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Wachstumsschub für Stadt und Region

23.10.2025
Sie stellten die „Regionalökonomische Effekte der Landesgartenschau Neuss 2026“ vor (v.l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Bürgermeister Reiner Breuer, LAGA-Geschäftsführerin Annette Nothnagel und Lukas Melzer, Consultant der ift GmbH.
Sie stellten die Studie „Regionalökonomische Effekte der Landesgartenschau Neuss 2026“ vor (v.l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz, Bürgermeister Reiner Breuer, LAGA-Geschäftsführerin Annette Nothnagel und Lukas Melzer, Consultant der ift GmbH.

Die Landesgartenschau (LAGA) Neuss 2026 wird nicht nur das Stadtbild verändern, sondern auch erhebliche wirtschaftliche, touristische und gesellschaftliche Effekte für die Stadt Neuss und die gesamte Region Mittlerer Niederrhein haben. Das belegt die neue Studie „Regionalökonomische Effekte der Landesgartenschau Neuss 2026“ der ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH (ift) im Auftrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein. „Die Landesgartenschau Neuss ist ein Zukunftsprojekt – für Wirtschaft, Stadt und Menschen“, fasst Jürgen Steinmetz die zentralen Aussagen der Studie zusammen, die in der Geschäftsstelle der Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH gemeinsam mit LAGA-Geschäftsführerin Annette Nothnagel und Bürgermeister Reiner Breuer vorgestellt und mit Gästen diskutiert wurde.

Die Studienzahlen sind eindrucksvoll: Demnach wird die LAGA Neuss 2026 eine regionale Wertschöpfung von voraussichtlich rund 25,6 Millionen Euro auslösen, davon entfallen etwa 14,9 Millionen Euro direkt auf die Stadt Neuss. Insgesamt werden mindestens 650.000 Besuche erwartet, wie bereits eine frühere Studie ermittelt hatte. Davon werden rund zwei Drittel auswärtige Gäste sein. Diese Besucher bringen nach Berechnungen des ift zusätzliche Kaufkraft in die Stadt: rund 17,5 Millionen Euro Bruttoumsatz, davon mehr als 12 Millionen Euro durch Besucher, die hauptsächlich zum Besuch der Landesgartenschau in die Stadt kommen. Besonders profitieren das Gastgewerbe, der Einzelhandel und die Dienstleistungsbranche. Darüber hinaus entstehen im Veranstaltungsjahr mehr als 360 neue Vollzeitarbeitsplätze in der Region Mittlerer Niederrhein, davon 227 direkt in Neuss. Die Studie prognostiziert, dass die Landesgartenschau Neuss 2026 weit über den Veranstaltungszeitraum hinaus wirken wird. „Sie ist ein Motor für die Stadtentwicklung, schafft Arbeitsplätze, zieht Investitionen an und verbessert die Lebensqualität“, betont Steinmetz. „Wenn Stadt, Wirtschaft und Bürgerschaft an einem Strang ziehen, kann Neuss langfristig profitieren – ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich.“

Die Studie zeigt, dass Gartenschauen erfahrungsgemäß starke Impulse für Tourismus und lokale Wirtschaft setzen. Für Neuss werden rund 360.000 Tagesausflüge und 18.000 Übernachtungen erwartet, die direkt auf die LAGA zurückzuführen sind. Frühere Landesgartenschauen zeigen: 90 Prozent der auswärtigen Besucher gaben an, dass die Gartenschau der Hauptgrund für ihren Aufenthalt ist. Diese Gäste sorgen für zusätzliche Umsätze – allein im Gastgewerbe rechnet die Studie mit einem Plus von mehr als 6 Millionen Euro, im Einzelhandel mit rund 4 Millionen Euro. Durch den Besucherzustrom werden auch Image und Bekanntheitsgrad der Stadt gestärkt. „Die Landesgartenschau positioniert Neuss als grünen, modernen und zukunftsorientierten Standort zwischen Düsseldorf und Köln. Gartenschauen sind mehr als eine Veranstaltung – sie sind ein Instrument strategischer Stadt- und Regionalentwicklung“, erklärt Lukas Melzer, Consultant der ift GmbH. „Sie verbinden ökologische Erneuerung mit wirtschaftlichem Wachstum und gesellschaftlichem Zusammenhalt.“

Um die positiven Effekte der Landesgartenschau langfristig zu sichern und die möglichen Effekte für Wertschöpfung und Beschäftigung im LAGA-Jahr 2026 zu maximieren, enthält das Gutachten eine Reihe konkreter Maßnahmen, die von der Stadt Neuss und der Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH bereits zum Großteil engagiert angegangen werden. So sind die geplanten attraktiven Wegeverbindungen zwischen Innenstadt, Hauptbahnhof und LAGA-Gelände, die Aspekte wie Barrierefreiheit, Beleuchtung, Beschilderung und Sitzgelegenheiten gezielt berücksichtigen, von großer Bedeutung. Die Verbindung von Innenstadt und Rhein durch Grünachsen und Erlebnisräume wird als städtebaulich bedeutsam hervorgehoben.

