmen hervor. „Eine schnellere Abschreibung fordern wir schon lange“, sagte er. Auch die Erhöhung der Pendlerpauschale sei eine gute Maßnahme, die vor allem den Pendlern und deren Arbeitgebern in den Regionen zugutekomme. Die steuerlichen Anreize für freiwillig längeres Arbeiten im Rentenalter könnte Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften helfen. „Ein Ärgernis ist allerdings, dass die Entlastung der Stromsteuer nicht für alle gelten soll. Es gibt viele Unternehmen, die durchs Raster fallen, wie zum Beispiel Hotels oder Rechenzentren. Das sollte im laufenden Gesetzgebungsverfahren noch korrigiert werden.“ Dafür setze sich die DIHK gerade in Berlin ein. In Sachen Bürokratieabbau ist laut Kambeck vieles in Bewegung. „Schon unter der Ampel-Koalition haben wir gemeinsam mit Unternehmen Beispiele für überbordende Bürokratie gesammelt.“ Die Bundesregierung plane, die Bürokratiekosten für die Wirtschaft um 25 Prozent zu senken. Die Bürokratiebremse soll mithilfe der Regel „One in, two out“ gelöst werden. Das bedeutet: Kommt eine bürokratische Regel hinzu, sollen zwei wegfallen. Vor diesem Hintergrund animierte er seine Zuhörinnen und Zuhörer, Bürokratiebeispiele, die im Unternehmensalltag eine große Hürde sind, der IHK oder DIHK zu nennen. „Wir sind positiv und zuversichtlich, dass wir aus der schlechten Lage rauskommen. Wir blicken optimistisch nach vorne, dass wir schnell wieder Wachstum generieren“, erklärte Kambeck am Ende seines Vortrags. In der anschließenden Diskussion ging es unter anderem um die Frage, an welchen Stellschrauben vor Ort gedreht werden muss. Neben dem Bürokratieabbau und Investitionen in die Infrastruktur sind es laut dem IHK-Hauptgeschäftsführer drei Maßnahmen: „Eine wirtschaftsfreundliche Verwaltung, ein ausreichendes Angebot an Gewerbeflächen sowie moderate Steuersätze und Abgaben wie zum Beispiel Abwassergebühren sind Themen, die für Unternehmen und damit für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort wichtig sind.“ Das Thema wirtschaftsfreundliche Verwaltung lag einem Unternehmer besonders auf dem Herzen. „Wir brauchen eine dienstleitungsorientierte Verwaltung. Wenn es neun Monate dauert, bis man eine Baugenehmigung hat, ist das ein Fiasko“, betonte er. Bürgermeisterin Anemüller konnte den Frust nachvollziehen: „Aber es liegt nicht am Wollen, sondern an der Gesetzgebung. Auch in der Verwaltung haben wir mit einem riesigen bürokratischen Aufwand und verkomplizierten Gesetzen zu tun.“ Schließlich appellierte Kambeck an seine Zuhörinnen und Zuhörer: „Verzagen Sie nicht. Die Industrie- und Handelskammer ist für Sie da, um Ihnen ihr unternehmerisches Leben zu erleichtern. Dafür müssen Sie uns Ihre Probleme mit auf den Weg geben. Nur dann können wir sie an die Politik adressieren.“
Fachkräfte sichern – Wohnraum schaffen: Diese Herausforderung beschäftigt viele Unternehmen. Deshalb setzen immer mehr Betriebe auf neue Wohnkonzepte für ihre Mitarbeitenden. Ob Werkswohnungen, Wohnraumvermittlung oder Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften – Beschäftigtenwohnen wird zunehmend zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Unter dem Titel „Zukunft Beschäftigtenwohnen – Praktische Ansätze“ beschäftigt sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein am 29. September im Rahmen einer Fachveranstaltung mit dem Thema. „Dafür suchen wir Unternehmen aus der Region, die bereits ein Modell des Beschäftigtenwohnens umgesetzt oder sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben“, erklärt Silke Hauser, IHK-Bereichsleiterin Industrie, Klimaschutz und Mobilität. Die Betriebe bekommen die Gelegenheit, ihre Erfahrungen bei der Fachveranstaltung vorzustellen und sich mit den Teilnehmenden auszutauschen. Unternehmen, die Interesse haben, können sich an Silke Hauser, IHK-Bereichsleiterin Industrie, Klimaschutz und Mobilität wenden. Die Veranstaltung findet ab 13 Uhr in der IHK in Krefeld statt. Unternehmen, die ihr Modell vorstellen möchten, können sich an Silke Hauser, IHK-Bereichsleiterin Industrie, Klimaschutz und Mobilität wenden: silke.hauser(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de
