IHK fordert Flächenkompensation
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein fordert Ersatz für die nach der Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums weggefallenen Gewerbeflächen auf dem Areal der ehemaligen Joint Headquarters (JHQ) in Mönchengladbach. In einem entsprechenden Schreiben an Nathanael Liminski (Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen), Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Thomas Schürmann (Regierungspräsident des Regierungsbezirks Düsseldorf) und Oberbürgermeister Felix Heinrichs fordert Steinmetz eine „Kompensation durch die Bereitstellung alternativer, großflächiger Gewerbeareale in der Region sowie durch eine aktive Unterstützung bei der Entwicklung neuer Potenzialflächen“.
„Unsere Betriebe sind dringend auf Gewerbeflächen in der Stadt angewiesen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Wir erwarten von allen Verantwortlichen, dass sie nun alles daransetzen, geplante Gewerbeflächenentwicklungen umzusetzen und die Unternehmen mit dringend benötigten Flächen zu versorgen.“ In Mönchengladbach nehmen Gewerbe- und Industrieflachen 3,2 Prozent der gesamten Stadtfläche in Anspruch – das sind deutlich weniger Flächen als für Sport-, Freizeit und Erholung. Die IHK verweist auf das 2023 von der Stadt veröffentlichte „Nachhaltige Gewerbeflächenkonzept“. Darin werden drohende Engpässe bei der Bereitstellung von Gewerbe- und Industrieflächen vorausgesagt.
Das JHQ-Areal sollte dazu beitragen, den Gewerbeflächenbedarf zu decken. 60 Hektar waren geplant. Nun hat das Bundesverteidigungsministeriums entschieden, das Gelände militärisch zu nutze. Außerdem plant das Land Nordrhein-Westfalen, dort eine „Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige“ zu errichten. Die Entwicklung kommunaler Gewerbeflächen ist demnach dort nicht mehr vorgesehen. „Dass die Flächen jetzt für Verteidigungsaufgaben benötigt werden, ist verständlich“, sagt Steinmetz. „Allerdings muss der Verlust von zusammenhängenden Gewerbeflächen in dieser Dimension dringend kompensiert werden.“
Mit Blick auf die Haushaltslage gibt Steinmetz zu bedenken: „Mönchengladbach steht – wie viele andere Kommunen – vor angespannten kommunalen Finanzen. Zwar liegen die wesentlichen Herausforderungen auf der Ausgabenseite, dennoch weist der Standort bei der Gewerbesteueraufbringungskraft je Einwohner einen unterdurchschnittlichen Wert auf. Eine Möglichkeit zur Haushaltskonsolidierung ist daher auch die Stärkung der Ertragsbasis. Das gelingt vor allem durch die Entwicklung zusätzlicher Gewerbeflächen.“
Ansprechpartner zum Thema
Kontakt-
Silke Hauser
Bereichsleiterin Industrie, Klimaschutz und Mobilität
-
Lutz Mäurer
Bereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit
Webcode: N176