Risikobarometer 2025
Zusammen mit der Creditreform Düsseldorf/Neuss untersuchen wir im Risikobarometer 2025, was die weiter anhaltende Krise für die Stabilität und die Ausfallraten der Unternehmen bedeutet. Das Ergebnis: Die Ausfallraten sind noch einmal höher als im Vorjahr. Die Belastungen durch globale Krisen und wirtschaftspolitische Versäumnisse schlagen sich immer deutlicher in den Unternehmensrisiken nieder.
Zur Jahresmitte 2025 liegt die Ausfallrate in der Gesamtregion bei 2,18 Prozent und damit über dem Deutschlandwert von 1,84 Prozent. Seit 2022 stieg die Quote damit kontinuierlich an. Innerhalb der Region weist Krefeld mit 2,46 Prozent den höchsten Wert auf. Auch für das kommende Jahr 2026 wird in allen Kommunen der Region Mittlerer Niederrhein mit einer Ausfallrate über 2,0 Prozent gerechnet.
Ausfallrate 2019 bis 2025
Deutschland, Mittlerer Niederrhein und seine Teilregionen, in Prozent
Erstmals führt das Gastgewerbe die Ausfallstatistik an; der Wert liegt mit 4,61 Prozent deutlich über dem jeweiligen Deutschland-Branchenwert und stieg gegenüber dem Vorjahr um rund einen Prozentpunkt. Ursächlich hierfür sind der schon lange anhaltende Preisdruck bei Energiekosten, Lebensmittelpreisen und Löhnen in Kombination mit oftmals geringen Reserven nach den schwierigen Corona-Krisenjahren. Hinzu kommt, dass im Gastgewerbe größtenteils kleinere Betriebe vertreten sind, die diese Entwicklungen vor allem über längere Zeiträume nicht tragen können. Auch die Logistikbranche weist aufgrund des anhaltend hohen Kostendrucks hohe Raten auf.
In der Industrie ist die Ausfallrate ebenfalls deutlich gestiegen: von 1,53 auf 2,1 Prozent. Sie liegt damit auch über der Ausfallrate der Gesamtwirtschaft in Deutschland. Vor allem die deutliche Steigerung bereitet Sorgen. Mit Blick auf die Herausforderungen, denen die Industrie seit vielen Jahren gegenübersteht, zeigen sich die Folgen nun immer klarer. Hoch ist auch die Ausfallrate der Industrie in Krefeld, die merklich über der regionalen Ausfallrate liegt. Sie spiegelt insbesondere die hohe Zahl energieintensiver Betriebe in Krefeld wider und verdeutlicht, wie schwierig die Lage besonders hier durch die anhaltende Strukturkrise geworden ist.
Das erhöhte Regionalniveau wird maßgeblich von Unternehmen mit bis zu 1 Million Euro Umsatz geprägt: Auch hier liegen die Ausfallraten deutlich über dem Bundesniveau. Größere Unternehmen im IHK-Bezirk haben hingegen geringere Ausfallraten als vergleichbare Unternehmen im deutschen Schnitt. Die insgesamt höhere Ausfallrate am Mittleren Niederrhein ist folglich durch die Ausfallraten kleinerer Betriebe begründet.
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Kontakt-
Gregor Werkle
Bereichsleiter Wirtschaftspolitik
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Dr. Anna Kindsmüller
Referentin Wirtschaftspolitik
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