Lehrkräfte, Schulleitungen und insbesondere die Koordinatoren für Studien- und Berufsorientierung (StuBos) engagieren sich seit Jahren erfolgreich für eine fundierte Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern. Um dieses Engagement weiter zu stärken, haben die Partner im regionalen Ausbildungskonsens Mittlerer Niederrhein – die Agentur für Arbeit Krefeld, Mönchengladbach und Neuss, die Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach, die Kommunale Koordinierungsstelle der Stadt Krefeld, der Stadt Mönchengladbach, des Kreises Viersen und des Rhein-Kreises Neuss sowie die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein das Format „StuBo on Tour“ ins Leben gerufen – ein praxisnahes Angebot, das auch in diesem Jahr fortgeführt wird. „StuBo on Tour“ ermöglicht Lehrkräften exklusive Besichtigungen regionaler Ausbildungsbetriebe. Dabei stehen persönliche Einblicke in Berufsbilder, Arbeitsprozesse und Ausbildungsmöglichkeiten im Vordergrund. „Ziel ist es, Lehrkräften eine fundierte Wissensbasis an die Hand zu geben, um ihre Schülerinnen und Schüler noch gezielter bei der Berufswahl zu unterstützen“, sagt Gabriele Götze, IHK-Beraterin Schule und Wirtschaft. Hier macht „StuBo on Tour“ Station: 9. Oktober, 14 bis 16.30 Uhr, Alexianer Krefeld GmbH 4. November, 14 bis 16 Uhr, Leonard Moos & Butzen GmbH, Viersen 27. November, 13 bis 15 Uhr, ISEKI-Maschinen GmbH, Meerbusch 1. Dezember, 13.30 bis 16 Uhr, Scheidt & Bachmann GmbH, Mönchengladbach Die Eindrücke, die während der Betriebsbesuche gesammelt werden, fließen unmittelbar in die Beratung zu Berufsfelderkundungen, Praktika und Ausbildungsmöglichkeiten ein. Davon profitieren insbesondere die Schülerinnen und Schüler, die auf authentische Informationen und individuelle Beratung bauen können. Das Angebot richtet sich nicht nur an StuBos (Studien- und Berufswahlkoordinatorinnen und -koordinatoren), sondern ausdrücklich an alle Lehrkräfte, die an der Schnittstelle zwischen Schule und Beruf aktiv sind oder sich stärker einbringen möchten. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es bei Gabriele Götze, IHK-Beraterin Schule – Wirtschaft bei der IHK Mittlerer Niederrhein, Tel. 02151 635-337, Mail: gabriele.goetze(at)mittlerer-niederrhein.ihk.de, oder online unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/31406
© M. Schrömbgens Sie stellten den Fachkräftereport vor (v.l.): Gregor Berghausen (IHK Düsseldorf), Jür-gen Steinmetz (IHK Mittlerer Niederrhein), Daniela Komolafe und Tanja Walterscheidt (beide Konecranes) und Dr. Stefan Dietzfelbinger (Niederrheinische IHK Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg). Die IHK-Initiative Rheinland* hat heute in Düsseldorf ihren aktuellen Fachkräftereport bei Konecranes vorgestellt. Nordrhein-Westfalens Wirtschaft steht vor einer großen Herausforderung: Bis 2030 werden rund 735.000 Erwerbstätige fehlen. Ein Problem, das sich weiter verschärfen wird. „Die Konjunktur hellt sich gerade ein wenig auf. Die Betriebe wollen gerne durchstarten. Aber es fehlt an Personal, in allen Branchen. Das berichten uns die Unternehmen aus dem Rheinland“, betont Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. „Viele ‚Boomer‘ der 60er-Jahrgänge gehen jetzt in den Ruhestand. Ihnen folgen weniger junge Menschen. Sprich: es gibt weniger Arbeitskräfte. Hinzu kommt: Viele Jugendliche streben ins Studium statt in die Ausbildung. Obwohl eine praxisnahe Ausbildung im Betrieb oft die bessere Karriere bietet. Wir als IHKs klären auf und beraten. Wir brauchen dazu Rückendeckung aus Politik und Schule. Nur mit Fachkräften können unsere Unternehmen Erfolg haben und nur so können sie die Transformation schaffen.“ „Die betriebliche Ausbildung ist nach wie vor der verlässlichste Weg zur Fachkräftesicherung im Rheinland“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. „Darum ermuntern wir die Unternehmen, weiter konsequent ausbilden. Denn sie verschaffen sich nicht nur einen langfristigen Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte – sie steigern auch ihre Arbeitgeberattraktivität“, so Berghausen weiter. An ausbildungsinteressierte Jugendliche zu kommen, bleibt für Ausbildungsbetriebe schwierig – vor allem für kleinere Betriebe und im ländlichen Raum. Neben der dualen Ausbildung gilt es auch, im Betrieb vorhandene Fachkräfte gezielt zu entwickeln und Weiterbildung als strategische Investition im Rahmen der Personalentwicklung zu begreifen und durch entsprechende Rahmenbedingungen