„Diese Nachricht ist eine Katastrophe“
Seit gestern steht fest, dass die Josef-Kardinal-Frings Brücke für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen für die nächsten 15 Jahre gesperrt bleibt. Dieser Zustand trifft die Wirtschaft hart, insbesondere den Verkehr zwischen den beiden wichtigen Hafenstandorten Düsseldorf und Neuss. Die Josef-Kardinal-Frings Brücke ist eine der zentralen Wirtschaftsachsen der Region und steht sinnbildlich für die Probleme der maroden Rheinbrückeninfrastruktur. „Diese Nachricht ist für unsere Unternehmen eine Katastrophe. Vor diesem Hintergrund und angesichts der voraussichtlich enormen Reparaturkosten hätte ich erwartet, dass alles daran gesetzt wird, den Neubau deutlich zu beschleunigen“, betont Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, und Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, ergänzt: „Jährlich verursacht ihre Ablastung volkswirtschaftliche Schäden in Höhe von rund 45 Millionen Euro.“
Die beiden Industrie- und Handelskammern fordern dringenden einen Kurswechsel. Sie haben den zuständigen Behörden und politischen Entscheidungsträgern erst kürzlich gemeinsam mit den Neuss-Düsseldorfer Häfen einen Sechs-Punkte-Forderungskatalog vorgestellt und eindringlich für eine Umsetzung der Beschleunigungsmaßnahmen geworben. Neben einer praxisgerechten Vergabe fordern die beiden IHKs auch die Einrichtung eines spezialisierten Infrastruktursenats am Oberverwaltungsgericht Münster.
„Unsere Wirtschaft braucht jetzt von der Stadt Düsseldorf dringend Ausweichrouten für den Verkehr über 7,5 Tonnen“, fordert Berghausen. Darüber hinaus ist ein Kurswechsel für die schnellere Planung und Genehmigung von Ersatzneubauten nötig. „Ein Jahr Verfahrensdauer sollte für die Josef-Kardinal-Frings-Brücke als verbindliches Ziel seitens der Landesregierung vorgegeben werden. Dass dies möglich ist, belegen die Verfahren zu den Neubauten der A40-Brücke in Duisburg und der A1-Brücke in Leverkusen“, sagt Berghausen.
„Wir brauchen einen konkreten Umsetzungsplan – mit klar benannten Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und verbindlichen Zeitangaben“, fordert Steinmetz. Er appelliert außerdem an Landesverkehrsminister Oliver Krischer, sich für eine Ausnahme vom Losgrundsatz für Infrastrukturprojekte von besonderem öffentlichen Interesse einzusetzen. „Das würde den Bau deutlich beschleunigen.“
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Referent für Verkehr, Infrastruktur und Mobilität
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Bereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit
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