Auch wirtschaftlich zeigt die Studie an gezielten Maßnahmen auf, wie einige der derzeitigen Planungen die regionalökonomischen Effekte der Landesgartenschau weiter steigern: Die Vergabe öffentlicher Aufträge an regionale Unternehmen stärkt die lokale Wertschöpfung. Ergänzend dazu dürften gemeinsame Aktionen des Handels wie „Blühende Schaufenster“, LAGA-Menüs, Rabattaktionen oder Gutscheinprogramme die Innenstadt beleben und die Gartenschau sichtbar machen. Veranstaltungsformate wie verkaufsoffene Sonntage, After-LAGA-Events und Stadtfeste bieten zusätzliche Potenziale zur Aktivierung der Innenstadt.

Im Bereich Kommunikation und Marketing wird die enge Verzahnung von Stadt-, Tourismus- und Gartenschau-Marketing zu positiven Effekten führen. Ganzjährige, crossmediale Kampagnen mit einheitlichem Erscheinungsbild werden die Sichtbarkeit erhöhen und die Identifikation mit der Landesgartenschau stärken.

Zur besseren Zusammenarbeit und Nutzung von Synergien zeigt das Gutachten, dass die Verstetigung der bereits initiierten Kooperationsnetzwerke zwischen Stadtverwaltung, IHK, Wirtschaftsförderung, Handel, Tourismus und Kulturszene sehr positive Effekte haben wird. Die ift-Experten empfehlen zudem ein Monitoring der LAGA-Effekte, das neben Besucherzahlen auch Informationen zum Besuchsverhalten der Gäste, Umsätze und ökologische Kennwerte umfasst. So können Erfolge gemessen werden, um Folgeprozesse datenbasiert zu steuern.

Die Studie bescheinigt, dass durch den Bau des neuen Innenstadtparks, die geplante Grünachse zum Rhein, die 1.500 neuen Wohnungen im Hammfeld I sowie Korrespondenzmaßnahmen in Parks und das Innenstadtstärkungsprogramm die weichen wirtschaftlichen Standortfaktoren gestärkt werden. Hierzu zählen beispielsweise guter Wohnwert, Aufenthaltsqualität und Erholungsräume.

„Die Landesgartenschau ist eine Chance, Stadtentwicklung ganzheitlich zu denken“, sagt Melzer. Für ihn ist die Einbindung der Wirtschaft vor Ort besonders wichtig: „Wenn regionale Unternehmen beteiligt werden und Handel, Tourismus und Verwaltung gemeinsam agieren, entsteht ein nachhaltiger Mehrwert für die Stadt.“ Auch die langfristige Perspektive sei entscheidend: „Die LAGA darf kein einmaliges Event bleiben – sie muss Ausgangspunkt für dauerhafte Verbesserungen in Lebensqualität, Mobilität und Stadtbild sein.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Steinmetz resümiert: „Die Landesgartenschau stärkt unsere regionale Identität und Wettbewerbsfähigkeit. Entscheidend ist, dass die positiven Effekte nachhaltig wirken.“

Bürgermeister Reiner Breuer sieht das Vorgehen des nachhaltigen Planungsansatzes mit der Studie bestätigt: „Wir haben die Landesgartenschau von Beginn an als ganzheitliches Stadtentwicklungsprojekt gesehen. Mitten in der Stadt entsteht ein Erlebnisraum für alle Generationen als Begegnungsort für Erholung, Spiel, Sport, Kultur und Brauchtum. Zudem wird der Stadtpark „Grünes Herz“ als Verbindung zwischen Innenstadt, den neuen Wohngebieten im Hammfeld und dem Augustinusviertel sowie dem Rhein dienen.“

Annette Nothnagel, Geschäftsführerin der Landesgartenschau GmbH, ergänzt: „Der neu entstehende Innenstadtpark wird auch in den nächsten Jahrzehnten eine Attraktion der Stadt und ein herausragendes Ausflugsziel in der gesamten Region bleiben.“ Ihr Team arbeitet bereits eng mit zahlreichen Initiativen, der Kulturszene, dem Mitmachverein GRÜNES HERZ NEUSS e. V. und Neuss Marketing zusammen. Die Neusser Tourist Information wird ab dem 1. November auch den Ticketverkauf vor Ort übernehmen. Nothnagel hat seit Beginn ihrer Tätigkeit auf Partizipation und Netzwerkbildung gesetzt, wie es auch die Studie unterstreicht: „Die Landesgartenschau wird so bunt und lebendig – hier kommen viele verschiedene Menschen und Themen zusammen, und wir freuen uns schon sehr auf das vielseitige Programm.“

Ein konkretes Maßnahmenkonzept zur Verknüpfung der Innenstadt mit der Landesgartenschau steht bereits fest. „Die Studie bestätigt, dass wir auch hier auf dem richtigen Weg sind“, freut sich Breuer. Zwischen Bahnhof und der Landesgartenschau wird es beispielsweise große Blumensäulen geben, Fahnen, Laternen und bunte Haltestellen. Händler können ihre Schaufenster mit LAGA-Blumen folieren, es gibt Werbekostenzuschüsse für Handel und Gastronomie.

In sechs Monaten, am 16. April 2026, startet die Landesgartenschau in Neuss und Steinmetz, Breuer sowie Nothnagel sind sich einig: „Die Landesgartenschau wird ein Erfolg, weil alle an einem Strang ziehen.“

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