bessere Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen, Ältere und Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Das weltweit tätige Industrieunternehmen Konecranes setzt in seiner Fachkräftestrategie den Schwerpunkt darauf, Mitarbeitende zu fördern und als Arbeitgeber attraktiv zu sein. „Wir richten unseren Fokus gezielt darauf, Weiterbildung als strategische Investition zu verstehen und Chancengleichheit aktiv zu fördern. Zukunftsfähige Unternehmen investieren nicht nur in Maschinen, sondern vor allem in Menschen – durch Weiterbildung, Vielfalt und echte Entwicklungschancen“, sagt Daniela Komolafe, Managerin Talent Acquisition, Recruiting & Engagement für Konecranes in Deutschland. „Wir verfolgen eine langfristige Personalplanung und bilden seit Jeher nur für den eigenen Bedarf aus“, sagt Tanja Walterscheidt, Senior Talent Acquisition Specialist bei Konecranes. „Eine betriebliche Ausbildung ist und bleibt das beste Fundament für eine Karriere in einem technischen oder kaufmännischen Berufsbild und ist auch ein idealer Anknüpfungspunkt für ein späteres Studium.“ Auch internationale Fachkräfte sind ein unverzichtbarer Bestandteil einer nachhaltigen Fachkräftestrategie. „Hierbei geht es sowohl um die bessere berufliche Integration bereits in Deutschland lebender Ausländerinnen und Ausländer mit und ohne Fluchthintergrund als auch um die gezielte Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer IHK Mittlerer Niederrhein. Dazu wurde unter dem Titel „Move to the Rhineland“ eigens ein Film produziert, der teils mit einem Augenzwinkern Lust aufs Arbeiten im Rheinland machen soll. Fachkräfte aus Australien, Indien, Pakistan, Iran, Bali, Russland, aus dem Kosovo und Peru berichten über das Leben und Arbeiten im Rheinland. Die beteiligten Unternehmen sind das Forschungszentrum Jülich, die Deutsche Telekom (Bonn), Bönders GmbH (Krefeld), das Elisabeth-Krankenhaus (Mönchengladbach), das Maritim Hotel in Königswinter, die Siempelkamp Giesserei GmbH (Krefeld), Thyssen Krupp (Duisburg) und die Henkel AG & Co. KGaA (Düsseldorf). Laut Fachkräftereport gehören Indien, gefolgt von der Türkei und der Russischen Föderation sowie der Kosovo zu den häufigsten Herkunftsländern ausländischer Fachkräfte. Fachkräftesicherung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe Fachkräftesicherung ist nicht nur eine Aufgabe der Betriebe, sondern ist wesentlich auf passende Rahmenbedingungen angewiesen. Hier sehen die sechs Industrie- und Handelskammern im Rheinland folgende zentrale Handlungsfelder, in denen Politik diese Rahmenbedingungen optimieren muss: 1. Bürokratie abbauen – Zeit für Fachaufgaben schaffen Die IHKs fordern die Reduzierung von Berichts- und Nachweispflichten für Betriebe. 2. Berufliche Bildung stärken – Gleichwertigkeit sichern Die IHKs fordern eine bessere Ausstattung der Berufsschulen, die Weiterbildung des Aufstiegs-BAföG und die Sichtbarmachung der Gleichwertigkeit beruflicher Abschlüsse. 3. Arbeitsmarkt flexibilisieren – Gestaltungsspielräume schaffen Die IHKs fordern eine Flexibilisierung der gesetzlichen Höchstarbeitszeiten und die rechtliche Sicherung von Vertrauensarbeitszeit. 4. Internationale Fachkräfte leichter gewinnen – Verfahren beschleunigen Die IHKs fordern ein digitales und transparentes Verwaltungssystem mit klaren Zuständigkeiten sowie funktionierende Welcome-Services vor Ort. 5. Anreize zur Arbeitsaufnahme verbessern – Potenziale aktivieren Die IHKs fordern stärkere Anreize zur Arbeitsaufnahme, um mehr Menschen in Arbeit zu bringen. 6. Betreuungsinfrastruktur ausbauen – Vereinbarkeit ermöglichen Die IHKs fordern den massiven Ausbau flexibler Kinderbetreuung und Pflegeangebote, damit mehr Frauen und pflegende Angehörige ihre Erwerbstätigkeit ausweiten können. Der vollständige Fachkräftereport sowie der Imagefilm „Move to the Rhineland” stehen online zur Verfügung unter: www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/8320 *Der IHK-Initiative Rheinland gehören folgende Industrie- und Handelskammern an: Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Mittlerer Niederrhein (seit Herbst 2011). die Bergische IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid (seit Herbst 2011) sowie die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg (seit 2016), die IHK Köln war seit Gründung bis Ende 2023 Mitglied.