Bedeutung der energieintensiven Industrie im Rheinland
Studie der IHK-Initiative Rheinland
Energie hat für das Rheinland eine herausragende Bedeutung. Die hier beheimatete Energiewirtschaft spielt seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle für die deutsche Energieproduktion. Vor diesem Hintergrund haben sich zahlreiche energieintensive Unternehmen in der Region angesiedelt, die stark zum hiesigen Wohlstand beitragen.
Die energieintensive Industrie steht allerdings aufgrund der hohen Energiepreise seit Langem unter Druck. Die Auswirkungen dieser Entwicklung spüren wir in einer anhaltenden Rezession. Dabei stehen die energieintensiven Unternehmen oft am Anfang langer Wertschöpfungsketten oder bilden deren Nukleus, sodass negative Entwicklungen dort direkt oder indirekt auf andere Branchen ausstrahlen.
Die IHK-Initiative Rheinland (IIR) hat nun in einer Studie die volkswirtschaftliche Relevanz der energieintensiven Industrie im Rheinland und darüber hinaus sowie deren Bedeutung für den globalen Klimaschutz herausarbeiten lassen. Hiermit möchte die IIR darauf hinwirken, dass die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie wieder gestärkt wird.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie
Beschäftigung
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Anteil
41 %
der Arbeitsplätze des verarbeitenden Gewerbes im Rheinland sind in der energieintensiven Industrie angesiedelt (NRW: 36 Prozent, Deutschland: 28 Prozent).
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Arbeitsplätze
215.000
Personen sind im Rheinland in der energieintensiven Industrie beschäftigt.
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Abhängigkeit
800.000
Beschäftigte sind deutschlandweit direkt, indirekt und induziert von der energieintensiven Industrie im Rheinland abhängig.
Wertschöpfung
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Anteil
37 %
der gesamten Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes im Rheinland sind auf die energieintensive Industrie zurückzuführen (NRW: 32 Prozent, Deutschland: 25 Prozent).
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Insgesamt
21 Mrd. €
Wertschöpfung erzielt die energieintensive Industrie im Rheinland.
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Zusätzlich
2,15 €
zusätzliche Wertschöpfung entsteht bundesweit durch Vorleistungen und Konsum für jeden Euro Wertschöpfung der energieintensiven Industrie im Rheinland. Der Durschnitt des verarbeitenden Gewerbes liegt bei 1,62 Euro.
Emissionen
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Reduktion
28,5 %
konnte die energieintensive Industrie in Deutschland ihre Emissionsintensität seit 2010 reduzieren.
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Vergleich
40 %
weniger emissionsintensiv ist die deutsche Volkswirtschaft im Vergleich zur amerikanischen Wirtschaft und 70 Prozent weniger im Vergleich zur chinesischen.
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Rückgang
32 %
ist die Emissionsintensität der gesamten deutschen Wirtschaft seit 2015 zurückgegangen – und damit stärker als im europäischen Durchschnitt.
- Im internationalen Vergleich ist die deutsche Volkswirtschaft trotz hoher Industriequote weniger emissionsintensiv.
- Im Vergleich der fünf größten Volkswirtschaften der Welt (gemessen am BIP) ist die deutsche Wirtschaft die emissionsärmste.
- Manche europäische Länder weisen eine geringere Emissionsintensität auf als Deutschland. Diese haben jedoch häufig eine geringere Industriequote.
Policy Paper
Die Ergebnisse der Studie lassen folgende Kernaussagen zu:
- Ein Wegfall der energieintensiven Industrie durch eine fortschreitende Deindustrialisierung würde sich stark auf andere Branchen auswirken und ginge mit einem Wohlstandsverlust einher.
- Aus Klimaschutzgründen ist es notwendig, die energieintensive Industrie in Deutschland und Europa zu halten.
Zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrie braucht es einen Mix aus strukturellen Verbesserungen in der Energiepolitik sowie kurzfrsitig helfenden Maßnahmen. Hierfür mach die IIR folgende Vorschläge:
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Kontakt-
Dominik Heyer
Referent Energie
Webcode: P796