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Abwassergebühren-Ranking 2025

Teil eines runden Kanaldeckels aus Metall auf Asphalt, mit der erhabenen Aufschrift "SCHMUTZWASSER".

Die Abwassergebühren am Mittleren Niederrhein sind in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen – und die regionalen Unterschiede wachsen.

Das sind die zentralen Ergebnisse der aktualisierten Auflage des Abwassergebühren-Rankings, das die IW Consult GmbH nun zum zweiten Mal für uns erstellt hat. Dabei wurden neben den 19 Städten und Gemeinden der Region Mittlerer Niederrhein auch sechs Kommunen aus dem Kreis Mettmann einbezogen.

Die Ergebnisse

Die Analyse zeigt ein differenziertes, aber besorgniserregendes Bild: Von den 25 untersuchten Kommunen haben 21 seit 2023 ihre Gebühren erhöht. Im Durchschnitt stiegen die Gesamtgebühren für ein Musterunternehmen der Chemischen Industrie um etwa 27.000 Euro an. Das bedeutet eine durchschnittliche Gebührensteigerung von etwa 15 Prozent. Besonders schwer trifft es die Unternehmen aus der Gemeinde Brüggen mit einer Steigerung von mehr als 33 Prozent.

Abwassergebühren sind für produzierende Unternehmen kein Randthema, sondern ein wichtiger Kostenfaktor. In Zeiten von Energiepreisvolatilität und wirtschaftlicher Unsicherheit schmerzt jede zusätzliche Belastung – besonders, wenn sie sich regional so unterschiedlich auswirkt.

Erhebliche regionale Unterschiede

Die regionalen Unterschiede sind erheblich. Während Unternehmen in der günstigsten Kommune mit Gebühren im unteren sechsstelligen Bereich rechnen können, zahlen sie in der teuersten Kommune deutlich mehr als das Doppelte. Beispielsweise kostet die Abwasserentsorgung unseres Musterunternehmens der Chemischen Industrie in Nettetal rund 325.000 Euro, während Dormagen nur knapp 121.000 Euro berechnet – eine Differenz von etwa 205.000 Euro. Das sind knapp 170 Prozent mehr. Damit hat die Spanne zwischen den Kommunen noch einmal größer geworden. Es ist zu vermuten, dass neben objektiven Gründen wie dem Alter der Kanalnetze und Investitionsstaus auch Kostenkalkulationen und Gebührensystematiken eine Rolle spielen, die kritisch zu überprüfen wären.

Beispiel: Schmutzwassergebühr je Quadratmeter

Thematische Karte des Mittleren Niederrheins und angrenzender Kreise mit farblich codierten Schmutzwassergebühren pro Kubikmeter im Jahr 2025. Die Gebühren variieren je nach Stadt und Gemeinde, mit niedrigeren Werten in Blau und höheren in Gelbtönen; konkrete Euro-Beträge sind in den jeweiligen Kommunen eingetragen.

 

Die Analyse bestätigt erneut ein regional differenziertes Bild:

  • Der Rhein-Kreis Neuss ist tendenziell günstiger, mit Ausnahme von Rommerskirchen, das (bei der Branche Chemische Industrie) nur auf Rang 18 liegt. Neuss selbst, Dormagen und Jüchen bewegen sich im günstigeren Drittel des Rankings.
  • Im Kreis Viersen bleibt das Problem von 2023 bestehen: Mit Tönisvorst (Rang 9) schafft es nur eine einzige Kommune des Kreises in die günstigere Hälfte des Rankings. Am Ende der Tabelle stehen Viersen (Platz 24) und Nettetal (Platz 25).
  • Die sechs Vergleichskommunen aus dem benachbarten Kreis Mettmann schneiden im Durchschnitt insgesamt günstiger ab – vier davon liegen in der preiswerteren Hälfte des Rankings.
  • Auch die beiden kreisfreien Städten schneiden unterschiedlich ab. Die Stadt Krefeld liegt im Mittelfeld, Mönchengladbach im unteren Drittel.

Der Vergleich zum Ranking von 2023 zeigt auch: Die Spitzen- und Endplatzierungen sind stabil. Die Kommunen mit niedrigen Sätzen erhöhen sie – wenn überhaupt – nur moderat. Wer einmal hohe Sätze hat, senkt sie nicht so einfach wieder. Besonders deutlich wird die wachsende Kluft im Zeitvergleich: Der prozentuale Unterschied zwischen der teuersten und der günstigsten Kommune ist von 144 Prozent (2023) auf 170 Prozent (2025) gestiegen.

Noch Fragen zum Thema? Wir helfen gerne weiter!

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