Beschäftigtenwohnen

Eine Lösung für Fachkräftemangel und Wohnungsnot
Die Sicherung von Fachkräften zählt zu den zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Attraktive Arbeits- und Ausbildungsbedingungen allein reichen nicht mehr aus – entscheidend ist zunehmend auch die Frage nach bezahlbarem Wohnraum. Gerade Auszubildende, Studierende und junge Fachkräfte entscheiden sich für oder gegen einen Arbeits- oder Ausbildungsort auch danach, ob passende Wohnungen verfügbar sind. Fehlen diese Angebote, wird es für Unternehmen zunehmend schwierig, Nachwuchs zu gewinnen und langfristig zu binden.
Beschäftigtenwohnen eröffnet hier neue Chancen. Es ist nicht nur ein soziales Anliegen, sondern zugleich ein wichtiges Fundament für die Fachkräftesicherung. Doch bislang nutzen erst wenige Betriebe dieses Potenzial. Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft im Auftrag des BBSR zeigt: Nur 5,2 Prozent der Unternehmen bieten ihren Beschäftigten entsprechende Wohnlösungen an.
Zukunft Beschäftigtenwohnen – Werkswohnungsbau neu gedacht
Mit dem Projekt „Zukunft Beschäftigtenwohnen“, das im November 2024 gestartet wurde, setzt die DIHK Service GmbH gemeinsam mit engagierten IHKs eine bundesweite Veranstaltungsreihe zum Werkswohnungsbau 2.0 um. Ziel ist es, Unternehmen, Kommunen, Politik und die Immobilienbranche über innovative Modelle zu informieren, wie Wohnraum für Mitarbeitende bereitgestellt werden kann.
Im Fokus steht die Frage, unter welchen Bedingungen Beschäftigtenwohnen zum Business-Case wird und wie es zur Fachkräftesicherung in angespannten Wohnungsmärkten beitragen kann. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Bis zum 15. Juli 2025 wurden bereits 31 Veranstaltungen durchgeführt. Insgesamt konnten rund 2.500 Teilnehmende erreicht und für das Thema Beschäftigtenwohnen sensibilisiert werden.

Unsere Veranstaltung: Zukunft Beschäftigtenwohnen – Praktische Ansätze im Dialog
Am 29. September 2025 fand unsere Veranstaltung „Zukunft Beschäftigtenwohnen – Praktische Ansätze“ statt – ein Format im Rahmen des Projekts „Zukunft Beschäftigtenwohnen“.
In Zusammenarbeit mit der DIHK Service GmbH haben wir kommunale Akteure, Unternehmen, die Wohnungswirtschaft und die Politik zusammengebracht, um über innovative Modelle des Beschäftigtenwohnens zu diskutieren. Ziel war es, Good-Practice-Beispiele sichtbar zu machen und den Austausch zwischen den relevanten Akteursgruppen zu fördern.
Während der Veranstaltung wurden verschiedene Ansätze und Projekte vorgestellt, die zeigen, wie Beschäftigtenwohnen zur Fachkräftesicherung beitragen kann. Besonders spannend waren die Pitch-Sessions, in denen innovative Konzepte präsentiert wurden.
- Jakob Langen von DLL Dr. Langen Liegenschaften präsentierte das Projekt cohub41, ein Mitarbeiterwohnhaus mit 25 Zimmern in neun Wohngemeinschaften. Das Konzept bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihren Mitarbeitenden modernen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Zielgruppe sind insbesondere Young Professionals wie Auszubildende, duale Studierende und Berufseinsteiger. Die Wohnungen sind möbliert und auf Gemeinschaft ausgelegt, um sowohl Wohnkomfort als auch soziale Vernetzung zu fördern.
- Armin Flender von der DGN Deutsches Gesundheitsnetzwerk Service GmbH stellte das Projekt Quartier Commerhof vor. Das Kaarster Unternehmen investiert 13,5 Millionen Euro in dieses Quartier, das aus 38 Wohneinheiten in Form von Werkswohnungen und Boardinghouses besteht. Dieses Projekt soll den Mitarbeitenden des Unternehmens modernen und bezahlbaren Wohnraum bieten.
- Erik Sassenscheidt von der Sassenscheidt GmbH & Co. KG präsentierte das Konzept der Mikroapartments. Diese kleinen, aber gut ausgestatteten Wohnungen bieten eine flexible und bezahlbare Wohnlösung für Mitarbeitende. Das Konzept der Mikroapartments kann beispielgebend auch für andere Regionen sein und trägt dazu bei, den Wohnraummangel zu lindern.
- Dominic Willand von der Willand Group stellte seine Wohngemeinschaftsprojekte vor. Er hat zwei Immobilien in Mönchengladbach zu großen WGs umgebaut, deren Zimmer ebenfalls an Unternehmen vermietet werden. Das Besondere: Es gibt einen „Full Service“. Dazu gehört auch die Unterstützung zum Beispiel für ausländische Auszubildende.
Nützliche Links
- BBSR-Online-Publikation: Bestandsaufnahme zum Wohnen für Mitarbeitende
- Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: Wohnen für Mitarbeitende
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Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW: Förderung von Wohnraum für Auszubildende und Studierende
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NRW.BANK: Wohnraumförderung – Wohnraum für Auszubildende und Studierende – Neuschaffung
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DIHK Service GmbH: Zukunft Beschäftigtenwohnen
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Stephanie Willems-Goduto
Beraterin Planen und Bauen
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Silke Hauser
Bereichsleiterin Industrie, Klimaschutz und Mobilität
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